Späteinsteiger

  • .....Pardon....,kaufe ich eine.


    Das mit den Wirbeln: Anfängerfehler. Wenn man nicht im rechten Winkel bohrt und mit der Aahle korrigieren will klappt das nicht. Hilft nur Ausbuxen, neu machen. Dachte, ich bin zu Weihnachten fertig.


    Meine eigentliche Frage: wenn man nur die eigene Farbe eines an sich sehr schönen Holzes betonen will, was ist der richtige KlangLack?

  • Ah okay, nur ein Film auf der Decke. Hatte ich vage so verstanden, als wenn die Decke auch in 30 Schichten „ertränkt“ worden wäre. Ein Auftrag mit Leinöl ist nicht unüblich, wenngleich Sacconi hierzu anmerkt(e):“Der heutige Brauch (aufgekommen seit der Zeit als man das Holz nicht mehr in der alten Art präparierte), das Instrument vor dem Lackieren von außen mit einem Anstrich Leinöl zu überziehen, ist ein großer Fehler. Denn Leinöl behält, auch nach dem Trocknen und Oxydieren eine gewisse Zähigkeit. Wenn es ins Holz einzieht, wird es dieses meist eher entkräften als versteifen.“


    Was der „richtige Klang-Lack“ ist, kann ich Dir nicht sagen. Gibt bestimmt so einige "richtige". Also ich lackiere bisher immer mit dem Spiritus-Geigenlack von Hammerl. Und zwei billige Geigen habe ich mit der Zellulose-Ballenmattierung von Clou bearbeitet, da ich das Aufarbeiten mit dem Ballen, da früher öfter an Gitarren schon geübt, im Augenblick noch einfacher finde, als diesen so schnell trocknenden Spirituslack in schöner Gleichmäßigkeit auf die Geige aufzubringen.


    Ach, solche Sachen sind einerseits ärgerlich, andererseits gehören Fehler dazu und Ausbuchsen macht auch Spaß! Hab ich auch grad wieder gemacht, an der Bastelgeige, die ich ja bald hier zeige.

  • Das Lackieren ist eine Kunst für sich. Da streiten sich die Gelehrten seit Jahrhunderten. Um die Schönheit des Holzes zu betonen wurden und werden die unlackierten Instrumente dem Sonnenlicht ausgesetzt, das war natürlich in Italien viel intensiver möglich. Gerne wurde auch mit Pigmenten grundiert.


    Leinöl: Das Problem ist, dass beim Lackieren wie auch der Ölmalerei der Grundsatz „fett auf mager“ gilt. Jeder Lack enthält Öle, Harze und Lösungsmittel (Terpentine, Spiritus). Öl-und Spirituslack unterscheiden sich in den jeweiligen Anteilen. Damit ein Lack sich mit der unterliegenden Lackschicht dauerhaft verbindet (und nicht abbröselt oder wie ein Schmierfilm draufliegt) sollten die Lacke vom Ölanteil her ähnlich sein, und es hat sich bewährt, wenn der überliegende Lack jeweils einen etwas höheren Ölanteil hat.


    Wenn Du nun schon mit Leinöl grundiert hast, musst du schauen, ob das Holz einen „mageren“ Lack gut annimmt oder ob Du gleich einen ölhaltigeren Lack nimmst . Auf jeden Fall sollte das jetzt erst mal gut trocknen.


    Und nein, ich habe nix gegen den Einsatz moderner Werkzeuge. ;) Der Feinschliff am Ende braucht zwar die „handgeführte Ziehklinge“, aber „für‘s Grobe“ kann man sich doch das Leben einfacher machen.

  • Ich stelle das Lackieren erst mal zurück da ich mir unschlüssig bin und baue eine neue Geige, diesmal mit Innenform. Bisheriger Vorteil: Man kann seine Arbeit optisch besser konrollieren, das macht mehr Spaß.
    Bestelle aber bei Hammerl. Die haben auch ein Retuschier/Reparaturset mit Farbkonzentraten. Hat jemand damit Erfahrung? Ist auf Basis von Spirituslackierung soll aber auch für Öllacke geignet sein??


    Die Leinölschichten sind unter UV-Licht nach 4 Tagen trocken da es sich nur um einen Hauch von Leinöl handelt,(ein halber Kafeelöffel auf den Händen verteilt und dann die Geige kurz abreiben-fertig. Nach 4 Tagen UV-Licht kurz polieren. Auf den Probestücken, die ich mitlaufen lasse, hält Öllack wie auch Spirituslack gleichermaßen.

  • Ich habe mir das Retuschierset von Hammerl geholt. Der Lack braucht ohne UV-Trocknung ein paar Tage zum Trocknen.
    Da die Lösungsmittel in alten Lacken verdunstet sind, ist es wohl unerheblich, mit welchem Lösungsmittel die versehen sind. Es soll halt nur der Decklack nicht härter, als der darunterliegende Lack sein. Ich denke, dass haben die von Hammerl wohl so eingestellt.

  • Das Reissen kann viele Ursachen haben. Holztrocknung ist eine davon. Eine andere ist die nicht passende Deckenstärke, eine dritte die nicht passende Deckengeometrie, so dass das Holz den Druck nicht aufnehmen/standhalten kann.


    Due Mensuren der Decke sind auch vom Holz und seinen individuellen Eigenschaften abhängig.

  • Tschuldigung, habe mich vielleicht ungenau ausgedrückt: die Risse sind beim 3. Mal aufmachen entstanden. Durch den wiederholten Qellvorgang und das Hebeln ist mir das halt passiert. Aber,wie man auf den Bildern sieht, nicht schlimm, kein Stimmriss oder so. ;)