Geige Herbert Stauber

  • Es gibt noch etwas Neues. Ich habe ein Dendro Gutachten machen lassen. Der jüngste Jahresring ist aus dem Jahre 1928. Wenn wir jetzt noch 2 bis 3 Jahresringe für die Bearbeitung Dazuzählen sind wir im Jahr 1931. 1937 wurde die Geige gebaut somit hat Sie 6 Trocknungsjahre gehabt und sollte eine echte Stauber sein.

  • Abalon, ich bin da ganz bei Fiddler.


    Deine Jahresringe machen es prinzipiell möglich, dass die Jahreszahl stimmt. Aber das ist keinesfalls sicher, zumal der Abstand zwischen 1928 und 1937 für ausreichende Trocknung und Bearbeitung recht knapp ist, und das nur hinkommt, wenn tatsächlich gar keine (oder nur wenige) Jahresringe `"fehlen". Und selbst wenn, ist das kein Beleg dafür, dass die Geige original von ihm ist, er war zu dieser Zeit ja nicht der einzige Geigenbauer.


    Das Einzige, was Du sicher weisst, ist, dass das das dendrologische Gutachten der Authentizität nicht widerspricht.

  • Da habt Ihr sicher ein wenig Recht. Aber es ist noch unwahrscheinlicher das die Geige früher gebaut wurde und Stauber Sie geöffnet und repariert hat. Da er sich auch in der Geige verewigt hat und nicht nur ein Zettel vorhanden ist muss die Geige ja noch offen gewesen sein. Das die Geige später gebaut wurde und ein anderer Zettel und Vermerk in der Geige gemacht hat kann ich mir nun garnicht vorstellen. Da sowohl in der Geige das Jahr 1937 und auf dem zettel 1937 vermerkt ist.

    Zu dem kommt das es keinerlei hinweise auf eine Reperatur zu finden ist. Außer die 3 kleinen Risse am Rand die ich habe schließen lassen. Ich habe die Geige zu Herrn Köstler geschickt mal sehen was er zur Geige sagt.

    Auch ist es möglich das viel mehr frühe Jahresringe bei die verarbeitung verloren gingen als späte. Da hat der Geigenbauer einiges an spielraum. Sicher ist, das Holz sollte 5 Jahre Trocknen oder mehr.

  • So nach langem hin und her weiß ich jetzt das ich nix weiß.

    Laut Gutachter soll es jetzt eine Vogtländer Geige sein.

    Ist jetzt aber auch nicht mehr so wichtig. Meine Tochter hat sich in den Klang verliebt.

    Und somit hat Sie ein neues Instrument. Ihre Geige biete ich hier im Forum und bei Ebay Kleinanzeigen an.

    Wer also nach einer Klanglich sehr gute Geige sucht hat hier die Möglichkeit.

    Desweiteren hat mein Kind sich gewünscht Bratsche zu spielen. Ich habe bereits eine Bratsche gefunden die ich nächste woche abhole ich werde Sie dann einmal vorstellen, den von Bratschen habe ich gar keine Ahnung, es ist meine erste Bratsche.

  • Wenn ich richtig verstehe, wurde ein Dendrochronologisches Gutachten erstellt und damit von Herrn Hieronymus Köstler in Stuttgart eine Auskunft eingeholt?


    Frage: was hat denn Herr Köstler zu dem Dendrochronolgischen Gutachten gesagt, wie hat er es bewertet?


    Darf man fragen, wer hat das Dendrochronologische Gutachten gemacht? Was genau steht in der Einführung und im Methodenteil des Dendrochronologischen Gutachtens? Welche Näherungsmethode wurde verwendet? Welche Algorithmen (Baille-Pilcher, Hollstein?) wurden verwendet? Welche Jahresring Kalender? Was ergab der empirische Vergleich mit anderen Violinen? Was sagt der Gutachter über die Waldkante? Wo sind die m-Werte, t-Werte?? (t-value, Overlap)

    Ich sehe nur, dass die Decke in der Mitte nicht ganz parallel zu den Jahresringen verleimt ist.

    Das müsste doch zu einem weiteren Jahresring Verlust führen?


    What about chronologies of other coniferous species which grew under similar conditions, like the larch (Larix decidua Mill.), the fir (Abies alba Mill.) and the pine (Pinus cembra L.).??


    Wenn es sich um seriöse Gutachten/Gutachter handelt es ist da viel mehr rauszuholen!

  • Das Dendro Gutachten hat Herr Seidl gemacht. Ich habe schon einige bei Ihm in Auftrag gegeben.

    Ich habe mal das Gutachten der Allgaier in den Anhang gelegt das andere Gutachten ist noch bei Herrn Köstler.

    Bei der Allgaier wollte ich sehen ob es in den Zeitraum von Guiseppe Fiorini passt. Hier kann man lesen nach welchen Grundsätzen er seine Dendros macht. Ich gehe mal davon aus das er in seiner Bewertung auch ein Blick auf das Gutachten geworfen hat. Das Problem ist hier das er die Geige ganz klar Vogtland zugeordnet hat und somit kommt Köln und damit auch Herr Stauber nicht mehr in Frage. Für mich ist es natürlich nicht leicht sowas so hinzunehmen. Da der Zeitraum der Entstehung das Jahr und das vermeindliche Reparier Datum so dicht beieinander liegen, das die Geige nach einer möglichen Entstehung maximal nach 2 Jahren eine reparatur gehabt haben muss die ein Öffnen verlangte. Es ist aber keine Reperatur zu sehen.

  • Wow, jetzt verstehe ich besser. Herr Seidl ist eine seriöse Adresse. Die Software ist genannt, dann lässt sich der Rest nachschlagen.

    Das Gutachten ist zwar das Werk eines empirisch wissenschaftlich arbeitenden Autodidakten, da Herr Seidl Meines Wissens nach aber auf vogtländische Geigen spezialisiert ist, vielleicht eine der besten Adressen, die es in diesem Fall überhaupt gibt! Manchmal haben die Autodidakten nämlich die besseren Referenzdaten.

    Recht sicher ist, dass Herr Seidl ein Riesen-Archiv vogtländischer Geigen hat. Deshalb kann er wahrscheinlich relativ genau sagen, woher das Holz kommt. Vielleicht verrät er auch , was für ihn die typischen Merkmale einer Vogtländer in diesem Fall sind.

    Das vergleichbare Gutachten der Vogtländer Geige wäre sehr interessant zu sehen. Vielen Dank für die gute Info.🙏😉.

  • Es hat nicht Herr Seidl gesagt das es eine Vogtländer ist, sondern Herr Köstler. Daher hat mich das total verwundert. Aber es ist eben so, wenn das Gutachten nicht von einem anerkannten Gutachter kommt kann meist damit nichts anfangen. Ist jetzt aber auch egal. Da ich die Geige meiner Tochter mit dieser etwas getoppt Habe und ich glaube Das ich so schnell Nichts besseres finden werde. Wird Sie eh nicht verkauft.

  • Ja, und Herr Seidel, der die Dentro Chronologie gemacht hat, hält sie für echt?? Was sagt der denn?


    Das kann ich mir kaum vorstellen. Der Zettel ist seltsam beschnitten. Der Reparaturvermerk ist komisch. Die Jahreszahl wohl nicht mit Feder geschrieben. Ich meine einen gefakeden Anschäfter zu sehen? (Bild vom Wirbelkasten nicht ganz scharf). Die Schwärzung und die Dings und Dongs vor der Lackierung sprechen schon für sächsische Manufaktur. Und ich meine, von der Waldkante fehlen schon 5-6 Jahre? Bin gespannt, ob das zugehörige Dentro Gutachten genauso ausführlich ist von der Statistik wie das andere ? Und Herrn Köstler kann man ja noch mal fragen, was die Hinweise auf Vogtländer sind? Vielleicht der Prägestempel?