Hallo Zusammen,
Nachdem ich hier knapp schon ein halbes Jahr brav mitgelesen habe, dachte ich mit meinem Halbwissen bei einer Versteigerung in London eine Geige mit dem gewissen Etwas entdeckt zu haben. Im nächsten Moment war sie gekauft und nun bin ich auf Euer Feedback gespannt. Es ist noch einiges an ihr zu machen - verbesserungswürdige Risse auf der Decke und der Zarge, offen beim Zäpfchen etc... Ich hatte sie eigentlich für meine ersten Gehversuche im zukünftigen Geigen-Restaurieren vorgesehen. Allerdings wollte zuerst meine Freundin darauf spielen, ihres Zeichens Orchesterviolinistion in einem deutschen A-Haus. Ihr anschließender Kommentar war, dass ich darf auf keinen Fall an dem Schätzchen herumexperimentieren dürfte, dafür würde sie viel zu schön klingen. Obwohl sie gerade eine originale Gagliano spielt war Ihre Meinung sogar, dass sie die Geige auch bedenkenlos in jedem Probespiel verwenden würde.
Hmm - also umentschieden und für eine erste Einschätzung doch ab zum Geigenbauer. Der schaut sie sich wirklich sehr lange und sehr interessiert an. Fotos werden gemacht, eine Dendrochronologie ergibt eine einteilige feinjährige Decke mit knapp 210 Jahressringen, der jüngste von 1784. Allerdings bleibt er sich bei der Zuordnung unsicher. Sie hätte anscheinend einige italienische Elemente, aber der Lack passt ihm nicht ganz. Der Lack strahlt übrigens unter der Prüflupe mit LED mit eingelagerten gold-funkelnden Elementen, sieht toll aus. Es gibt auch ein Foto im Sonnenlicht, die Kamera kann es aber nicht wirklich richtig erfassen. Insofern ist bislang die Herkunft der Geige noch ein Rätsel, welches ihr vielleicht ein bißchen auflösen könnt.... Merci schon mal im Voraus!
Ein paar technische Details noch:
Gesamtlänge: 59,4 cm
* Korpus *
Länge: 36,2 cm
Breite oben: 16,5 cm
mitte: 10,8 cm
unten: 20,5 cm
* Zargenhöhe *
vorne: 2,9 cm
hinten: 3,1 cm
4 Eckklötzchen