Dachbodenfund, Inschrift Francesco Ruggeri

  • Das ist auf jeden Fall etwas besonderes.

    „Üblich“ sind hier einfache Manufaktur-Geigen. So ein Fund wie deiner ist selten. Die Geige wurde gut und

    aufwendig gebaut, viel genutzt und anfangs auch gepflegt, ein schöner Geigenkasten, die vielen Reparaturen

    und auch das Tuch sind gute Hinweise darauf. Sie könnte einiges wert sein. Gegen einen hohen Verkaufswert
    im momentanen Zustand stehen die Schäden wie z.B. die Risse. Ich vermute sogar, die Geige ist so alt, dass
    sie mal einen anderen Hals bekommen hat. Ein Geigenbauer könnte das vor Ort leicht feststellen. Ich würde
    auf jeden Fall die Geige begutachten lassen. Glückwunsch zu dem schönen Fund.

    Vielen Dank für die Rückmeldung. Sehr interessant auf jeden Fall die Thematik.

  • Frage: können Sie etwas über Herkunft oder Fundort der Violine erzählen? Wer hat sie als letztes wohl vor Ihnen in der Hand gehabt? Wer hat sie gespielt? Wer war der Vorbesitzer? wann wurde sie das letzte Mal repariert? Wer hat sie wann gereinigt? etc. Sind die Bögen gestempelt? Was war in den Fächern des Geigenkasten?

    Leider habe ich gar keine Informationen. Die Geige haben meine Großeltern vererbt bekommen. Vor 30 Jahren wurde mir als Kind mal von dieser Geige erzählt. Sie sei wertvoll. Aber das heißt ja erstmal nichts. Gestern habe ich die Geige "ausgegraben", um mich mal damit zu beschäftigen. Die Bögen haben keinen Stempel, nur ein Logo drauf, siehe Foto. Die Fächer im Geigenkasten sind leer. Lediglich ein paar Srteine lagen drin. Sieht aus wie Bernstein. Und als hätte man darüber über die Saiten geschliffen?

  • Die Steine sind Kolophonium das wird benötigt für die Bogenhaare sonst werden Die Saiten beim Spielen nicht mitgenommen. Der Bogen mit Metall Beinchen, die Schraube um den Bogen zu spannen, hier scheint die Garnitur aus echten Silber zu sein. Auch hier könnte ein Wert auch ohne Stempel vorhanden sein. Gutachter wäre Herr Grünke zu empfehlen. Was die anderen Mitglieder mehrfach erwähnt haben, würde ich auch bestätigen. Ein Geigenbauer wird hier zur Pflicht. Hier würde ich den Fachmann auf dem Gebiet für alte Geigen Herr Köstler aus Stuttgart wählen. Die Begründung liegt einfach daran, das, sollte sich ein Wert ergeben, auch Gutachten notwendig wird. Sonst glaubt ein das kein Mensch und es werden keine hohen Preise bezahlt. Wichtig ist hier das man keine Verkaufsabsichten zeigt.😉

  • Gut. Kann man denn davon ausgehen, dass die Geige in den mindestens letzten 30 Jahren auf dem Speicher lag und nicht beachtet wurde und auch nicht gereinigt? Und ist der Speicher isoliert worden oder einfache Lattung mit Ziegeln gedeckt? D.h., Wind und Wetter Feuchtigkeit konnten je nach Jahreszeit auf die Violine einwirken?

  • Die Steine sind Kolophonium das wird benötigt für die Bogenhaare sonst werden Die Saiten beim Spielen nicht mitgenommen. Der Bogen mit Metall Beinchen, die Schraube um den Bogen zu spannen, hier scheint die Garnitur aus echten Silber zu sein. Auch hier könnte ein Wert auch ohne Stempel vorhanden sein. Gutachter wäre Herr Grünke zu empfehlen. Was die anderen Mitglieder mehrfach erwähnt haben, würde ich auch bestätigen. Ein Geigenbauer wird hier zur Pflicht. Hier würde ich den Fachmann auf dem Gebiet für alte Geigen Herr Köstler aus Stuttgart wählen. Die Begründung liegt einfach daran, das, sollte sich ein Wert ergeben, auch Gutachten notwendig wird. Sonst glaubt ein das kein Mensch und es werden keine hohen Preise bezahlt. Wichtig ist hier das man keine Verkaufsabsichten zeigt.😉

    Besten Dank für die Empfehlungen

  • Gut. Kann man denn davon ausgehen, dass die Geige in den mindestens letzten 30 Jahren auf dem Speicher lag und nicht beachtet wurde und auch nicht gereinigt? Und ist der Speicher isoliert worden oder einfache Lattung mit Ziegeln gedeckt? D.h., Wind und Wetter Feuchtigkeit konnten je nach Jahreszeit auf die Violine einwirken?

    Ja, eher 50 Jahre oder länger sogar wurde die Geige nicht beachtet. Keiner meiner mir bekannten Verwandten, hat dieses Instrument gespielt, sondern nur besessen. Gelagert wurde die Geige im verschlossen im Geigenkasten, welcher wiederum in einem dicken Militärseesack aus dem 2. Weltkrieg. gelagert wurde. Ich nehme an sie hat nur wenige Minuten Tageslicht in den letzten Jahrzehnten "gesehen" . Der Dachboden ist isoliert und trocken. Hier handelt es sich um einen bewohnbaren und ausgebauten Dachboden mit Zimmern, kleinem Bad etc.

  • Meiner Meinung nach handelt es sich um eine einfache, aber schöne, böhmische sächsische Manufaktur Arbeit. Der Lackierung und die Zettel Kopie weisen zumindest stark nach Sachsen.


    Das Besondere ist, dass sie mit dem Stimmriss geöffnet wurde. Dann wurde die Decke dünner gearbeitet und ein Stimmfutter nebst Belegen eingearbeitet (sehr sauber). Ein stehen gelasser Bassbalken , wurde in diesem Zuge gegen einen neuen getauscht. Der Wirbekasten hat auch eine Sanierung erfahren (Ausbuchser und Anschäfter, wohl die früheste Reparatur, ) hat aber wahrscheinlich durch das liegen im sehr trockenen in den letzten 30-50 Jahren Risse erfahren. (Wirbelkasten hat hören Trocknungschwund als Ebenholz Wirbel.). Irgendwann wurden die Risse vielleicht entdeckt, die Wirbel werden als Verursacher erkannt und zwei wurden beseitigt(? ) Dann wurde die Violine sehr sauber weg gepackt, deshalb ist sie innen wie außen relativ staubfrei und sehr sauber.



    Die Geschichte könnte aber auch anders gewesen sein?😉 vielleicht hat er Geigenbauer, zu dem Sie gehen sollten, eine andere Geschichte, aber ein Italiener ist es sicher nicht.

  • Gut ist, dass der Decken-Stimmriss schon gefüttert ist. Wenn das Futter nicht locker ist, muss hier nichts unternommen werden. Der Bassbalken wurde neu gemacht, aber ich würde nicht sagen, dass die Decke dünner ausgearbeitet wurde. Der Oberklotz könnte aus Weide sein, wie Fichte sieht er nicht aus.


    TiggEos Wenn Du durch ein F-Loch schaust, kannst Du einen Eckklotz in der unteren Ecke sehen?

  • Gut ist, dass der Decken-Stimmriss schon gefüttert ist. Wenn das Futter nicht locker ist, muss hier nichts unternommen werden. Der Bassbalken wurde neu gemacht, aber ich würde nicht sagen, dass die Decke dünner ausgearbeitet wurde. Der Oberklotz könnte aus Weide sein, wie Fichte sieht er nicht aus.


    TiggEos Wenn Du durch ein F-Loch schaust, kannst Du einen Eckklotz in der unteren Ecke sehen?

    Unten in der Mitte ist ein Klotz. An den Seiten nichts. An den geschwungenen Stellen, die zumindest äußerlich spitz zu laufen sind man von innen nur eine Art abgeschliffenes Holz. So würde ich es als Laie bezeichnen. Oberer und unterer Bock sind gewölbt/rundlich ausgeprägt. Foto mit dem Pfeil zeigt den Unterbock