Ja, Abalon, das ist schwierig. Nicht alle Geigenbauer sind (noch) verzeichnet...und selbst von den verzeichneten gibt es Hunderte.
Bei Manufakturgeigen ist das einfacher, da gab es ja nur wenige Zentren. Und da sind riesige Stückzahlen entstanden, die -relativ!- einheitliche Merkmale haben, und die man dadurch einigermassen sicher zuordnen kann.
Deine Geige ist kein typisches Manufakturinstrument, und ich übertreibe es jetzt mal: Da kann Mr. X Holz aus dem Alpenraum oder einer alten tiroler Kirchenbank genommen haben, war irgendwann mal in Mittenwald oder hat auch nur bei jemandem gelernt, der mal in Mittenwald gewesen ist, oder hat als Amazeur unter der Anleitung eines Meisters gebaut (war selber kein Geigenbauer), ...blablabla... theoretisch kann derjenige in Ostsibirien gewohnt haben...
Wahrscheinlich ist das natürlich nicht.
Was ich an Deiner Stelle machen würde: Schau mal über gedbas oder ähnliche genealogische Netzwerke, ob jemand mit einem solchen Namen -oder eine Familie, Verwandte...- in der Gegend um Tholl oder wie das hiess gewohnt hat. Geigenbauer oder nicht, erstmal egal. Vielleicht findet man erstmal Namensvarianten, die passen könnten (halbwegs ähnlich reicht erstmal, die Rechtschreibung in den alten Kirchenbüchern war nicht zuverlässig, da wurde oft „nach Gehör“ geschrieben).
Wenn Du Glück hast, taucht irgendwann zwischen 1750 und 1900 ein Johannes XYZ auf, der passt und über den Du dann weiter forschen kannst.
Parallel dazu kannst Du die Geige natürlich möglichst vielen Leuten zeigen, da würde ich mich bevorzugt an Museen/Instrumentensammlungen wenden. Markneukirchen, aber auch Mittenwald, vielleicht erkennt irgendjemand irgendetwas.
Wie gesagt, grenze den Zeitraum nicht zu sehr ein. 1750 ist das FRÜHESTmögliche Datum, wahrscheinlicher ist aber 19. Jahrhundert.