Bogenhaltung?

  • Hallo, ihr Lieben


    Ich hoffe mit diesem Thema bin ich hier richtig.
    Wenn nicht bitte ich euch, mir zu verzeihen. Es ist mein erster
    Beitrag. Darum vielleicht kurz noch eine Vorstellung?
    Also, mein Name ist Olivia und ich bin 17 Jahre alt. Mit sieben habe ich begonnen Querflöte zu lernen, was mir aber schnell langweilig wurde. Geige zu lernen war ein lang gehegter Wunsch von mir, den ich mir nun endlich erfüllen konnte. (Zumindest hatte ich mir jetzt das Geld für eine Geige und ein paar Probestunden zusammengespart.)
    Das Instrument liebe ich nach wie vor heiß und innig, auch wenn aller Anfang schwer ist. ;) Allerdings habe ich ein Problem mit der Bogenhaltung.
    Man hat mir gesagt alle Finger sollten rund sein, Mittelfinger und Daumen sollten einander gegenüber stehen. Ich halte nun den Bogen genauso.
    Dennoch rutsche ich immer mit dem kleinen Finger ab.
    Das Gebilde ist irgendwie nicht...stabil. Er lässt sich einfach nicht halten.
    Benötige ich einfach mehr Übung oder mache ich einen Fehler?
    Falls zweiteres zutrifft, weiß jemand wo dieser Fehler liegen könnte und wie ich ihn beheben kann?


    Über Antworten würde ich mich sehr freuen, eure Olivia.
    P.S.: Kennt ihr darüber hinaus vielleicht ein paar nützliche Übungen zur Bogenhaltung abgesehen von dem Fingerbeugen und strecken?

  • Vielen Dank erstmal für die schnelle Antwort, den Link aber kenne ich schon. :rolleyes:
    Wie geschrieben ich versuche (!) den Bogen so zu halten. Probiere ich dasselbe mit einem Stift klappt es auch. Nur durch das Gewicht des Bogens knickt mein kleiner Finger am zweiten, mittleren Gelenk ein.
    Schätzungsweise kommt das von meiner Querflötenhaltung, könnte ich mir denken. Da hat sich der Finger auch schon so durch gebogen...

  • Ich weiß, dass es unbedingt notwendig ist.
    Darum spreche ich das Thema ja an. Und selbstverständlich ist eine weitere Stunde nötig - der Termin ist sogar schon ausgemacht. Allerdings ist es eine meiner vielen Untugenden, dass ich nun ja...sagen wir...kein sehr geduldiger Mensch bin. Meistens.
    (Deswegen ist Geige ja auch das perfekte Instrument für mich *hust*)
    Und es muss doch irgendetwas geben, dass ich jetzt schon tun kann, damit mir mein kleiner Finger nicht die Tour vermasselt bloß weil er sich in die falsche Richtung krümmt, sprich aussieht wie der Bogen selbst?

  • Eigentlich solltest du bei der Querflöte den kleinen Finger der rechten Hand auch rund halten (ansonsten viel Spass beim c-cis trillern...), aber ich gebe zu, da kann man prima mogeln. Versuche die Hand etwas nach außen zu drehen (das ist schwer zu beschreiben, eher so eine öffnende Bewegung), die andern Finger deutlich rund zu machen, und den kleinen Finger dadurch etwas zu entlasten. Du kannst auch gerne den Bogen erstmal "weiter oben" greifen, so dass nicht ganz so viel Gewicht auf dem kleinen Finger liegt.


    Es gibt auch sehr gute Bogengreifhilfen (google mal bei Things 4 strings), die können am Anfang sehr helfen- und sind keine "Schande". Im Gegenteil- auch mancher Profi präpariert sich seinen Bogen ein bisschen, vor allem, wenn schon berufsbedingt Arthrosen, Sehnenprobleme etc. da sind.


    Aber dass alles etwas wackelig ist, ist am Anfang normal, und eher gut- es soll ja eine lockere Bogenhaltung sein, und aus etwas "Wackeligem" etwas kontrolliert lockeres zu machen ist leichter, als eine verkrampfte Bogenhaltung zu lösen! Am Anfang hatte ich von meinem Lehrer immer die Aufgabe, über dem Bett zu üben, damit mir der Bogen aus der Hand fallen darf, es war natürlich trotzdem kein teurer Bogen, der ab und zu durchs Zimmer gesegelt ist ;)


    Auch bei der Querflöte war es (sollte es zumindest gewesen sein, wenn du nicht völlig verkrampft und mit Kraft gespielt hast) am Anfang sehr wackelig- das kommt alles mit der Zeit, keine Angst ;)

  • Ach so, die Brachialvariante ist natürlich Tapen, das hat zwar nix mit lockerer Bogenhaltung und Koordination zu tun, kann aber bei einem sich hartnäckig durchbiegenden Finger ein zeitlich sehr begrenzter Weg sein, das Körpergedächtnis für die richtige Haltung umzuprogrammieren. Sprich: den Finger mechanisch am falschen Durchbiegen hindern. Technisch bringt dich das erstmal nicht weiter, aber es kann helfen zu fühlen, wann das "Durchbiegen" beginnt, und zu lernen dagegen zu steuern.


    Um dich nicht ganz zu frusten, kannst du das auch erst nochmal en der Querflöte üben- bewusst mit rundem kleinem Finger spielen, c-cis Triller, E-es Übergänge etc, also alles, wo der kleine Finger rutschen, springen etc. muss. Die richtige Bogenhaltung ist von der Querflötenhaltung nämlich gar nicht sooooo weit entfernt, bei der Flöte hast du aber einen größeren Durchmesser und Hilfe der zweiten Hand und Mund, und du kennst das Instrument schon- das mag dann alles nicht so trocken und frustrierend sein beim Übern! ;)

  • Hey, Braaatsch ^^


    Vielen Dank für deine Tipps.
    Das mit dem Nach-Außen-Drehen der Hand habe ich gleich versucht.
    Der Finger knickt zwar trotzdem noch, allerdings nicht ganz so schlimm.
    Vielleicht werde ich daran weiter "basteln". ;)
    Das mit der Querflöte kann ich auch ausprobieren, allerdings weiß ich nicht, ob ich den Fehler in meinem kleinen Finger vollständig wegkriege. Er drückt sich nämlich mehr nach innen als er sich nach außen rundet und ist in der Hinsicht wirklich viel zu sehr überdehnbar. Die Hoffnung gebe ich noch nicht auf.
    Apropos Tapen - eine Variation hatte ich bereits gestern Nacht noch angewandt. Ich hab Tesafilm über das erste Gelenk (das ist nämlich das Schuldige, das immer zu weit nach vorne springt!) geklebt und tatsächlich ist er rund geblieben. Na ja, dafür war er am Ende halb abgeschnürt...
    Auf Dauer nichts, aber der kleine Erfolg war göttlich.


    Liebe Grüße, Olivia.

  • Ja, das Tapen ist keine wirkliche Lösung, und nur was vorübergehendes um an den Finger zu denken und die falsche Bewegung zu verhindern. Locker spielen lernt man so nicht unbedingt, aber so als "Zwischenhilfe" kann es ganz gut sein ;)

  • Ich werde Luftsprünge machen, wenn es ohne Zwischenhilfe klappt =)
    Die Geige ist noch so neu und ich bin so verliebt in sie, dass ich hoffe bald wenigstens den Bogen angemessen zu halten - dazu macht mein kleiner Finger auch mal "Kraftübungen".