Hallo und guten Tag,
ich darf mich kurz vorstellen: bin Kieferchirurg im Ruhestand seit einem Jahr, Geiger seit 60(!) Jahren z.Zt noch üben und Streichquartett...Nach langer "virtueller"Beschäftigung mit dem Geigenbau-kenne so ziemlich alle diesbezüglichen einschlägigen Videos-will ich es wagen, mich selbst mal an die "Innereien"einer Geige machen, sie öffnen, ev.reparieren, lackieren usw.Ich hoffe ich finde im Forum "Künstler", die mich ein wenig begleiten und mir rechtzeitig auf dié Finger hauen, wenn ich mich zu weit aus dem Fenster lehne...
Also habe ich mir (Kleinanzeige"GEIGE, defekt" zu verkaufen20 Euro) das Teil besorgt und es erstmal als Bratsche identifiziert-für einen Geiger nicht allzuschwer..
Ich stelle mal den Anfangsbefund des Patienten hier ein...
FJ
P.S. warum ist 200kb zu groß zum hochladen..??
der Versuch
- sitka
- Erledigt
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2. Versuch
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Zunächst einmal herzlich willkommen im Forum!
Der leider etwas schlichte, ca. 80 Jahre alte böhmische Privatpatient sieht ja nicht gerade nach einem hoffnungslosen Fall aus und wird von einem geschicken Kieferchrurgen (der sein Besteck hoffentlich mit in den Ruhestand retten konnte) bestimmt bald wieder in einen brauchbaren und auch kosmetisch ansprechenden Zustand gebracht werden können.
Mit besten Wünschen und freundlichen kollegialen Grüßen vom Kollegen der nichtbohrenden Zunft
Rainer
P.S.:
Leider ist das Suchtpotential von derartigen Therapien aber nicht zu vernachlässigen! -
Patient sieht mir eher nach AOK Tschechei aus...lieblose Vorbehandlung..gerade den Richtlinien entsprechend..
Hab das Teil also auf,-war easy mit heißem Skalpell und spezialangefertigtem Spachtel-eine Seite eher rund und "stumpfer"die andere schärfer.
Frage an Euch: die schlampigen Eckklötze neu machen und füllen?
Sollte das Griffbrrett runter-muß eh abgezogen werden..?
Deckenriß (unbeweglich) öffnen und neu verleimen?
Leim kochen oder aud der Tube?
Habt Ihr Geigenbaufuzzis den gesamten Zwingensatz zum Leimen?
Habe mir vom Geigenbauer(der mir auch den fehlenden Wirbel schneidet) 80Jahre alte Fichte geben lassen für Rep.
any comments? -
Da es ja ein sogennannter Dummy ist um die ersten versuche zu Starten würde ich sagen alles ist erlaubt was der geige zur Genesung hilft. Wenn keine Ecklötze da waren würde ich auch keine rein machen.
ich persönlich benutze Heißleim und habe mit anderen leim keine Erfahrung. bei den Zwingen behelfe ich mir mit federnzwingen und Normalen Schraubzwingen, Sie sind preiswert überall zu haben.
Das Griffbrett muß zum Abziehen nicht abgenommen werden außer mehr Arbeit gibt es keinen nutzen.
ich würde wenn der Riss geschlossen ist Ihn nicht Öffnen sondern von der Rückseite belegen zur Sicherung das er nicht aufgeht. Ich benutze dazu Ziegen Pergament weil es für mich einfacher ist als Holzplättchen.
Denn Unschönen Riss von der Vorderseite säubern und mit Lack ausgleichen und auspolieren.
Viel Glück -
Das öffnen war eigentlich unnütz. Außer zum üben.
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klar, geöffnet zum Üben!
Griffbrett abziehen.Überlege noch wie. -
Wenn die riefenbildung nicht sehr stark vortgeschritten ist eignet sich eine Ziehklinge. Man benötigt etwas Erfahrung dabei. Ein buckelmesser verwende ich das hat sich als praktisch erwiesen. Wichtig ist den zug von oben nach unten in einem arbeitsgang ohne unterbrechung mit gleichem kraftaufwand. Andernfalls verändert man die holkehle des griffbretts denn das ist ja nicht gerade. Am besten beim ersten mal eine vorlage zum nachmessen verwenden. Eine Schanlone kann man sich auch zurecht zimmern.
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Das Abziehen des Griffbrettes geht sehr einfach auch mit einer klassischen Rasierklinge,
feines Nass-Schmirgelpapier tut es auch.MfG
Rainer -
Nanana, Geigenbaufuzzi, ich muss doch seeeeehr bitten
Also, Leim: Unbedingt den Knochenleim verwenden. Dieser lässt sich für Reparaturen etc. wieder lösen. Alles aus der Tube/Baumarkt/Holzleim ist an der Geige/Bratsche ganz problematisch.
Riss: Lassen wie er ist. Wenn er fest ist besteht da kein Handlungsbedarf.
Eckklötze: Keine "neuen". Die kommen schon beim Bau in einem frühen Stadium ins Spiel, oder gar nicht. Es ist auch nicht so, dass sie den Klang verbessern oder aus einer einfachen Geige ein tolles Instrument machen. Im Barock gab es viele Geigen ohne Eckklötze. Es gibt immer mal wieder Diskussionen darüber, ob man Eckklötze braucht oder ob sie durch die zusätzliche Masse eher hinderlich sind....ich habe schon gut klongende Instrumente ohne Eckklötze gehabt, und gute mit...