Fachbücher Geigenbau

  • Hallo Zusammen.

    Ich würde gerne wissen welche Bücher für den Geigenbau besonders empfehlenswert sind.

    Den Möckel hab ich bereits.


    Hat jemand Erfahrung mit dem Buch "Geigenbauschule Mittenwald 1977 - 1981" von Andreas Zimmermann?

    Dieses umfasst 356 Seiten mit 86 Zeichnungen.


    Unterlagen von Geigenbauschulen ja quasi gar nicht zu bekommen.

  • Ich habe den Möckel und den Apian-Bennewitz. Den Möckel finde ich besser, der ist recht umfangreich, und meiner Meinung nach ein „Standardwerk“.


    Ansonsten lese ich immer gern und immer wieder „Kunstfälschers Handbuch“. Vieles davon lässt sich auf den Geigenmarkt (und den Antiquitätenmarkt im Allgemeinen!) übertragen, gerade für das Identifizieren von Fälschungen/„Kopien“ aller Arten ist das Buch eine Goldgrube. Hat aber nix mit dem Geigenbau zutun.

  • Ich finde auch den Möckel ausreichend. Hab zusätzlich noch "Violin Making" von Juliet Barker, das ist auch gut, aber viel knapper gehalten. Darin gibt es aber auch Infos zu Barockinstrumenten und Hardanger-Geigen.

  • Ich habe eine Zeitlang mal alles an Büchern gesammelt, was mir für den Geigenbau sinnvoll erschien. Nur zwei Bücher davon haben mir aber wirklich geholfen und ich habe sie öfters zur Hand genommen. Einmal den Möckel und dann (überraschender Weise) Geigenbau von Wolfgang Fiwek. Obwohl es beim Buch von Fiwek nur um den Neubau einer Geige geht (und das noch nicht mal mit den klassischen Geigenbautechniken) hat es mir bei der Restaurierung immer wieder gute Dienste geleistet, wenn es darum ging mal schnell Maße zu finden (z.B. Obersattelmaße, Stegabmessungen, usw.).


    Eine Notiz am Rande: Ich war überrascht, mal in einem Buch eines zeitgenössischen Kollegen eine eher abfällige Notiz über den Hrn. Möckel zu finden. Der war wohl zu seiner Zeit nicht überall so angesehen, wie er es jetzt bei uns ist.

  • Ja, ich glaube Möckel ist an manchen Stellen durchaus "streitbar", und damalige Autoren waren nicht zimperlich (das kennt man ja auch aus damaligen Instrumentalschulen, die haben an ihren Kollegen manchmal ordentlich "ausgeteilt"). Möckel ist sicher auch deshalb heute noch so bekannt, weil sein Buch sehr umfassend ist (und soweit ich weiss, war es für lange Zeit das umfassendste) und wirklich viele Bereiche abdeckt. Er hat da sicher auch ein paar Kniffe verraten, die manch ein "magischer Geigenbaumeister" gerne für sich behalten hätte (zur Erinnerung, Eric Hebborn, der oben erwähntes Handbuch des Kunstfälschers schrieb, wurde kurz nach dessen Erscheinen ermordet...).


    Es gibt sicher heute teilweise bessere Bücher, vor allem weil der Möckel nicht besonders viele Skizzen hat, und über weite Strecken im Fliesstext verfasst ist- da ist es manchmal schwierig, schnell Informationen zu finden. Irgendwo und irgendwie steht (gefühlt) alles drin, aber so richtig "praktisch" ist der Möckel manchmal nicht. Wir sind eben heute auch andere Texte gewohnt, und manche Texte eben auch "nicht mehr gewohnt".