Holzstelle bei Bogen

  • Hallo,
    ich habe gerade einen Bogen zur Ansicht da (zwecks Kaufabsicht), der sehr gut spielt und klingt. Allerdings gibt es eine Stelle im Holz, von der ich nicht weiß, wie ich die interpretieren soll. Ist das eine Art Ast? Eine Art Flammung? Falls ja, bedeutet das, dass die Holzfasern dort die Richtung wechseln?

    Könnte es passieren, dass an dieser Stelle der Bogen sich bei Witterungsänderung mal verbiegt oder gar bricht?

    Fragen über Fragen ... habe mal ein Filmchen davon gemacht:

    http://www.strings-on-demand.com/demos/Bogen_rotes_Leder.MOV

    Was meint Ihr?

  • Habe mit dem Bogenbauer gesprochen, er meinte, das sei lediglich eine Maserung. Da das Holz bei diesem Bogen so schön sei, habe er es nicht eingefärbt, dies sei die Originalfarbe. Wegen einer möglichen Schwachstelle brauche ich mir keine Sorgen zu machen.

    Ich muss dazu sagen, es ist einer der besten Bögen, die ich bisher gespielt habe, vielleicht sogar der beste.

  • Hm, das Holz verhält sich beim Drehen wie die Flammung von Ahorn, die Farbe scheint von dunkel nach hell zu wechseln. Die Maserung entsteht ja durch die unterschiedliche Anordnung der Fasern. Ob das den Bogen schwächer macht, kann ich nicht beurteilen. Was ist das denn für ein Holz? Pernambuk? Ich könnte mal in meinen Holzbüchern nachschauen, ob ich dazu was finde.

  • Hannes_F, wie hast Du Dich entschieden?

    Hallo, herzlichen Dank nochmal für die Infos, die Du mir geschickt hast.

    Endgültig entschieden habe ich mich noch nicht. Der Bogenbauer schwört Stein und Bein, dass der Bogen völlig in Ordnung sei, es sei sehr gutes Holz, sehr alt, und die Stelle sei vollkommen unbedenklich. Und ja, irgendwie macht er mich "zu einem besseren Geiger" als andere Bögen (Töne bleiben kaum noch weg, haben präzisere Anfänge, flattern nicht).

    Falls Interesse besteht, hier sind Probeaufnahmen mit diesem Bogen - bewusst mit zwei sehr unterschiedlichen Geigen, einer mit dunklem Klang, einer mit hellem Klang (die lustigerweise beide weniger gekostet haben als der Bogen):

    Mönnig-Bogen (goldmontiert) mit Violine David Lien Concert

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

    Mönnig-Bogen (goldmontiert) mit Violine Ma Zhibin (Master Model Guarneri copy)
    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.


    Darüber hinaus habe ich noch Testaufnahmen (bewusst) mit einer schlecht ansprechenden Geige und 9 verschiedenen Bögen gemacht, um zu testen, welcher Bogen mit zickigen Instrumenten am Besten klarkommt. Beispiele hierzu würden wohl dieses Forum sprengen, aber der obige Bogen war für mich einfach der Beste.

    Ich hatte noch einen weiteren Mönnig-Bogen da, der mir sehr gut in der Hand lag, ebenfalls goldmontiert, aber da war die Bespannung schonmal mit anderem Kolophonium getestet und ausgewaschen worden ... man merkte es an der Ansprache. Dieser Bogen ist gerade wieder unterwegs zurück zum Bogenbauer und wird dann neu bespannt noch einmal getestet. Einen von den beiden werde ich dann sicherlich nehmen.

    Danke nochmals für Deine Unterstützung!

  • Die Geigen klingen mit dem Bogen beide sehr gut, wobei ich die David-Lien-Geige in den Höhen ein bißchen dünn finde. Womit hast Du Dich aufgenommen?

    Irgendwann möchte ich auch so gut spielen können...


    Und wie schwer sind die beiden Mönnig-Bögen? Ich würde gern wissen, was die Profis in der Regel nehmen. Vermutlich eher leichte Bögen, oder ist das Gewicht unerheblich? Mein aktueller Bogen wiegt 60g, und ich merke einen Unterschied zu dem 65g-Bogen, mit dem ich vor einem Jahr noch gespielt habe.

  • Die Geigen klingen mit dem Bogen beide sehr gut, wobei ich die David-Lien-Geige in den Höhen ein bißchen dünn finde. Womit hast Du Dich aufgenommen?

    Irgendwann möchte ich auch so gut spielen können...


    Und wie schwer sind die beiden Mönnig-Bögen? Ich würde gern wissen, was die Profis in der Regel nehmen. Vermutlich eher leichte Bögen, oder ist das Gewicht unerheblich? Mein aktueller Bogen wiegt 60g, und ich merke einen Unterschied zu dem 65g-Bogen, mit dem ich vor einem Jahr noch gespielt habe.

    Danke :) Es ist für uns alle eine unedliche Reise, die jeden Tag ein Stückchen weiter geht.
    Ja, die Lien-Geige ist unten etwas voller dafür. Ich habe mir die damals extra so ausgesucht, um für Aufnahmen nicht allzu schrill zu werden. Inzwischen habe ich die Mikrofonierung aber so im Griff, dass auch helle Geigen gut klingen.

    Die Mönnig-Bögen wiegen etwa 62,5 g. Sind also ein Stückchen schwerer als meine bisherigen Bögen, die meist um die 60 g herum gewogen haben.

    Zur Mikrofon-Technik: Jeder von uns weiß, dass es nicht so ganz einfach ist, Geige aufzunehmen. Auf Youtube habe ich teilweise Aufnahmen mit anderen Setups, einmal direkt von der Kamera, und einmal mit zwei Earthworks Mikrofonen. Diese Setups sind aber nicht so gut, wie das, was ich für kommerzielle Aufahmen verwende und auch bei diesen beiden Videos eingesetzt habe. Ich nehme in Surround auf, d.h. mit 6 Mikrofonen von Beyerdynamic, Line Audio und Sennheiser. Von der Decke hängen also Mikrofone im Neuwert von ca. 7500 EUR, und das Ganze ist ziemlich kompliziert und hat auch lange gedauert, bis es so war, wie ich es wollte. Dafür brauche ich heute nur noch einschalten und los geht's.