alte Geige, was tun?

Geige um 1820 mit originalem Hals/Schnecke, welcher für ein "modernes" Griffbrett unterkeilt wurde. Problematischer fast-Stimmriss nahe F-Loch. Insgesamt eine eher einfache Arbeit, an welcher der Zahn der Zeit (v.a. an den F-Löchern) bis hin zum Verziehen des Holzes nagte.

Was mich wundert ist, dass die Wirbellöcher keine Ausbuchsungen haben. Die Geige wurde anscheinend nicht besonders häufig gestimmt?

Ebay: 250-400 Euro, da es Liebhaber für originale Hälse ohne Anschäfter gibt.

Ich sehe da einen „normalen“ modernen Hals. Würde die Geige auch nicht so alt einschätzen.

Aus welchem Grund wurde dann nachträglich der Keil unter das Griffbrett geleimt? Dieses Merkmal verwirrte mich etwas. Auch der Halsansatz ist nicht "modern".
Das ist aber nur die bescheidene Meinung vom Dilettant

Die Halsneigung ist ja nicht genormt. Manchmal ändert die sich auch noch ein wenig.
Ich sehe am Halsansatz nichts ungewöhnliches. Wenn man innen Nägel erkennen kann, wäre das
ein Hinweis auf ein hohes Alter. Denke aber eher, der Hals ist normal (modern) verkeilt.

Welche Masse haben denn die Hals- und Deckenmensur? Korpuslänge auch gleich mit messen.
Aber, wenn da nicht irgendjemand etwas besonderes dran entdeckt, dann glaube ich, braucht man da nicht viel Mühe investieren.

Bei den Rissreparaturen war ein Geigenbauer mit dabei?
Mir scheinen die von einem Laien ausgeführt zu sein.

Es gibt kein Standardmass für Barockhälse. Es gab damals alles zwischen kurz und lang.

Die Vogtländer/Nordböhmen sind bis ins 20. Jahrhundert hinein gelegentlich sehr frei mit Abmessungen, Mensuren und Winkeln umgegangen.