Hamm Geige

  • Ich habe aus Familienbesitz eine sehr schöne und authentische Barock-Geige von dem Geigenbauer Johann Gottfried Hamm aus Markneukirchen aus dem Jahre 1794. Ich möchte diese veräußern, da sich in meiner Familie keine Verwendung dafür findet. Es ist schade, wenn dieses schöne Instrument nicht gespielt wird. Ich möchte Interessenten bitten mit mir Kontakt aufzunehmen, und ich freue mich über jede Stellungsnahme zu diesem Instrument.
    Im Gehäuse ist der Original Zettel:Johann Gottfried Hamm
    Prope Violino correfqourent
    Romani remona A’o 1794
    Darunter außerdem noch die Brandmarke mit * I * G * H *
    Das Instrument wurde im Jahr 2013 von Geigenbau Augustin in Staufen perfekt restauriert und befindet sich in einem sehr guten Erhaltungszustand. Die Decke wurde in der Nähe der Mittelfuge repariert und die Stimmwirbel ausgetauscht. Die Geige hat einen sehr kräftigen, ausdrucksvollen Klang. Anbei einige Fotos.

  • J.G. Hamm war ein äußerst produktiver Geigenmacher schon Ende 18.Jh- Anfang 19.Jh. in Markenukirchen. Er war einer der ersten, der schon damals (!!!) auf Werkstattbasis Instrumente in hohen Zahlen herstellen konnte. Diese sind daher nicht mal so selten. Das drückt leider auf den Preis, zumal diese Geige wieder diese extreme Wölbung besitzt, die derzeit nicht so nachgefragt ist.
    Am besten ist, Sie fragen bei einem befreundeten Geigenmacher nach -aber klären Sie etwaige Honorarfoderrungen mit ihm vorher!


    PS: seine Firma bestand bis in die Anfangjahre der DDR. Wurde aber in den 1950igern mit Migma und später mit Musima zwangsfusioniert. Ich besass mal einen Bass vom großartigen Heinz Seifert, der ihn damals über Hamm exportiert hatte

  • Übrigens die japanische Ricercare Site ist eher des Lobes über ihn:


    http://www.ricercare.com/resea…ictionary/h_contents.html


    Auffallend ist, dass er schon damals den Boom italienischer Instrumente erkennend sich selber mit diesen Federn schmückte, obwohl er offenbar nie in Italien war. Auch seinen Stainer und Ultra-Stainer (zu denen ich die Ihrige zähle) Modellen wurde zumindest das suggeriert. Schlauer sächs. Geschäftsmann eben.
    Für mich bemerkenswert ist es, dass sie die erste Geige, die ich kenne, mit dieser extremen Wölbung ist, die nachweislich im 18.Jh. hergestellt worden war. Bis dato dachte ich, die wären erst so Mitte 19.Jh. aufgekommen

  • Eine frage habe ich auch bezüglich der Geige, weil ich das schon mal gesehen habe und dann galt Sie anschließend als nicht echt.
    Gibt es Klangliche Einbußen wenn der Stimmstock auf dem Papier steht?
    Jeder Geigenbauer weiß doch wenn der Stimmstock dreimal gewechselt wird ist das Label kaputt und hier sieht es so aus als wäre es der erste Stimmstock nach so vielen jahren und dann sieht er noch recht neu aus.
    Aber seid bitte nicht böse mit mir, die Geige sieht toll aus.

  • Je nachdem wie eilig es mit dem Verkauf wird (und was die Preisvorstellung ist) würde ich das Instrument bei einem (spezialisierten) Geigenbauer in Kommission geben. Es gibt einige Geigenbauer, die sich auf Barockinstrumente spezialisiert haben, und die dann die entsprechende Kundschaft haben. Ihre Geige ist kein Schülerinstrument, was "mal eben" übers Internet verkauft wird. Profis und "Barockspezialisten" wenden sich oft -nicht immer!- an Geigenbauer, die mit solchen Instrumenten Erfahrung haben, und mehrere davon im Angebot haben. Dort haben sie eine gewisse Garantie, Beratung und Reparaturservice, und vor allem können sie mehrere Instrumente probespielen und direkt vergleichen, und sich die Instrumente noch nach ihren Vorlieben einrichten lassen.


    Daher: Um an die Kundschaft zu kommen, die so ein altes Instrument zu schätzen weiss rate ich unbedingt dazu, das Instrument bei einem auf Barockinstrumente spezialisierten Geigenbauer vorzustellen und dort ankaufen zu lassen oder in Kommission zu geben.

  • Je nachdem wie eilig es mit dem Verkauf wird (und was die Preisvorstellung ist) würde ich das Instrument bei einem (spezialisierten) Geigenbauer in Kommission geben. Es gibt einige Geigenbauer, die sich auf Barockinstrumente spezialisiert haben, und die dann die entsprechende Kundschaft haben. Ihre Geige ist kein Schülerinstrument, was "mal eben" übers Internet verkauft wird. Profis und "Barockspezialisten" wenden sich oft -nicht immer!- an Geigenbauer, die mit solchen Instrumenten Erfahrung haben, und mehrere davon im Angebot haben. Dort haben sie eine gewisse Garantie, Beratung und Reparaturservice, und vor allem können sie mehrere Instrumente probespielen und direkt vergleichen, und sich die Instrumente noch nach ihren Vorlieben einrichten lassen.


    Daher: Um an die Kundschaft zu kommen, die so ein altes Instrument zu schätzen weiss rate ich unbedingt dazu, das Instrument bei einem auf Barockinstrumente spezialisierten Geigenbauer vorzustellen und dort ankaufen zu lassen oder in Kommission zu geben.


    Zur Information:
    Diese Hamm-Geige wurde jetztverkauft zu einem Preis von 7.5000,- Euro
    wolf-zell

  • Mit den vielen reparierten Rissen im Decken Holz ist der Preis von 7.500 Euro doch ein guter Preis.
    Da sieht man, dass echte Antiquitäten eben doch einen guten Preis erzielen können.


    Falls man fragen darf: Ging der Handel über einen Geigenbauer oder direkt an einen Musiker?


    Mit freundlichen Grüssen und frohe Festtage
    Violix