Alte Geige aus Böhmen

  • Geigenbauer wählen oft Dominant, weil es relativ preisgünstige, dennoch haltbare und zuverlässige Saiten sind, mit denen viele Spieler gut klarkommen. Klanglich sind sie aber sicher nicht immer optimal. Teure Saiten, die dann zu "speziell" sind und nur einem Teil der Kundschaft zusagen sind da rausgeworfenes Geld.

  • So, jetzt war ich nochmal beim Geigenbauer mit der Geige und habe mein Problem geschildert. Habe gefragt, ob man sie evtl. klanglich noch etwas optimieren könnte.
    Mir wurde gesagt, dass gerade die Dominant oft, wenn sie noch nicht eingespielt sind, ein Rauschen verursachen können, das träte wohl bei vielen auf und kann auch recht lange anhalten.
    Allerdings habe ich nicht wirklich ein Rauschen wahrgenommen, eher, dass der Ton einfach sehr schwach kam...
    Nun, jedenfalls haben sie mir dann Obligatos draufgezogen - und es war ein Unterschied wie Tag und Nacht!
    Die Geige klingt sehr viel besser, wärmer, voller... Einfach klasse! 8o
    Bin jetzt zu 99,99% sicher, dass ich sie kaufen werde!


    Danke nochmals an alle, die sich zu meinem Geschwafel hier zu Wort gemeldet haben! :)

  • Also, ich wollte eben Fotos hochladen, aber wenn man auf "Antworten" klickt, findet man nirgendwo den Button "Dateianhänge", oder bin ich blind?
    Ich sehe diese Option nur, wenn ich "Neues Thema" auswähle....?

  • Danke Braaatsch! Jetzt sollte es klappen:



    Ach übrigens, da fällt mir noch ne kleine Frage ein: gem. Zettel wurde sie von Andreas Hoyer gebaut, gem. Geigenbauer um 1830.
    Ich habe mal spaßhalber nach Andreas Hoyer gegoogelt und auch 2 gefunden, allerdings haben die beide scheinbar schon früher gelebt...?
    Weiss da einer was drüber?

  • Für das alter von 1830 sieht mir die Geige zu gut aus und das Holz zu frisch. Hat die geige einen anschäfter oder gebuchste wirbellöcher?.
    Das alter spielt allerdings keine rolle wenn sie gut klingt. Ich nehme mal an das es kein original ist.
    Hier würde ich mal beim Geigenbauer nach fragen. Aber sollte der preis in Ordnung sein und der Klang wirklich einen überzeugen spielt es eigentlich keine große rolle. Mit einem profi set up ist wahrscheinlich noch mehr drin, hier scheint es eine schüler set up zu sein.

  • Anschäfter? Gebuchste Wirbellöcher???? Äääh... keine Ahnung? :D:whistling:
    Nun, wie schon geschrieben, der Geigenbauer schätzt sie auf Bj. 1830, und ich stufe ihn durchaus als kompetent und seriös ein (bei Corilon habe ich beim Stöbern mal zufällig seinen Namen gelesen... er erstellt scheinbar auch Wertgutachten). Ob allerdings Andreas Hoyer richtig ist, werde ich ich dann wohl einfach fragen wenn ich wieder dort bin.
    Aber du hast recht, im Prinzip ist es egal wie alt sie ist, oder auch wo sie herkommt, aber man ist natürlich neugierig auf solche Details, wenn man sich ein altes Instrument kauft. :)
    Sie wurde übrigens wohl recht aufwändig aufgearbeitet bei denen in der Werkstatt. Preislich liegt sie zufällig exakt gleichauf mit der böhmischen.

  • Die Hoyer-Familie ist weit verzweigt. Genaueres kannst Du im Forum des Musikinstrumentenmuseums Markneukirchen nachfragen.


    Die Geige hat die typische alte klingenthaler Form. Der Hals ist evtl. als Ganzes erneuert worden, oder die Geige wurde von vornherein mit modernen Mensuren gebaut. 1830-50 kann da durchaus glaubhaft sein.


    Der Lack kann original sein, oder poliert, überlackiert, aufgefrischt... oft zeigen solche alten Instrumente aber mehr „Lackverwitterung“. Vermutlich ist da also was dran gemacht worden, ist in diesem Fall auch unproblematisch.


    Ob der Zettel original ist, ist m. E. zweitrangig. Die haben sich damals schon gegenseitig gefälscht.

  • Also wenn diese von 1830 ist, wurde sie mal mächtig "runderneuert".
    Allgemein wird bei derartigen Aufrischungen schon getrachtet, dass der alte Lack unter dem neuen durchschimmert, um die Würde ihres Alters zu bewahren. Offenbar wurde er aber komplett entfernt Das macht eine Datierung etwas schwieriger.
    Klingenthaler Form kommt schon hin.