Guten Tag. Aufgrund der Kunststoffteile gehe ich hier von einem Nachbau einer älteren Geige aus (Inschrift datiert auf 1673), Francesco Ruggeri. Ich bitte um Ihre Einschätzung zu diesem Instrument. Besten Dank und Grüße M.Müller
Dachbodenfund, Inschrift Francesco Ruggeri
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Willkommen im Forum!
Für eine Einschätzung brauchen wir bessere Fotos: frontal (gerade Draufsicht) von Decke und Boden, eine Seitenansicht von beiden Seiten, auf der man die Zargenecken deutlich erkennen kann, die Schnecke von beiden Seiten, den Wirbelkasten von vorn und hinten, den Halsansatz von der Seite, den Bereich der Unterzarge.
Was man jetzt schon sagen kann, ist, dass die Geige sehr schönes Bodenholz hat. Und der Kasten ist hübsch.
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Für eine Einschätzung brauchen wir bessere Fotos: frontal (gerade Draufsicht) von Decke und Boden, eine Seitenansicht von beiden Seiten, auf der man die Zargenecken deutlich erkennen kann, die Schnecke von beiden Seiten, den Wirbelkasten von vorn und hinten, den Halsansatz von der Seite, den Bereich der Unterzarge.
Was man jetzt schon sagen kann, ist, dass die Geige sehr schönes Bodenholz hat. Und der Kasten ist hübsch.
Danke für die Rückmeldung. Ich habe weitere Fotos erstellt und freue mich über eine weitere Nachricht
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Die Geige ist auf alle Fälle alt. Sie hat einen angeschäfteten Wirbelkasten, und die Wirbellöcher wurden ausgebuchst, was darauf hindeutet, dass sie viel gespielt wurde. Die Schnecke ist schön gestochen und, wie es aussieht, "bis zum bitteren Ende" gekehlt. Die Geige könnte um eine Innenform herum gebaut worden sein, aber das kann ich nicht genau sagen. Eine Zargenecke sieht nach aufgeschachtelter Bauweise aus, die anderen nicht. Die Form des Korpus sieht für mich aber nicht typisch sächsisch/böhmisch aus, weshalb ich eine andere Herkunft vermute. Mittenwald würde ich wegen der geteilten Unterzarge ausschließen.
TiggEos Hast Du die Möglichkeit, Fotos vom Inneren der Geige zu machen? Das könnte noch Indizien für eine mögliche Herkunft liefern. Und das Plastik-Anbauteil ist ein Kinnhalter, ein optionales Zubehörteil, das nichts über den Wert der Geige aussagt. Wirbel, Griffbrett und die Sättel sehen für mich nach Ebenholz aus.
Leider hat die Geige einen Decken-Stimmriss und möglicherweise auch einen Boden-Stimmriss, was ihren Wert mindert und eine recht aufwendige Restaurierung erfordert.
Ich würde mit der Geige zu einem (besser mehreren) Geigenbauer gehen, der/die sich mit alten Geigen auskennt. In natura kann er/sie mehr zu einer möglichen Herkunft sagen, wie hoch der aktuelle Wert ist und was eine Restaurierung kosten würde.
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Die Geige ist auf alle Fälle alt. Sie hat einen angeschäfteten Wirbelkasten, und die Wirbellöcher wurden ausgebuchst, was darauf hindeutet, dass sie viel gespielt wurde. Die Schnecke ist schön gestochen und, wie es aussieht, "bis zum bitteren Ende" gekehlt. Die Geige könnte um eine Innenform herum gebaut worden sein, aber das kann ich nicht genau sagen. Eine Zargenecke sieht nach aufgeschachtelter Bauweise aus, die anderen nicht. Die Form des Korpus sieht für mich aber nicht typisch sächsisch/böhmisch aus, weshalb ich eine andere Herkunft vermute. Mittenwald würde ich wegen der geteilten Unterzarge ausschließen.
TiggEos Hast Du die Möglichkeit, Fotos vom Inneren der Geige zu machen? Das könnte noch Indizien für eine mögliche Herkunft liefern. Und das Plastik-Anbauteil ist ein Kinnhalter, ein optionales Zubehörteil, das nichts über den Wert der Geige aussagt. Wirbel, Griffbrett und die Sättel sehen für mich nach Ebenholz aus.
Leider hat die Geige einen Decken-Stimmriss und möglicherweise auch einen Boden-Stimmriss, was ihren Wert mindert und eine recht aufwendige Restaurierung erfordert.
Ich würde mit der Geige zu einem (besser mehreren) Geigenbauer gehen, der/die sich mit alten Geigen auskennt. In natura kann er/sie mehr zu einer möglichen Herkunft sagen, wie hoch der aktuelle Wert ist und was eine Restaurierung kosten würde.
Im Innenbereich der Geige kann ich leider nichts sehen. Da klebt nur der besagte Zettel drin, der wohl, wie ich diesem Forum bereits entnehmen konnte, zur vorletzten Jahrhundertwende gerne eingeklebt wurde. Ich habe noch ein paar Detailaufnahmen gemacht, auch von den vermeintlichen "Plastikteilen". So fühlt es sich für mich als Laie jedenfalls an. Optisch könnte es aber wohl wirklich Holz sein (Griffbrett). Die Schrauben zum Spannen der Saiten kommen mir dann doch wieder sehr plastikartig vor. Ich habe mal ein kurzes Video erstellt, wo ich u.a. in den Innenraum leuchte.
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Besten Dank.
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.... übrigens lag noch dieses Tuch über der Geige mit einem Logo drauf. Vielleicht gibt dies ja noch einen Anhaltspunkt , ggf. ist es aber auch nur ein universelles Tuch zum Schützen des Instruments.
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Die Wirbel etc. sehen aus wie Ebenholz. Auf dem Video erkennt man noch schön den Wirbelkastenriss, der neuer ist als der Anschäfter und nicht retuschiert wurde. Die Klötze und Reifchen im Inneren kann man sehen, wenn man die Geige seitlich waagerecht vor sich hält, eine Lichtquelle durch das weiter entfernte F-Loch steckt (oder das F-Loch unter eine starke Lampe hält) und durch das nahe F-Loch in die Geige schaut. Dann kann man zumindest den unteren Eckklotz sehen, und ob die Reifchen vielleicht in ihn eingelassen sind. Wenn Du unten den Endknopf rausziehst, kannst Du durch das Loch den Oberklotz sehen. Da die Geige aber angeschäftet ist, also einen neuen Hals und vermutlich auch nen neuen Oberklotz bekommen hat, ist das nicht so aussagekräftig. Wirklich beurteilen, ob die Geige echte Eckklötze hat und die Reifchen ggf. eingelassen sind, kann man nur, wenn man Decke oder Boden abmacht.
Ansonsten würde ich wirklich mit der Geige zum Geigenbauer gehen. Es sei denn, Du willst sie schnell loswerden, dann biete sie doch hier an. Weil sie aber mindestens den Decken-Stimmriss hat, wirst Du wohl nicht viel Geld für sie bekommen.
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Danke für den Tipp. Mit Verkauf o.ä. habe ich keine Eile. Es ist eher die Neugier, ob es sich um etwas besonderes oder etwas übliches handelt. Ich konnte nun Aufnahmen vom Innenraum erstellen. Kann dies noch etwas zur Herkunft aussagen?
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Danke für den Tipp. Mit Verkauf o.ä. habe ich keine Eile. Es ist eher die Neugier, ob es sich um etwas besonderes oder etwas übliches handelt.
Das ist auf jeden Fall etwas besonderes.
„Üblich“ sind hier einfache Manufaktur-Geigen. So ein Fund wie deiner ist selten. Die Geige wurde gut und
aufwendig gebaut, viel genutzt und anfangs auch gepflegt, ein schöner Geigenkasten, die vielen Reparaturen
und auch das Tuch sind gute Hinweise darauf. Sie könnte einiges wert sein. Gegen einen hohen Verkaufswert
im momentanen Zustand stehen die Schäden wie z.B. die Risse. Ich vermute sogar, die Geige ist so alt, dass
sie mal einen anderen Hals bekommen hat. Ein Geigenbauer könnte das vor Ort leicht feststellen. Ich würde
auf jeden Fall die Geige begutachten lassen. Glückwunsch zu dem schönen Fund. -
Frage: können Sie etwas über Herkunft oder Fundort der Violine erzählen? Wer hat sie als letztes wohl vor Ihnen in der Hand gehabt? Wer hat sie gespielt? Wer war der Vorbesitzer? wann wurde sie das letzte Mal repariert? Wer hat sie wann gereinigt? etc. Sind die Bögen gestempelt? Was war in den Fächern des Geigenkasten?