Und wieder einmal eine Hopf Geige

  • Ich habe mir diese Hopf Geige aus England kommen lassen.

    Sie hat mir von Anfang an Gut gefallen. Leider ist der Block unter vom Boden gelöst und mit Ihm links und rechts die Zarge.

    Wird wahrscheinlich nicht billig das wieder zu beheben.

    Der Stempel am Boden hat einer leicht verändert auf HOPE in der Geige ist er erhalten geblieben.

    Was meint Ihr Echte Hopf oder Nachbau und wie Alt könnte Sie sein.

  • Hopf stempel wurden im ersten Weltkrieg gerne in Hope als Antiphathie zu dem Kriegsgegner Deutschland geändert.

    Ich würde hier eher von einer Manufakturgeige mit Hopf Plagiatsstempel ausgehen bzw. Modell nach Hopf!

  • Ich glaube das eher nicht, ich schätze Sie deutlich älter ein so um 1800 +- 40 Jahre.

    Der Stempel auf dem Boden wurde wahrscheinlich zu einem späteren Zeitpunk in Hope umgeänder.

    Liegt nahe im Englisch sprachigen bereich. Von der technischen ausführung der Arbeiten sehe ich hier auch keine Manufaktur arbeit. Da hatte ich früher schon mal ein Hopf Model das war um Welten schlechter.

    Leider finde ich in meiner Literatur nichts wer wann welchen Stempel verwandt hat.

    Der Stempel Innen ist am Markantesten, einen Stempel dieser Art habe ich hier gesehen

    https://www.old-violin.com/images/a_350

    ich finde auch das meine und diese Geige einige gemeinsamkeiten haben.

    Zum Beispiel untersattel f Löcher auch der Stempel auf dem Boden sieht doch bis auf das F sehr ähnlich aus.

    Ich denke ein Dendro bringt mehr gewissheit um zu sagen welches alter die Geige nicht haben kann.

  • Ich weiß ja das Hopf einer der schwiergsten Geigen ist beim bestimmen ob echt oder Falsch aufgrund der unzähligen nachbauten.

    Also der Hals ist durchgehend und Original, daher gibt es keinen Anschäfter.

    Hier ein Paar Maße


    Halsmensur 13,7 cm statt 13 cm

    Deckenmensur 19,2 cm statt 19,5 cm

    Griffbrettlänge 25,5 statt 27cm

    Zargenhöhe 29,0 cm

    Korpus 35,5 cm


    Der durchgende Hals und das kurze Griffbrett sehen schon nach Barrock aus.

    Die Mensur ist weder Modern noch Barrock oder gerade Barrock weil zur der zeit schwankungen Normal waren.

    Ich denke hier ist ein Dendro Gutachten sicher eine möglichkeit um ein hohes Alter auszuschließen.

  • Es ist halt schwierig mit der Mensur zu arbeiten. Selbst bis in das 20. Jahrhundert hinein wurden bei Hopfgeigen (egal ob Original oder Modellbezeichnung), oft eine Kurzhalsmensur künstlich erstellt, um ein höhres Alter vorzutäuschen.


    Die alten Hopfe sind meistens gewölbter, diese hier scheint mir schon recht flach zu sein. Das spräche für ein späteres Datum, die Geige könnte auch um 1850 oder später entstanden sein.


    Mich wundern die divergierenden Stempel innen und außen. Und die Qualität der Schnecke deutet für mich eher auf ein späteres Modell zurück.


    Ich weiss nicht, ob sich für mich die Kosten für eine Altersbestimmung lohnen würden.....

  • und ein Stempel wirkt nachträglich und als nicht authentisch, bei Meistergeigen sollte das Stempelbild einheitlich sein.

    Hopfe sind halt eine Mogelpackung, natürlich könnte ein Hals im Zuge von Reparaturen auch noch verändert worden sein.....

  • Genau aus dem Grund das hier das Alter fraglich ist und damit auch Original in Frage zu stellen ist. Macht das Gutachten Sinn. Ist Sie Alt lohnt es sich die Geige zu restaurieren, ist sie nicht Alt und ein Nachbau ist die Geige eher etwas für einen Hobbygeigenbauer.

  • Ist der Lack wirklich so orange wie auf den Bildern? Meines Wissens sind Hopf-Geigen eher gelb bis hellbraun.


    Ich sehe eine gut gebaute, sehr gut erhaltene alte Geige mit der Kastenform, die für Hopf-Geigen als typisch erachtet wird, obwohl viele echte Hopf-Geigen gar nicht so eckig sind. Die nicht zusammen passenden Stempel wundern mich auch. Vielleicht stellst Du noch eine Anfrage im Musikinstrumentenmuseum Markneukirchen, bevor Du das Geld für die Dendro in die Hand nimmst.