Liebe Leute!
Mir ist eine Geige in die Hände geraten. Was ist das für eine ? Mittenwald- vielleicht. Alt- vielleicht, in Betracht dessen, dass sie enorm viel Reparaturarbeit ertragen musste. Aber ob sie was Wert ist? Sie ist ungeschickt überlackiert, sodass man die alten Lackflecken sehen kann...
Joseph Klotz?
- Karl
- Erledigt
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Für 1795 hat sie keinen Anschäfter, aber so ganz einfach kommt sie mir doch nicht rüber. Griffbrett wurde mittels Keil höher gestellt . Gehörte der evtl. nicht ursprünglich zu der Geige? Also die Geige stellt viele Fragen, die ich nicht beantworten kann.
Könnte mit jemand auf die Sprünge helfen? -
Ich sehe das genauso. Sehr interessante, gut gemachte und wirklich alte Geige. Evtl. sogar
echt Klotz, kenne aber die Klotz nicht wirklich. Könnte sogar sein, dass der Hals noch original
ist und „barockähnlich“ war, mit flacherem Winkel, und später wurde, ohne den Hals komplett zu
wechseln, der Winkel mit dem Keil erhöht. Also die gefällt mir schon ausgesprochen gut.
Gratulation. Ob Klotz oder alter Klotz-Nachbau. -
Was mich ein wenig stört, ist der Halsansatz an den Korpus. Man kann es auf den Bildern nicht deutlich erkennen. Es sieht aber so aus als sei er angesetzt wie bei modernen Geigen und nicht durchgängig aus einem Stück. In dem Fall dürfte die Geige um 1850 oder später entstanden sein.
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Habe versucht bessere bilder zu bekommen. Was bedeutet "aus einem Stück?" Bin in Sachen Geigenbau nicht besonders schlau.
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Es gab zwei möglichkeiten um einen Hals an einer Geige zu Befestigen.
Die moderne weise um 1850 und später, hier wurde der Korpus komplett gefertig, wo der Hals eingesetzt wurde, hat man die Zarge eine Lücke gelassen. Bild 1
Bei einer sehr alten Geige ging der Hals samt Klotz in die Geige aus einem stück. Deher endeten die Hälse meist am Rand der Decke.
Habe . Bild 2Bessere Bilder habe ich nicht gefunden auf die schnelle.
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Sieht ganz so aus, als wäre der Hals nachträglich modernisiert. Der untere Rand des Bodens wurde am Hals neu ergänzt,
und der Hals ist zusätzlich mit einem Holzdübel verstärkt. So kann der Hals ursprünglich durchaus älter sein als 1850. -
Dann müsste es ein anschäfter am Hals geben. Ich kann aber keinen erkennen. Und ein Holzdübel kann auch verwendet wurden um ein Bruch zu stabilisieren.
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Das unten am Boden ist eine alte Reparatur, da war der Hals mal ausgebrochen. Man sieht das an den unregelmässigen Bruchkanten. Vermutlich ist auch der Dübel darauf zurückzuführen. Auf dem Bild 101.0404 sieht man, dass der Hals kein Barockhals ist.
Keil hin oder her: Ich denke das ist eine sächsische Geige um die Mitte des 19. Jahrhunderts herum. Aber das ist nur ein Tip- hier würde ich gerne noch mal einen Blick auf die Innenarbeit werfen (lassen)- sprich, ich empfehle eine Schätzung in natura.
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Kurz gefasst- ist wieder nix... Schade, kam mir echt interessant rüber...