Kennt jemand den Geigenbauer Johann Homolkal

  • Was meinst Du mit "welche Schule"? Böhmisch eben. Im Gegensatz zu Geigen sind alte böhmische und sächsische Celli bisher(!) recht wertstabil und haben einen passablen bis guten Ruf, meiner Meinung nach durchaus zu Recht. Natürlich nicht Konzertmeister-Solisten-Spitzenklasse, aber für den Amateurmusiker bis Semiprofi sind viele der alten böhmisch-sächsischen Instrument klanglich absolut ausreichend.


    Dein Cello sieht nach einem Stradivari-Modell aus, ein sehr hübsches Instrument wie ich finde, mit recht guter Holzauswahl. So ein Cello hat auch heute noch seinen Preis.

  • Habe Dank für die Antwort! Mit „Schule“ meine ich, woher der Geigenbauer intellektuell, technisch, respektive wo er gelernt hat. Nun gibt es ja auch in Böhmen, soweit ich das als Laie beurteilen kann, unterschiedliche Ansätze und Ideen im Instrumentenbau. Ich glaube auch, dass böhmische Streichinstrumente besser sind als ihr - wie und warum auch immer entstandener Ruf.

  • Homolka zählte weder zu den grössten noch zu den berühmtesten Erbauern seiner Zeit. Da wird es schwer, Aufzeichnungen zu finden.


    Lies mal über die allgemeine Geschichte des Geigenbaus in Sachsen und Böhmen nach, dann bekommst Du wahrscheinlich den bestmöglichsten Eindruck, in welchen Zeiten und wahrscheinlichen Umständen Dein Cello entstanden ist.


    Viele der dort tätigen „kleinen Meister“ sind nicht weit herumgekommen, selbst während ihrer Wanderjahre (sofern sie überhaupt herumgekommen sind...), sondern blieben im Wesentlichen im Vogtland, Böhmen, Raum Prag. Damals war eine Wegstrecke von 20-30km eine Tagesreise, im Gebirge etwas weniger, im Flachland etwas mehr, und wer sich Pferd und Wagen leisten konnte (Handwerker eher nicht!) kam vielleicht 50km weit.


    Sprich: Wie viele böhmische Meister wird er wahrscheinlich regional gelernt haben, vielleicht war er mal in Prag oder hat es bis Südböhmen geschafft...