Ist die Geige wertvoll?

  • Wertvoll ist relativ. Im Vergleich zu einer Stradivari nicht. Das ist eine um 1900 herum in Sachsen/Böhmen (Gegend um Markneukirchen/Schönbach/Eger) gefertigte Manufakturgeige, die sich grob an den Stil Stainers anlehnt. Schön ist der einteilige Boden, und man bekommt die -wenn keine verdeckten Schäden vorliegen- mit überschaubarem Aufwand wieder flott.


    Der monetäre Wert ist stark vom Klang abhängig: Wenn sie klingt wie andere Geigen in der Preisklasse 200 Euro, dann ist sie das wert. Wenn sie klanglich mit 2000-Euro-Geigen mithalten kann, dann kann man auch mit Geduld etwa so viel bekommen oder etwas weniger, oder etwas mehr… Das ist eben bei diesen Instrumenten eine Frage des Klangpotentials.


    Ohne Probespiel bei Ebay als „Katze im Sack“ verkauft wird es um die 200 Euro geben- mit Glück etwas mehr, mit Pech etwas weniger.

  • Hallo Gaertnerchen28 ,


    Können Sie die Violine noch mal einstellen mit höher auflösenden Bildern von Korpus, Schnecke (4x), Zargen Unterseite etc.

    Natürlich vor neutral weißem Hintergrund?

    Ihre Violine hat einen Anschäfter, wahrscheinlich aber eher Fake. Mal sehen.

    manche Violinisten haben ein Problem mit Fake, andere nicht.

    Da es so viele Geigen gibt, die als Schüler Geigen geeignet sind, würde ihre Violine im Falle eines Fakeanschäfters für mich persönlich ausscheiden .

    Wer nur auf den Klang achtet,

    für den sind solche Banalitäten vielleicht irrelevant, das ist aber Geschmacksache.

    Manche mögen’s echt!🤷‍♂️.

  • Das sind die typischen Schnitzlinien beim „Anschäfter“. Der ist gefaked.


    Die Geige kann bei entsprechendem Klang ein gutes Schüler-oder auch Amateurinstrument sein, aber kommt vom Wert her nicht an ein Original heran.

  • Noch mal kurz was ein Anschäfter ist: Wenn der Hals der Geige oder die Schnecke ausgetauscht wird, wird die Schnecke bzw. der Wirbelkasten (der Bereich, wo die Wirbel auf denen die Saiten aufgewickelt sind) vorne/innen ausgefeilt(ausgehöhlt) und auf einen neuen Hals geschoben/dieser passend eingesetzt. Das ist eine sehr teure und aufwendige Reparatur, die man meist nur bei wertvollen und oft alten Instrumenten findet.


    Daher hat man die Spuren einer solchen Reparatur imitiert. Das sind die beiden diagonal eingeritzten Linien, die man links und rechts sieht, wenn man die Schnecke/den Wirbelkasten von vorne ansieht. Von der Seite gesehen sollte man auch jeweils eine Linie sehen, die quer rüber geht.

  • Mach doch einmal Bilder Schnecke, Front, Rückseite Frontal und nicht Schräg und Bitte einmal den Halsansatz zum Korpus und den Steg so Frontal wie möglich. Wird wegen der Saite nur leicht schräg möglich sein.

  • Danke Deutlich bessere Bilder, wir sind wie schon gesagt bei der Herstellung 1900 oder später.

    Der Anschäfter ist geritzt und nicht Echt. Leider gibt diese Art von Geigen jede Woche eine Handvoll bei Ebay und Co., es war eine Massenware. Hohe Preise erzielen die so gut wie nie.

    Hier kann nur der Klang den preis etwas richten. Es wird nur schwer sein Käufer zu finden da ich kaum einen Kenne der mit dem sehr Einfach gemachten Löwenkopf im Konzert spielen möchte zumal wahrscheinlich die Markante Zunge fehlt.