Also ich gehe beide Wege, und empfinde das als vorwärtsbringend. Bin im Grunde auch immer noch sehr am Anfang, da ich über mehrere Jahre wegen Handgelenksproblemen dauernd für Monate oder auch mal ein ganzes Jahr aussetzen mußte. Aber seitdem ich auf einer 7/8 Geige spiele, konnte ich jetzt schon fast ein Jahr am Stück üben, und kann nun auch deutliche Fortschritte feststellen. Ich übe oft einfachste Sachen. Die immer zu Beginn. Genau, und Oskar Rieding´s op. 35 h-moll ist auch heute immer noch mit auf meiner Hitliste. Das ist vermeintlich einfach. Dieses Stück bietet ne Menge Übestoff und ist noch wunderschön dabei. Schau mal Geo, eventuell ist das ja auch was für Dich. Diese Lehrerin macht das gnadenlos gut. Man kann sich auch ne Menge hinsichtlich der Spielbewegung abgucken. Eine langsame konturierte Übeversion. Und die Intonation hat beim Üben mit einem solchen Clip auch immer nen gutes Korrektiv.
Aber mir geht´s auch wie Dir und habe mir das Doppelkonzert BVW 1043 von Bach vorgenommen. Für mich, zumal als Selbstlernerin, eigentliche echt ne ganze Hausnummer zu groß. Aber da ich manchmal Sorge habe, man könnte ja sterben, bevor man es spielen kann (Dachziegel gibt´s überall), habe ich damit lieber schon mal angefangen. Und das Schöne und Erstaunliche bei Bach ist (für mich zumindest), dass man ihn sich nicht leid spielt. Bei anderen anspruchsvollen Stücken bin ich da vorsichtiger, da ich den Effekt von anderen Instrumenten kenne, zu früh mit einem zu schweren Stück angefangen zu sein, und bevor es ans Eingemacht ging, ich das Stück schon leid war. Aber Bach, weder auf dem Klavier noch auf der Gitarre….seltsam wie er das immer wieder hinbekommen hat.