Beiträge von TjorvenTh

    Mich würde doch noch ein Bild vom zweiten Zettel interessieren. Genauso vom Halsbruch. Ist das Zäpfchen noch komplett erhalten oder auch gerissen?

    Grundsätzlich kann ein Halsbruch deutlich gravierender sein als ein Stimmriss.


    Der Vergleich: Vogtländer (Sachsen) Geige \Mittenwalder Geige ist sicher sehr,sehr interessant. Ich glaube, dass der Hauptunterschied ist, dass die Mittenwalder in Form von Mathias Klotz den besseren Marketing und Vertriebsexperten hatten und sozusagen eine geniale Marke aufgebaut haben. Mathias konnte auf einen Familienklan zurückgreifen der ihm in weiten Bereichen hörig war und umgekehrt auch enorm profitierte von den Qualitäten seines Chefs. Aus seinen Handelserfahrungen in Venedig wusste Mathias natürlich, dass Qualität unabdingbar ist. Aber noch wichtiger war der Kontakt zu den großen Auftraggebern und Geigenmärkten der Welt. Mathias war der Chef von Apple und Amazon der Geigenwelt in Personalunion.

    Klar!!! Ich bin aber auch neugierig und möchte darüber hinaus auch etwas erfahren: die Geschichte des Geigenbaus in Sachsen/Böhmen ist voller Geschichte und Nebenspielstätten u.a. in Mittenwald, wo die Geigebbauer aus anderen Regionen nie wirklich akzeptiert worden sind. Das ist auch ein Stück Sozialgeschichte, neben dem klingenden Cello, die es noch spannender macht. Mich interessiert schon, warum ein Schönbacher in Mittenwald im Vergleich einfachere Instrumente bauen sollte :)

    Ich habe inzwischen herausbekommen, wer dieser Jacob Sandner war. Er war, das wussten wir ja schon, ein Sudetendeutscher, der sich tatsächlich bis zu seinem Tode in Mittenwald niedergelassen hat und dort Sandner Seff genannt wurde. Man sagt, er hat wohl eher einfach Instrumente gebaut - das kann ich jetzt so, nach der Betrachtung des vorliegenden Instrumentes nicht bestätigen. Das ist schon eine ordentliche Arbeit. Ich habe inzwischen auch einen zweiten Zettel, im Korpus unterhalb des Halses gefunden - den man nur sieht, wenn man danach sucht. Spannend. Halte also den Zettel tatsächlich für wahrscheinlich echt. Mal schauen, was sich noch herausfinden lässt.

    Also, Du brauchst nicht zwischen Sachsen und Böhmen zu schwanken, das ist quasi dasselbe, und beides passt mit Sandner und 1956 nicht zusammen.


    Sandner 1956 würde zu Bubenreuth passen, da könnte das Cello herkommen. Allerdings hat sich das mit schönen Zetteln auch schon bis China herumgesprochen, und es ist schwer, das vom Foto zu beurteilen. Gibt es ein Bild vom Zettel?


    Wenn das Cello aber gut klingt, und der Preis ok ist, ist es letztendluch egal, wer es gebaut hat.

    Danke lieber Braaatsch - dass Schönbach in Böhmen liegt (und nicht in Mittenwald), ist mir schon klar. Nun ist der Zettel beschrieben als "Geigenbauer aus Schönbach, in Mittenwald", wo dieser Zweig der Sandner wohl gelandet ist. Für mich sieht die Decke böhmisch/sächsisch aus, die Rückseite allerdings nicht.

    Mir ist ein Cello angeboten worden - das eigentlich sehr schön klingt. Es hat einen gut (von einem seriösen Geigenbauer repariert - soweit ich das einschätzen kann) reparierten Halsbruch gehabt. Ich bin mir, was die Herkunft angeht nicht einige und schwanke zwischen sächsischem und böhmischen Instrument - der Erbauer soll Josef Sandner (aus Schönbach, in Mittenwald) sein, so der Zettel im Inneren, auf den man aber wohl nicht setzen kann. Die Sandners sind ja nach Sachsen abgewandert. Wie schätzt ihr die Herkunft ein? Das Baujahr ist mit ´56 angegeben - ich denke, das könnte auch so sein. Dann bin ich ja durch einen der letzten Beiträge hier irritiert bezüglich des Halsbruchs.... Wie würdet ihr den Wert des Instrumentes einschätzen?


    VIELEN DANK und lieber Gruß!