Ist es eine Meistergeige?

  • Oh die Meźin ist mit Zertifikat, die gehört einem Freund und es wurde schon richtig gut geboten dafür. Er sammelt auch leidenschaftlich. Hier liegen ein paar fragwürdige Geigen Rum, Frankreich,Mittenwald und Markneukirchen usw. Da sind aber riesen Unterschiede beim gewicht, bei der farbe, bei der schnecke usw. Über Bilder ist es immer schwer, aber ich habe es trotzdem versucht, weil mein kollege meinte, die musst du jemanden zeigen.


    Egal, der Preis war nicht hoch und ich habe fake bertolazzi für 1000$ weg gehen sehen, keine Ahnung warum! Wenn ich mal wen drüber schauen lasse, sag ich nochmal Bescheid. Danke

  • Tja, jetzt haben wir genau so einen wunderbaren Fall. Wenn Du gleich den Zettel gezeigt hättest, hätte ich gleich gesagt, die Geige ist nicht echt. Hätte auf dem Zettel z.B. irgendein tschechischer, polnischer oder ungarischer kleiner Meister gestanden, mit Jahreszahl zwischen 1980 und 2015, hätte ich eher eine Echtheit vermutet.


    Es kann trotzdem eine gute Geige sein, und natürlich trotzdem von irgendeinem kleinen Meister stammen. Aber wie auch immer: Der Zettel ist meiner Meinung nach ganz sicher falsch.


    Dass frisches Holz und frische Zettel nicht ganz zu "antiken" Geigen passen, wussten schon die alten Sachsen. Da wurde schon fleissig von innen gebeizt und gefärbte Zettel verwendet. Heutzutage kann man auch noch den Staub des Staubsaugerbeutels reinkippen, dann fallen noch mehr Leute drauf rein. ;)

  • Ich glaube, die Tricks mit dem Straub wussten auch die Kunstfälscher wie Beltracchi usw.
    Es gibt eben die guten Fälscher und diejenigen, wo es so einfach zu erkennen ist, dass
    es schon gar keine Fälschung mehr ist...so ähnlich wie ein Mercedes Stern an einem Renault :)
    Hier ist es doch eher Richtung guter Fälscher, denn die Geige scheint nicht schlecht zu sein.

  • Ok, moderne Fälscher von heute oder wer hätte früher was davon, eine geige die jetzt ca. 90 jahre alt ist zu fälschen? Ich weis es nicht und mir ist es auch egal, mein kollege zahlt schonmal das doppelte was ich gezahlt habe falls ich sie ab gebe, Schön ist sie, habe achon mehrere Meinungen. Ich Habe gerade eine Nachricht bekommen von einem Händler, der sie unbedingt sehen will... mal sehen.


    Hier mal 2 fakes die bis zu 1500 gebracht haben.

  • Ja nun..., besser und schlechter geht immer. Du hast eine Geige, die eben einen falschen Zettel hat. Im Ostblock saßen (und sitzen) sehr gute und fähige Geigenbauer, die fleissig kopieren.


    Und so ein "kleiner" Italiener ist "italienisch" genug, um teurer als ein "Bulgare" zu sein, und gleichzeitig nicht sooooo bekannt, dass der Schwindel sofort auffliegt. So einer ist eben "glaubwürdiger", und zu den Zeiten, als man sich nicht nur einfach durchs Internet klicken konnte, um Vergleichsinstrumente zu finden, ist der vielleicht auch mal als "echt" durchgegangen. Zumindest Privatkäufer können leichter drauf reinfallen, als z.B. bei Stradivari. Du bist dem ja auch auf den Leim gegangen. ;)


    Aber dieses Instrument ist ein schönes Beispiel davon, dass man letztendlich auf der Geige spielt und nicht auf dem Zettel. . Ist denn ein "echter" Italiener wirklich sooooo viel besser? Warum MUSS man den einem "Italiener" hinterherrennen, wenn es auch gute andere Instrumente gibt...?


    Vielleicht hat ja der Händler auch einen passenderen Zettel...? ;)

  • Nee ich wusste da nichtmal wer bertolazzi ist,. Der Preis war zu gut und ich hab direkt zugesagt. Bauchgefühl. Der Händler meint, ein alter sachse hat die nicht gefälscht, da er ja älter ist als giacinto :) eine moderne kopie könnte es natürlich sein, laut seiner aussage müsste die aber ziemlich zeitnah gefälscht sein, denn bertolazzi brachten früher nicht so viel, ich weis es nicht. Egal, ich bin zufrieden, habe mit einem größeren Fehlgriff gerechnet und für das geld kriegst nicht einmal ein wocheneinkauf für 2 Personen beim lidl :)


    Das sie schon ein Händler sehen will zeigt mir, das Interesse da ist.


    Danke und Grüße