Violine Ludwig Pakies, Kriegsgefangenschaft, Lagergeige, Barocke Bauweise

  • Zum Spielen taugt die Geige wohl eher nicht und von der Mensur her ist es eine Kindergeige.
    Leider wird wahrscheinlich kein Kind an dieser Geige mehr Freude haben und ein Geigenlehrer wahrscheinlich auch nicht.
    Es bleiben daher noch die Sammler oder Geschichtskundigen.
    Der erwartete Preis könnte da abschreckend wirken, da es sich nicht um eine Meisterarbeit handelt. Vielleicht kommt aber der kreative Wille und der geschichtliche Hintergrund zum Tragen und eine Stiftung hat interesse.
    Ob dies wirklich von kulturellem Interesse ist, kann ich nicht beurteilen.
    Ich weiss jedoch, dass man aus dieser Zeit einige preiswerte Geigen im Online Markt finden kann. Die Besonderheit ist sicher, wenn diese Geige wärend der Gefangenschaft entstanden ist. Hier müssten sicher noch mehr Details und Hintergründe des Erbauers aufgezeigt werden um dem Instrument und seiner Geschichte gerecht zu werden.


    Ich selber habe kein Interesse an dieser traurigen Geschichte.


    Evtl. Ein Museum oder eine Stiftung.
    Dann wahrscheinlich als Leihgabe oder Schenkung.


    Mit freundlichen Grüssen
    Violix

  • Ludwig Pakies ist mir kein Begriff. Ich stimme mit Violix überein. Als Instrument ist diese Geige leider nicht interessant. Als Kuriosum schon, aber um diese für ein Museum interessant zu machen, müsste es sich bei Pakies um eine herausragende Persönlichkeit gehandelt haben (vielleicht hat es das, nur ich kenne ihn eben nicht). Und auch wenn- Museen haben leider kaum noch Geld.


    Bei Ebay tauchen mit schöner Regelmässigkeit ähnliche Instrumente auf, welche unter ähnlichen Umständen entstanden sein dürften. Zugegebenermassen sind diese oft in schlechterem Zustand, aber das ändert am kulturhistorischen Wert kaum etwas.


    Auf dem Privatmarkt sehe ich daher wenig Chancen, die Geige loszuwerden. Und bei Museen, Stiftungen etc. ist vermutlich die Preisvorstellung nicht zu realisieren. Ich wünsche dennoch viel Glück beim Verkauf!

  • ich hatte mal eine Balalaika, die ein österr. Offizier 1914 aus dem Marschgepäck eines gefallenen russ. Soldaten nahm und diese als Gitarre zur Unterhaltung für die Kameradaen in den Geschützpausen verwendete.
    Ein französ. Militariasammler zahlte mir dafür 100€ aus Liebhaberei.
    Mehr wäre im Optimalfall auch bei Ihrer Geige nicht drinnen.
    Solche Bastlergeigen -auffallend oft aus Zündhölzer gemachte- gibt es nicht mal in so geringer Zahl. Es sind nette Bastelarbeiten -mehr nicht

  • Guten Tag Otto.


    Ich denke, dass Braaatsch und yxyxyx die Erwartungen für dieses Instrument sehr gut getroffen haben. Es reflecktiert irgendwie auch dass dies wahrscheinlich das einzige Instrument ist, dass niemand von der 20 jährigen Sammlung wollte. Schade konnten wir keine anderen Instrumente davon sehen. Das wäre sicher interessant für alle.


    Irgendwo wird es aber sicher ein Liebhaber geben auch wenn wahrscheinlich kaum zu dem gewünschten Preis. Hierfür gibt es einfach zu viele Geigen auf dem Markt, die schon für weniger eine Geschichte mit sich bringen.


    Viel Glück mit der Geige, auch wenn die Geschichte hierzu doch sehr traurig ist.