Wieder eine Geige aus England

  • Ich glaube das wird meine letzte Geige sein die ich in England gekauft habe.

    Es wurde richtig teuer mit Zoll und ausfuhr Gebühr. Die Lieferung hat dann noch 3 Wochen gedauert.

    Nun aber zur Geige. Sie hat einen Stimmriss der von Innen belegt ist.

    Er scheint trutzdem wieder aufgegangen zu sein. Leimt man das von außen

    oder muss auch das Futter erneuert werden.

    Das Gewicht der Geige beträgt 310 Gramm extrem leicht. Ich habe mal Wirbel Steg und Saitenhalter mit auf die Waage gelegt da waren es 360 Gramm.

    Die Zarge geht am Knopf in einem durch. Es könnte vielleicht Mittenwald sein.

    Die Mensur ist 32,5 Ich könnte mir daher vorstellen das die Geige um 19 Hundert entstanden sein könnte.

    Die Decke ist aus einem Stück was Grund war die Geige zu Kaufen.

    Bilder von Ihnen haben eine Zettel und etwas Schrift abgelichtet. Aber gewissheit gibt es erst mit dem Öffnen.

    Das Zäpfchen wurde 2 genagelt und der Hals ist lose. Beim Ölstemstempel sieht man einen Kreis vieleicht das Stradivarie symbol.

    Es ist aber leider keine Stradivarie. Ich bin gespannt auf eure Meinung. Achso vier Ecklötze sind vorhanden

  • Eine interessante Geige. Fotos von der geöffneten Geige wäre sehr schön.

    Wenn ein Stimmriss trotz Futter wieder aufgeht, dann wird von aussen leimen nicht ausreichen. Das Futter ist ja schon ziemlich stark. Das Gewicht weist ja schon darauf hin: die Decke scheint sehr dünn zu sein. Wenn die Geige auf ist, kann man ja auch gleich die Stärke messen.

  • Ist das Futter aus Fichte? Man kann nicht wirklich eine Maserung erkennen. Ich würde auch erst mal versuchen, den Riss von außen mit ein bißchen Druck zu leimen, so dass die beiden Risskanten wirklich eng aneinander liegen. Vielleicht hält er dann wieder.


    Ich bin mir nicht sicher, ob die Geige wirklich so alt ist, wie sie aussieht. Boden und Zargen scheinen innen dunkel gebeizt zu sein. Das wird meistens gemacht, um altes Holz vorzutäuschen. Und ist die "Patina" im Stimmbereich wirklich aus Kolophonium und Dreck oder einfach nur dunkle Farbe? Mit so dunkler Farbe im Stimmbereich wurde meines Wissens gern in Sachsen/Böhmen alt-imitiert.

  • Die Schnecke und die Proportionen der Geige passen nicht zu Sachsen/Böhmen, und altimitiert wurde und wird in vielen Gegenden.


    Wenn der Riss nicht wackelt, würde ich da -erstmal!- gar nix machen, und erst recht nicht mit Druck daran herumzwingen. Das Klaffen kann auch durch die Reparatur selber passiert sein, wenn da einer nicht sauber gearbeitet hat.


    Alles, was man mit Druck/Zwang zusammenrepariert, bringt Spannung ins Instrument, die sich irgendwann irgendwie irgendwo entlädt. Da hat man -wenn man Pech hat- gleich den nächsten Riss. Nix gegen eine Leimzwinge, um etwas zu fixieren, aber eben nix mit Spannung zusammenzwingen, nur damit es irgendwie „zu“ ist.

  • Durch den Stimmriss wird es auf jedenfall nix wertvolles. Aber Klang könnte es trotzdem geben.

    Ich sehe es wie Braaatsch erst schaun wie Sie klingt. Das mit dem Kolophonium habe ich schon reichlich mit Alkohol runter genommen.

    Jetzt habe ich aber sorge das der Lack mit weg genommen wird. Das kann ein Geigenbauer besser als ich.