vermutlich 320 Jahre Alt

  • Ja, Abalon, das ist schwierig. Nicht alle Geigenbauer sind (noch) verzeichnet...und selbst von den verzeichneten gibt es Hunderte.


    Bei Manufakturgeigen ist das einfacher, da gab es ja nur wenige Zentren. Und da sind riesige Stückzahlen entstanden, die -relativ!- einheitliche Merkmale haben, und die man dadurch einigermassen sicher zuordnen kann.


    Deine Geige ist kein typisches Manufakturinstrument, und ich übertreibe es jetzt mal: Da kann Mr. X Holz aus dem Alpenraum oder einer alten tiroler Kirchenbank genommen haben, war irgendwann mal in Mittenwald oder hat auch nur bei jemandem gelernt, der mal in Mittenwald gewesen ist, oder hat als Amazeur unter der Anleitung eines Meisters gebaut (war selber kein Geigenbauer), ...blablabla... theoretisch kann derjenige in Ostsibirien gewohnt haben...


    Wahrscheinlich ist das natürlich nicht.


    Was ich an Deiner Stelle machen würde: Schau mal über gedbas oder ähnliche genealogische Netzwerke, ob jemand mit einem solchen Namen -oder eine Familie, Verwandte...- in der Gegend um Tholl oder wie das hiess gewohnt hat. Geigenbauer oder nicht, erstmal egal. Vielleicht findet man erstmal Namensvarianten, die passen könnten (halbwegs ähnlich reicht erstmal, die Rechtschreibung in den alten Kirchenbüchern war nicht zuverlässig, da wurde oft „nach Gehör“ geschrieben).


    Wenn Du Glück hast, taucht irgendwann zwischen 1750 und 1900 ein Johannes XYZ auf, der passt und über den Du dann weiter forschen kannst.


    Parallel dazu kannst Du die Geige natürlich möglichst vielen Leuten zeigen, da würde ich mich bevorzugt an Museen/Instrumentensammlungen wenden. Markneukirchen, aber auch Mittenwald, vielleicht erkennt irgendjemand irgendetwas.


    Wie gesagt, grenze den Zeitraum nicht zu sehr ein. 1750 ist das FRÜHESTmögliche Datum, wahrscheinlicher ist aber 19. Jahrhundert.

  • Die Geige nimmt langsam Form an. Ich darum gebeten einmal die Zettel zu lösen.

    Unter den Zetteln war leider nix. Aber auf der Rückseite vom Reperaturzettel ist was zu lesen.

    Leider finde ich mich mit den Buchstaben nicht zurecht.

    Es kann sein das es von einem Alten Buch stammt um altes Papier zu erhalten.

    Nur in dem Fall past die Tinte nicht. Vielleicht schaft es ja einer von euch den Zettel zu entziffern.

  • Es gibt noch ein neues Bild. Die Riefchen sind alle wieder dran.

    Das reperierte Loch in der Schnecke wurde erstmal wieder freigelegt

    da es nicht schön gemacht war. Die frage ist jetzt nur, wieder verschließen

    oder überarbeiten und offen lassen. Ich tendiere zum verschließen

    da es einfach zu Groß wird und dann nicht mehr in die zeitpast.

    Oder verschließen und dann das Originalloch wieder herstellen

    wenn dort Original eines gewesen ist.

  • Die Entscheidung ist gefallen das Loch wird verschlossen. Zum einen ist es wirklich sehr groß wenn die schrägen Ränder noch begradigt werden.

    Zum anderen kann keiner sagen ob das Loch vom Meister selber oder später als es mode war gemacht wurde.

  • Braaatsch das Loch was wir jetzt sehen war vorher verschlossen. Es hat also einer früher das Loch wieder zu gemacht, so wie man beim Stimmriss ein Futter einsetzt. Allerdings sah es nicht besonders schön aus. Und da Herr Seidel auch das neu macht war eben die frage das Loch lassen oder schließen.

    Es wird wieder mit einem Futter verschlossen. Ich kann mir durch aus vorstellen das entweder von anfang an ein Loch drinnen war oder vielleicht auch später einer eins reingemacht hat.