Auf dem letzten Bild sieht man sehr schön, dass sich die Mittelfuge der Decke Spannungsbedingt geöffnet hat. Vielleicht auch Trocknungsschwund der Decke. Das Deckenholz kommt mir sehr trocken und brüchig vor. Da der Adergang sehr perfekt gearbeitet ist und die Decke eventuell Wurmzerrfressen ist, möchte ich die Verleimung g a a a n z vorsichtig öffnen. Ich hatte mal eine Geige in der sich der Wurm wirklich entlang des Adergrabens gefressen hat. Laut Literatur geht der Wurm lieber in Weichholz, d.h. Fichte schmeckt besser als Ahorn. Meine Würmer verhalten sich leider oft nicht nach Literatur. Ich habe auch schon erlebt, dass ein Wurm die gesamte Zarge von innen gefressen hat. Nicht alles was in Büchern steht muss deshalb stimmen 😂😂😂. Außerdem schreiben die Buchautoren gerne voneinander ab (ohne zu zitieren), was bei abgeschrieben Fehlern besonders entlarvend Ist. @JoeRu2021, Abbitte wenn’s gleich die Decke zerreißt: .....der Mörder war wieder der Wuurm..... frei nach Reinhard Mey.
Gabriel Lemböck, 2-ter Versuch
- Chiocciola
- Erledigt
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Ja, was sagen uns die ( falsch geschriebenen?) römischen Zahlen?
Klebereste, Lacksplitter, Holzsplitter, die während des Öffnen der Geige anfallen, werden sauber gesammelt und in Microtubes abgefüllt.
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Hallo Chiocchola,
einfach super , wirklich tolle Bilder.
Wie ich sehen kann ist die Geige in besten
Händen
Liebe Grüße Joachim
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Danke für deinen Bericht. Bin gespannt auf die geöffnete Geige und auch auf die Holzstärke von Decke und Boden.
Ich bin dazu übergegangen, die Fuge zwischen Zarge und Decke (Boden) vor dem Öffnen mit einem scharfen Messer einzuritzen. Ich will dadurch verhindern, dass zuviel Holz aus der Decke oder Boden ausreißt. Ich meine, dass das wirkt und dass seitdem weniger Stücke an der Zarge hängen bleiben.
Unter dem Griffbrett müsste ja noch der Originallack sein. Lässt der sich auch abrubbeln? Ist der Originallack von der übrigen Decke mal entfernt worden, also vor JoeRu?
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Ich denke, die „römischen Zahlen“ sind -wieder mal- Werkstattmarkierungen. Muss ja keine Riesenmanufaktur gewesen sein, es reicht ja, wenn an mehreren Instrumenten parallel gearbeitet wurde.
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Unter dem Griffbrett müsste ja noch der Originallack sein. Lässt der sich auch abrubbeln? Ist der Originallack von der übrigen Decke mal entfernt worden, also vor JoeRu?
Ich meine, im Bereich unter dem Griffbrett zuoberst den dunkelbraunen Lack zu erkennen, der auch auf der übrigen Decke war, und darunter den roten (?) Originallack, der auf dem Boden zu sehen ist.
Scheinbar tritt es öfter auf, dass der Lack auf der Decke fehlt und das Instrument mit einer dunklen Farbe komplett überpinselt wurde. Ich hatte hier auch schon eine Geige und eine Bratsche, bei denen das so war.
Chiocciola hat ja schon mal geschrieben, dass der Lack auf der Decke manchmal nicht so gut hält wie auf Boden, Zargen und Schnecke. Vielleicht war das hier auch der Fall. Bei meiner Barockgeige mit Kolophonium-Lack (laut Herrn Kretzschmann) ist es auch so, dass der Lack auf der Decke spröder ist als auf dem Boden und entlang der Jahre abschilfert.
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Ich denke, die „römischen Zahlen“ sind -wieder mal- Werkstattmarkierungen. Muss ja keine Riesenmanufaktur gewesen sein, es reicht ja, wenn an mehreren Instrumenten parallel gearbeitet wurde.
....ich denke, Du denkst richtig. Ich würde sogar weitergehen: das war eine größere Manufaktur. Mich beeindruckt die hochwertige Ebenholzqualität. Könnte natürlich auch von dem Geigenbauer sein der den Stimmriss saniert hat. Bin mit dem Endoskop rein, eigentlich um nach potentiellen Wurmfraß-Gängen zu suchen.
Dabei festgestellt, dass die Geige oben keine Klötze hat. Sehr saubere Decken Einlagen konnten die böhmisch sächsischen Geigenbauer auch machen.😉........
Habe den vermeintlichen Zweitlack mal mit einem Goldtape ab geklebt und mit einem Proxxon Poliergerät bei 45° anpoliert.
Wenn man das Goldtape ( Eine der genialen neuezeitlichen Aufwendungen) abzieht entsteht zwar ein Polierrand wie erwartet, der Lack behält aber insgesamt seine matte, etwas körnige Oberfläche. Ein Naturharz Lack verhält sich eigentlich anders.
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.....offen ist das Teil jetzt auch. Gestern Abend hatte ich die Decken Fuge etwas angeweicht und mit der Radiernadel aus gekratzt. Jetzt quasi wieder trocken geöffnet:
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Einlage und Decke ist rissfrei komplett heil.
Ein paar Späne von der Decken Unterseite hängen wir wartet an der Zarge. Die Zarge im Bereich Wurmfraß ist heil geblieben. Der Wurm hat sich vorallem an das Reifchen gehalten. Vielen Dank für eure hilfreiche Ideen, morgen neue Bilder von Decke und Boden. Schmeiße sie nachher im Dunkeln noch mal auf die Lichtkiste. Wie alt schätzt ihr das gute Stück?
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Bei all deinen Bilder fehlt mir das wichtigste und Ich habe den verdacht das dies nicht da ist. Eckklötze in allen Decken.
oder hast du auf eine solche frage gewartet.