geige mit hopf stempel und 2 sternen oder sonnen

  • eine apotheke ist kein fachbetrieb für geigenbau und da sollte man den schuster bei seinen leisten lassen....

    Apotheker hin oder her, Chiocciola ist jedenfalls immer bereit, sein umfangreiches Wissen zu teilen. Und da kann es schon frustrierend sein, wenn ein Fragesteller nicht von vornherein mit allen Infos rausrückt oder widersprüchliche Angaben macht.

    Dieses Forum ist aus meiner Sicht dazu da, dass alle etwas lernen können. Und dafür ist es notwendig, die Wahrheit auf den Tisch zu legen. Wenn Sie nicht wollen, dass Ihre Geigen hier öffentlich diskutiert werden, gehen Sie mit den nächsten "Schätzen" doch einfach direkt zum Geigenbauer.

  • Ich empfehle deshalb als Lektüre: vogtländischer, Geigenbau, Zöbisch, Bd. 1 und Bd. 2.

    Diese Bücher waren übrigens bei allen drei vorhanden und ihre fuchstaxe natürlich auch....

    damit gute nacht und grämen sie sich nicht so sehr....

    Ich gräme mich nicht, sondern genieße, das ich offensichtlich mehr Zeit zum Lesen habe als mancher Geigenbauer. Aufgrund der neueren Erkenntnisse war der Wert der David Hopf Violinen laut Fuchstaxe von 1978 auf 4000 DM gefallen. (Bild). Aber immerhin wurde die David Hopf-Geige noch namentlich erwähnt. Der etwas negativen Beschreibungen kann ich allerdings nur begrenzt folgen.

  • Moin,moin, ffjojo ,


    Schön, dass Sie noch da sind, 😉, ich brauche Sie noch. Sie sollten zwar über Hopf-Geige ermitteln, stattdessen ermitteln Sie, dass ich Apotheker bin. Auch recht.

    wussten Sie, dass das Apotheker, die prädestinierten Lackspezialisten für Geigenlacke sind? Alle Komponenten eines Geigenlacke sind „offizinelle Teedrogen“ und in der Apotheke erhältlich. Und wenn er in seinem Studium gut aufgepasst hat, ist er der Fachmann für rheopexe und thixotrope, Geigenlacke und die Beschreibung anderer rheologischer Probleme.


    Jetzt muss ich das Bild aus der Fuchstaxe, 16. und 17.Auflage schuldig bleiben, weil ich es nicht verbreiten darf. (Siehe Bild.).


    Ich habe auch Verständnis, dass die wenigsten eine Fuchstaxe haben, kostet nämlich aktuell ca. 100 €. Die beiden Zöbischbände sind für 400-600 € erhaltbar.


    Ich hätte gedacht, dass im Zuge eines wissenschaftlichen Diskurs man doch zitieren darf, aber die digitale Verbreitung ist wohl nicht erlaubt. Kennt sich jemand in diesem Minenfeld aus? Was darf man sie zitieren? Vor allem in sozialen Medien wie dem Forum?




    Vielleicht ist das allgemeine Interesse zu Hopfgeigen und deren Klassifikation auch nicht so hoch, so dass sich manch einer durch meine Exkurse eher belästigt fühlt.



    Deshalb eine kurze Zusammenfassung:

    In der Fuchs-Taxe 17 sind die David Hopf Violinen namentlich nicht mehr erwähnt.

    (vielleicht kann das jemand bestätigen?).



    Die echten David Hopf Geigen sind alle Quitten-Gelb! Erbauer sind David Christian Senior (1734-1803) und David Christian Junior (1776-1830).


    Die meisten der verwechselten Hopf- Branding Geigen sind von David August I und II. Die sind aber ominöser Weise weder im Klingenthaler Meister Buch noch in den Kirchenbüchern des Vogtlands zu finden.


    Aus diesen und eine Reihe andere Gründe sind ihre Geigen meiner Meinung nach beide um 1820-1880 (die erste vielleicht noch später), und haben mit David Hopf Nix zu tun. Vielleicht können Sie bei einem der Geigenbauer, bei dem sie die teuren Bücher gesehen haben, den Zöbisch einige Tage ausleihen und dann selber hier zitieren?



    Ich habe bisher nur zwei Hopf-Violinen „Spiel fertig“ gemacht und vielleicht 25 Stück in Händen gehalten.

    Das Wort/die Formulierung „Spiel fertig“ ist nicht exakt definiert und führt deshalb zu Verwirrungen. In ihre Violinen muss man meiner Meinung nach jeweils 3000-5000 € investiert werden um eine feine Violine zu erhalten.


    Meiner Meinung nach muss man alle Hopfgeigen als erstes ausbuchsen, damit die (Darm)saiten im Wirbelkasten sich nicht berühren und um Wirbelkastenrisse zu verhindern. Der Bassbalken muss regelmäßig ausgewechselt werden, da die Hopf Geige durch die breite Brust sonst Gefahr läuft, „einzubrechen“. Aber wie gesagt, das ist nur meine Meinung.



    Ein guter Geigenbauer sondiert zunächst, was der Kunde investieren will, und passt das „Spiel fertig machen“ dem Geldbeutel an. Und das ist natürlich auch richtig so.


    Auch würde er nie eine Violine schlecht machen, weil er den Auftrag in der Regel braucht. (Oder den Auftrag erhofft). Er ist finanziell meist abhängig. Das ist aber auch kein Vorwurf.


    Ein weiteres Problem ist, dass sich die größten Hopf- Geigensammlungen nicht in Deutschland befinden.




    Interessant, finde ich noch zu ergründen, wer die Formulierung: „ungraziöse Zeichnung“ und „unschöne Arbeit“ aufgebracht hat?😉

  • Hallo,

    diejenigen, die hier regelmäßig Auskunft geben, sind meiner Information nach durchweg Amateurgeigenbauer, jedoch in einigen Fällen nicht weniger kundig als Berufsgeigenbauer. Einige sind sogar ausgesprochene Spezialisten.

    Was allerdings kaum zu ersetzen ist: Ein Instrument macht immer einen viel deutlicheren Eindruck, wenn es in die Hand genommen werden kann. Gewicht, Geruch, der ganze optische Eindruck der Details usw., das ist doch durch Fotos schwer zu ersetzen. Auch daher wird hier im Forum oft geraten, mit bestimmten Geigen, bei denen die Einordnung nicht gleich eindeutig ist, zum Geigenbauer zu gehen. Wie es auch in diesem Thread geschehen ist.

    Wenn dann aber diejenigen, die vorher hier ihre Zeit investiert haben, im Nachhinein abgewertet werden, dann ist das nicht gerade fein.