Tennisarm vom Geigespielen

  • Hi,


    kennt das noch jemand? Nachdem ich nach längerer Pause wieder mit dem Geigenunterricht begonnen hatte, bekam ich ein Gefühl wie einen Muskelkater im Ellenbogen, etwa dort wo die Fingersehnen ansetzen. Eventuell war es sogar eine leichte Sehnenscheidenentzündung. Die Physiotherapeutin meinte es würde sich anfühlen wie ein Tennisarm. Ich musste einige Zeit mit dem Geigen aussetzen. Nach einem Probenwochenende spüre ich es jetzt wieder und mache mir schon einige Gedanken....aber jetzt kommt nicht auf die Idee, mir zu raten mit dem Geige spielen aufzuhören!


    LG Sophie

  • Hallo Sophie,
    ist der "Bogenarm" (re.) oder der "Greifarm" (li.) betroffen?
    Letzeres könnte ich mir bei geringem Training, zu langer Spieldauer und
    zu großer Druckkraft der Finger am ehesten vorstellen.
    MfG
    Rainer

  • Hallo Rainer,


    es ist der Greifarm (links). Vielleicht hat es auch damit zu tun, dass ich am Wochenende viel Bratsche gespielt habe. Bei meiner Bratsche muss ich doch spürbar mehr Kraft aufwenden, um die Saiten herunterzudrücken.


    LG Sophie

  • Das ist natürlich ganz blöd. Ist wohl wie beim Tennisarm ? manche bekommen ihn,
    die meisten haben damit nie Probleme.


    Du weißt aber, dass du die Saiten nicht fest drücken musst? Sie müssen auch nicht
    bis aufs Griffbrett gedrückt werden.


    Fang mal "ganz zart" wieder an. Ganz locker und auch nicht zu viel üben!! :D

  • Na, ich habe da glaube ich eher das Problem, dass ich tendenziell die Saiten zu zart anfasse. Früher hatte ich auch nie Probleme, aber zur Zeit arbeite ich mit meinem neuen Geigenlehrer massiv an der Technik. Die damit verbundenen Umstellungen implizieren natürlich ungewohnte Bewegungen. Ich hoffe, das ist alles nur ein starker Muskelkater :) Ich sollte vielleicht einfach etwas weniger üben.


    LG Sophie

  • Hallo Sophie,
    ich hatte vor anderthalb Jahren das gleiche Problem und mich monatelang damit herumgeplagt. Trotz immer wieder Pausierens und Ruhigstellens kamen die Schmerzen im linken Ellenbogen und Unterarm immer wieder.
    Die Lösung waren dann Dehnübungen, wie sie z.B. auf http://www.tennisarm.ch angepriesen werden. Die Seite wirkt auf den ersten Blick vielleicht etwas sektiererisch, aber ich kann nur bestätigen: Das Verfahren wirkt. Schon nach ein paar Tagen spürte ich eine deutliche Besserung, und nach etwa einem halben Jahr - in dem ich ständig weiter spielen konnte - waren die Beschwerden völlig weg.
    Wenn es sich bei Dir also um einen Tennis- oder Golferarm handelt (würde ich natürlich erst einmal genau abklären - Definition und genaue Beschreibung findet man auch auf der Seite), würde ich die Dehnübungen unbedingt ausprobieren. Das Beste dabei ist, dass man nicht mit dem Geigespielen aufhören muss, ja sogar weiter spielen soll - zwischendurch beim Üben ein paar Mal dehnen, und es geht wieder.
    Beste Grüße und gute Besserung!

  • Hallo Frank,


    ich war ja wie schon angedeutet zur Physiotherapie. Dort habe ich von der Physiotherapeutin unter anderem auch Dehnübungen gezeigt bekommen, die ich beim Geigen wie auch bei der Arbeit (am PC) regelmäßig einschiebe. Meine beiden Lieblingsdehnübungen sind diese:


    1. Arm nach vorne ausstrecken, Handfläche nach oben drehen, dann Hand nach unten abklappen und mit der anderen Hand vorsichtig nachdrücken.


    2. Handfläche nach außen drehen und Hand nach außen abklappen (sg. Golfschläger) und mit der anderen Hand vorsichtig unterstützen.


    LG Sophie

  • Hallo Sophie,
    ich habe die Probleme hauptsächlich im Daumengelenk der Greifhand, es ist das erste Gelenk von der Daumenspitze gesehen! Vermutlich kommt das daher, weil ich den Daumen beim Spielen bewußt stark einknicke, damit er nicht zu hoch über den Geigenhals hinausschaut. :rolleyes: Dadurch spüre ich dann meist auch, wie sich meine Hand im Verlauf des Spielens verkrampft. Wenn ich morgens und abends den Daumen bewege, ihn anwinkel, dann knickt er förmlich automatisch ein, und wenn ich ihn strecke, dann schnappt er ruckartig in die gerade haltung zurück. Ich hoffe nur, dass sich die Geschichte nicht auswächst. :(
    Hat jemand von Euch einen Rat für mich, wie ich der Sache Herr werden kann? Denn dadurch lasse ich mich momentan noch nicht von meiner Geigenspielsucht abbringen. :P
    In der Hoffnung auf viele hilfreiche Tipps verbleibe ich,
    mit lieben Grüßen,
    etrawgew. ;)

  • Hallo etrawgew,


    im Daumengelenk solltest Du eigentlich ganz locker sein. Ansonsten klingt mir das auch schon stark nach einem sogenannten "Schnappfinger". Das geschieht, wenn die Sehnenscheiden zu eng werden. Hattest Du dort einmal eine Sehnenscheidenentzündung? Und was sagt Dein Geigenlehrer zu Deiner Daumenhaltung? Kannst Du mit einem so verspannten Daumen denn ein schönes Vibrato erzeugen?


    LG Sophie

  • Liebe Sophie,
    meine Lehrerin sagte mir wiederholt, dass ich mich selbst zu sehr unter Druck setze. Ich solle einfach entspannter an die Sache heran gehen. Doch, das ist leichter gesagt als getan.
    Die Verspannung meiner Greifhand steht vielleicht auch im Zusammenhang mit meiner nicht mehr ganz so flexiblen Motorik . Und da ich im Unterricht immer alles besonders gut machen möchte, setzte ich mich naürlich selbst unter Druck. Ergebnis ist, dass mir das Geübte oft nur mittelmäßig gelingt , obwohl ich täglich cá 2 Std. übe. :( Aber vielleicht kann ich - 63 Jahre - auch generell nicht mehr so locker greifen wie ich es eigentlich gerne möchte.
    Oder weiß jemand von Euch ganz gezielte Übungen,die mir vielleicht auch mehr Gelassenheit vermitteln, dass ich in Zukunft beim Spielen nicht so verspannt bin. :rolleyes:
    Mit lieben Grüßen,
    Etrawgew.