Max Richard Herold Geige 1947

  • Ich habe gerade die Flucht vom Griffbrett gemessen und so wie es aussieht ist der Hals schief eingeleimt.
    Ich weiß noch nicht so recht was ich machen soll aber in mir schwillt sehr viel ärger hoch. :evil:

  • Wieso ärgerst Du Dich? Wenn der Hals schief eingeleimt ist, kommen eben die Saiten schief. Der Steg sollte trotzdem im akkustischen Zentrum stehen, insofern hat der Geigenbauer das schon ganz richtig gemacht. Er hätte natürlich auch den Hals korrigieren können, das wäre aber teurer geworden.

  • Das wäre auch richtig, aber der hals war bereits lose und wurde vom geigenbauer schief eingeleimt.
    Ich glaube nicht das es dann einfach so belassen wird, das griffbrett wurde auch schräg gehobelt da der saiten abstand zu Decke zu hoch war. Oder sehe ich da etwas falsch.
    Desweiteren frage ich ob es akustisch egal ist wo die Saiten auf dem Steg liegen oder ob es einen grund gibt Sie gleichmaßig zu verteilen so wie es normaler weise üblich ist. Die G Saite ist ja nun doch ziemlich weit weg von Ihren eigentlichen Position.

  • Das ist dann natürlich was anderes, und wirklich blöd. Das Hauptproblem ist bei schiefem Saitenabstand das Greifen. Aber wenn das Ganze in der Flucht mit dem Griffbrett liegt und der Steg im akkustischen Zentrum steht, sollte das klanglich jetzt nicht sooooo tragisch sein. Die Schwingungen verteilen sich eh über den ganzen Steg- und da der Saitenzug durch die Dicke der Saiten eh unterschiedlichen Druck auf den Steg ausübt, ist das mit dem gleichmässigen Abstand wahrscheinlich eher ein optisches Problem.


    Allerdings habe ich es noch nicht getestet, der direkte Vergleich steht also noch aus. Daher das Ganze unter "Vorbehalt"...

  • Ich werde am Montag beim Geigenbauer nachfragen ob es hier ein einvernehmliche lösung gibt. Weil so gefällt es mir gar nicht und mal ehrlich bei einem verkauf wirkt doch die ansicht der Saiten und unsemetrische verteilung eher negativ. ich würde als Geigenspieler sowas nicht kaufen.

  • Hallo die Geige ist vom Geigenbauer zurück und die Arbeiten sind für mich super gut geworden.
    Nur habe ich gestern eine kleine Diskussion gehabt. Und zwar wurde behauptet die Geige ist neu Lackiert.
    Nun ich habe Sie nicht neu Lackieren lassen sondern lediglich schadhafte stellen aus bessern lassen.
    Die Geige wurde Poliert und sieht richtig schick aus und schon kommt die nächste Behauptung das Glänzt und ist durchsichtig also ein Spiritus Lack. Hier nun meine frage kann ich irgend wie Testen ob Öl oder Spiritus.
    Und gibt es Öl wirklich nicht Transperent und Gänzend.

  • Natürlich gibt es auch Öllack, der transparent und glänzend ist! Man kann einen sehr transparenten Öllack herstellen (=Öl ist ja auch durchsichtig! Man nimmt einfach wenige Pigmente...), und mit der richtigen Politur bekommt man Öllack auch glänzend. Guck dir mal die alten, hochpolierten Ölschinken in den Galerien an...


    Desweiteren ist die Grenze zwischen Öllack und Spirituslack fliessend. Man braucht für jeden Lack eine gewisse Menge Öl (als "Träger" für Pigmente) und eine gewisse Menge Spiritus (als flüchtiges Lösungsmittel, sonst trocknet das sauschwer). Man kann natürlich auch einen reinen Öllack machen, wenn man ein paar Jahre auf das Durchtrocknen warten will, und es einen nicht stört, wenn die Geige etwas "klebt". Ein Lack nur aus Spiritus funktioniert nicht, da das irgendwann komplett verdunstet, und die Harze sehr spröde werden würden. Meist ist ein Geigwnlack also eine mischung, die ebw deutlich mehr Öl (Öllack) oder deutlich mehr flüchtige Lösungsmittel (Spirituslack) hat. Oder eben ein ausgewogenes Verhältnis....wie auch immer. Jeder hat da seine eigenen Vorlieben und sein eigenes Rezept.


    Ist mir persönlich auch eher egeal, ob Öl oder Spiritus- Öl ist natürlich achöner, aber vom Wert her würde ich dem Lack weniger beimessen als der restlichen Verarbeitung und dem Klang der Geige.

  • Danke Braaatsch, mir ist es auch egal ob Öl oder Spiritus Lack. Die frage kam nur auf das Richard Herold wohl überwiegend Öllack verwendet haben soll. Ich habe dann also kontakt mit dem Museum in Klingenthal auf genommen. Da die Geige eine Nummer hat und er Buch über seine Nummerierten Geigen geführt hat.
    Ich werde in den nächsten Tagen wissen ob die Geige so Lackiert wurde oder nicht. Auch wurde die Behauptung auf gestellt das ein Öllack nach 90 Jahren leichte und feine Risse haben sollte.
    Und wenn man die Geige von Innen sieht würden wir wieder darüber reden das es wie frisch geschlagenes Holz aussieht. Gibt es die Risse wenn eine Geige nahe zu Ihre gesamte Zeit wohlbehütet im Kasten verbracht hat?


    Aber trotzdem muß es doch Irgend wie zu erkennen sein was für ein lack es ist. Geruch, Geschmack oder was auch immer.