Vinzenz Stöhr, 1933, Carolus Dvorak, 1932

  • Finde weder (Handgemalten) Zettel noch Vinzenz Stöhr, Böhmen, den in der Inschrift unterschreibenden Geigenbauer, in der Sekundärliteratur. Den Ort in Böhmen kann ich außerdem nicht lesen. Kann jemand weiterhelfen? Kennt jemand eine Violine mit einem ähnlichen Zettel? Oder solche sehr fein ausgearbeiteten Eckklötzchen? Decke und Boden sind auch sehr fein und dünn ausgearbeitet. Klötze und Reifchen penibel eingepasst. Reif chen wohl Esche. Der Bassbalken wirkt etwas französisch über dimensioniert.

  • Ergänzung aber Übersetzt: hier der Link mit reichlich Bildern.

    Karel Dvorak, Prague 1946 - Brobst Violin Shop
    A fine example of Bohemian craftsmanship, this violin was artfully made and has been well maintained. This exceptional instrument possesses fine playing…
    brobstviolinshop-com.translate.goog


    Karl Josef Dvorák

    Karel Dvorak wurde am 19. Mai 1887 in Prag geboren. Er wurde Schüler seines Vaters Jaroslav Antonín Dvorak und seines Onkels Karel Boromäus Dvorak. Dvorak arbeitete im Laufe seiner Karriere mit vielen Menschen an vielen Orten zusammen, darunter Eduard Heidegger in Linz, Antonín Pilar in Berlin, Georg Raur in Wien und Eugen Gärtner in Stuttgart.

    Dvorak hat seine Instrumente oft nach dem Vorbild von Stradivari, Guarneri del Gesú und Nicolas Lupot gestaltet. Er forschte intensiv über ästhetische und klangliche Techniken des Geigenbaus, und so spiegelten seine Instrumente in Präzision und Qualität sein weitreichendes Wissen wider. Dvorak verwendete oft Randeinlagen mit einer breiten weißen Einlage und sehr dicken schwarzen Linien. Seine Instrumente haben breite abgerundete Kanten und scharf geschnittene Schnörkel mit schwarzen Linien, ähnlich der Arbeit seines Onkels. Seine Instrumente wurden in der Tschechoslowakei hoch gelobt. Dvorak starb am 31. August 1947 und obwohl er der letzte Geigenbauer in der Familie war, galt er oft als der Beste.

  • Leute, vielen Dank! Abends dumm fragen, und am andern Morgen liegt die Recherche auf dem Tisch! 🤗👏👏👏.


    abalon , aus welcher Quelle (Literatur) ist Text und Bilder? irgend ein Werk über tschechische beziehungsweise böhmische Geigen?



    Wie sieht Ihr das mit dem Vinzenz Stöhr? Kommt aus einer berühmten Geigenbauer Familie der ist offiziell keinen Vinzenz gibt?

    Ich finde ihn wenigstens nicht. Dann macht er sich daran, eine vermeintlich echte Dvorak Geige ein Jahr nach dem Erbauer klanglich zu verbessern ??


    Ohne Rücksprache mit dem Erbauer? Die Violine war doch sicher damals schon einigermaßen teuer, da gab’s doch sicher auch eine gewisse Garantie, da pfuscht man doch nicht selber an dem Instrument rum?


    Oder hat der damals vielleicht noch junge Geigenbau Lehrling/Geselle , respektive seine Werkstatt, selbst eine Kopie gebaut?


    Andererseits hat der Decken/Bodenrand einen Wulst und die Einlage ist tief schwarz. Stelle nachher noch Bilder ein😉.


    Eigentlich hatte ich diese Geige nur aufgemacht da man diese aufwändigen Klötze schon gesehen hat und ich wissen wollte ob die Reifen eingelassen sind. geigerlein , Der Vergleich mit den flüchtig gebauten Mittenwalder Klötzen ist schon interessant, oder?


    Eine meisterlich saubere böhmische Arbeit ist das auf jeden Fall, oder was meint ihr? Decke und Boden sind am Rand zwischen 1,5 und 1,8 mm dick, filigranst ausgearbeitet.

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    Eigentlich hatte ich diese Geige nur aufgemacht da man diese aufwändigen Klötze schon gesehen hat und ich wissen wollte ob die Reifen eingelassen sind. geigerlein , Der Vergleich mit den flüchtig gebauten Mittenwalder Klötzen ist schon interessant, oder?


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    Das ist absolut kein Vergleich zu den flüchtig gebauten Mittenwalder Klötzen :D Hier hat sich jemand wirklich Mühe gemacht, und ich würde gern wissen, ob sie original so sind oder von Herrn Stöhr nachbearbeitet wurden. Ich glaube nicht, dass es großen klanglichen oder statischen Einfluss hat, wenn sich das Relief von Zarge und Reifchen in den Eckklötzen fortsetzt. Das sieht für mich eher wie eine optische Sache aus, vielleicht so eine Art Erkennungsmerkmal des Geigenbauers, wenn die Klötze so von Dvorak geformt wurden.

  • @Chiocciola Das Buch habe ich eine Bild angehängt sowie ein Auszug aus dem Einwohner Verzeichnis von Asch.

    Stöhr Vinzenz war Tatsächlich Geigenbauer.

    Das Buch hatte ich mir gekauft um den Beweis für die Wutzlhofer zu festigen.

    Und ja manchmal stellt man sich fragen warum einer was gemacht hat.

    Wie bei meine Heinrich Stauber Geige die keine Reperatur aufweist und trotzdem

    auf dem Zettel ein Rep. und an der Deckenunterseite ein Bleistift vermerk.

    Das Dendro zeigt Deutlich das die wenn überhaupt im Entstehungsjahr eine Reperatur erlebt haben müsste.

    Dafür gibt es aber keinerlei hinweise. Das einzige was ich heraus finden konnte war, das Stauber junior so gut wie nur Reperaturen gemacht hat und nur ganz wenige Geigen selber gebaut. Ein versehen mit dem Zettel?

    oder wirklich nach dem Entstehen der Geige repariert? Wie bei dir wird diese frage wohl schwer zu beantworten sein.