Geigenrätsel: Wo komme ich her?

  • es ist eine Geige eines Lehrers aus der Lehrerbildungsanstalt für VolksschulehrerInnen aus der k u k Zeit.

    Hergestellt wurde sie in der Werkstatt von Eduard Heidegger in Linz anno 1900.

    Ich habe sie nur deshalb hier veröffentlicht, da wir zig Diskussionen über ähnliche Signaturen in Geigen hatten. Es war Usus für Lehrer und Schüler ihre Lehr- bzw. Schulgeigen im Konservatorium zu lagern. Damit man sie nicht verwechselt oder gar klaut, wurden die oft derartig markiert.

    Die berühmteste ist übrigens die Hawelka von Leopold Mozart. Noch heute im Instrumente - Museum in der Wiener Hofburg ausgestellt. Aber leider grauenhaft entstellt (kitschiges Griffbrett aus Porzellan!)

    Hilfe brauche Hilfe.....Hersteller, Herkunft, Wert????

  • Interessant. Könnte die Geige nicht auch Eigentum der Schule gewesen sein, einem Fachlehrer zugordnet? Gelegentlich sind wir auf dem Geigenboden 3-4 Namen graviert. Gibt es einen namentlichen Hinweiß auf den Lehrer beziehungsweise die Schule? Haben Sie ein Bild vom Zettel und vom Innenleben? Was hat es mit den beiden Bohrungen am Zäpfchen auf sich? Geige ist doch offen? Oder schließt das Zäpfchen nur nicht sauber mit dem Hals ab?

  • die Löcher hat ein "Idiot" später gebohrt, da der Boden lose wurde, und er den Hals dann einfach festschraubte.

    Einen Hinweis auf eine konkrete Schule habe ich nicht gefunden. Sie war vermutlich im Besitz dieses Lehrers Königseer

  • Ich denke der Lehrer hatte die Geige im bestand um Sie Schüler bereit zu stellen.

    Die Qualität sagt ganz deutlich Schüler Geige. Ein Lehrer hätte etwas viel besseres gespielt.

    Daher spielt es keine Rolle den rest zu mutmaßen. Auch das irgend jemand zwei Löcher in den Zapfen gebohrt hat zeigt das diese Geige keine große Wertschätzung hatte.

  • Ob ein Lehrer was Besseres gespielt hätte…? In einem Musikkonservatorium sicher. In einer normalen „Lehrerbildungsanstalt“, sprich, alles vom Volksschullehrer bis zum Erzieher, ist das ganz ind gar nicht sicher! Im Gegenteil- Lehrer waren damals nicht die „wohlhabenden Studenten“, die aus Akademikerhaushalten oder dem „besseren Bürgertum“ kamen und sich ein Studium leisten konnten.

  • Und entsprechend haben auch die Dozenten dort nicht den Rang eines Uni-Professors gehabt, und waren keine Musiker, und haben auch keine Musiker unterrichtet. Sondern Lehrer, die an normalen Schulen/Volksschulen, wenn es hochkommt Gymnasium unterrichteten. Da ging es um Tonleitern, Chorsingen oder die Lebensdaten Mozarts, nicht um das praktische Musizieren.


    Die musikalische Ausbildungen (also Instrumentallehrer!) waren damals wie heute Leute, die Musik/ein Instrument studiert hatten. Die lernten aber am Konservatorium, nicht in der Lehrerbildungsanstalt.

  • Hallo yxyxyx :



    Sehe ich richtig:


    Die Heidegger Violine ist ohne Eckklötze aufgeschachtelt. Decke und Boden grob geschnitzt. Kaufte Heidecker eventuell Handelswaren (Weissware) aus dem böhmischen und hat die vertrieben? Sieht der Zettel aus wie in diesen beiden Geigen?



    Haben Sie auch Rahmengebaute Geigen von Heidegger?


    Ist ihre Geige offen, kann man reinschauen?


    Haben Sie Heidegger-Geigen mit Brandstempel?

  • ja! Heidegger war eigentlich ein hervorragender Geigenmacher, dem der Erfolg all zu schnell in den Kopf stieg und sich alsbald nur noch auf den Verkauf sich stützte. Aber bis 1900 hatte er noch hervorragende Geigenmacher in Brot und Lohn wie Franz Fuchs oder Anton Bauer. Parallel scheint er aber für die Schüler und "Mainstream" Geigen aus dem Vogtland zugekauft zu haben.