Fotos Tageslicht
Geige von 1786. Was sagt der Zettel drinnen?
- dunga71
- Erledigt
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Na, da wird doch aus dem Honiggelb ein Rotbraun, schwarzpatiniert. Die Geige sieht doch jetzt völlig anders aus.
Und hier mein schwarzpatinierter total Schaden mit per Ziehklinge entferntem Lack:
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Diese Geige wird seit zwei Generationen nicht mehr verwendet und war immer in einer Kiste auf Dunkel. Als sie die alten Sachen für Renovierungen aus dem Haus warfen, fanden sie die Geige. Ich glaubte dem Mann, der es mir verkaufte und er hatte einige andere sehr alte Antiquitäten aus diesem Haus.
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Ja, jetzt sieht die Geige völlig anders aus. Aus goldgelb wird rorbraun, und die übersteuerten Kontraste sind weg. Da sieht der Lack sieht jetzt nicht mehr „neu“ aus.
An alemannische Schule glaube ich trotzdem nicht, zumindest wäre es für die alemannische Schule kein typisches Instrument. Dazu dieser knittrige Zettel mit einer Schrift, die deutlich vom Originaletikett abweicht, und das helle Holz drumrum... Sachsen, Böhmen, Prag 19. Jahrhundert wäre meine Vermutung(!). Die lange F-Löcher und die unteren F-Loch-Beeren so nah an der Kante würden passen. Auch der ungeflammte Boden wäre passend.
Hat die Geige Ecken, und wie sieht der Halsansatz von der Seite aus?
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Hier sieht man wie wichtig gute Bilder sind. Da ich eher der Hartnäckige Typ der es genau wissen möchte,
würde ich schaun ob ich einen Geigenbauer finde der sich mit Geigen der Familie auskennt.
Auch bei dem Zettel würde ich nicht sofort sagen das es eine Fälschung ist.
Je nach dem wann er Ihn geschrieben hat ob abends bei Kerzenschein oder Tagsüber bei Tageslicht
und welches Papier er hatte kann Unterschiedlich sein. Ich will aber keine Hoffnung machen.
Und der Wert hält sich in Grenzen da er nicht in der Taxe geführt wird.
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....ich schwööörs, die Geige auf dem letzten Bild liegt seit 150 Jahren auf Dunkel, hey echt, ich schwööörs!! Der Freund von meinem Opa, dem seine Schwägerin hat gesagt , der Speicher war immer dunkel 😂😂😂.
Lieber dunga71 ,
Sei mir nicht böse, sowas habe ich von meinen lieben mit Menschen schon so oft gehört…
Und wie Braaatsch schon sagt, das ist leider nicht Alemannisch, aber dieses schwarz braun ist so typisch für billige Manufaktur Geigen, vielleicht ist es sogar der erste Anstrich. Muss das noch mal auf mich wirken lassen…
Aber ein sehr schönes Beispiel insgesamt für die Verfremdung von Farben durch das Fotografieren bei Kunstlicht und eventuelles nach bearbeiten. Und die Schlieren in dem Honig gelben Bild sind schon eigenartig, oder?
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Mein Wissen in dieser Richtung ist sehr begrenzt, so dass ich viele Dinge über die Geige wirklich nicht persönlich bestätigen kann. Natürlich vertraue ich niemandem zu sehr, nicht einmal Ihnen, keine Beleidigung. Weil ich nicht weiß, wer in diesem Zweig von Ihnen in der Gruppe so kompetent ist, tut mir leid. Diese Geige sieht und sieht für mich vielversprechend aus, wenn ich sie in meinen Händen halte und anschaue, aber es ist sicherlich nicht so ... hahaha ..
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Ordnungshalber will ich noch ergänzen: Straub Geigen gibt es sehr wohl in der Taxe für 5000-20.000 €. Es lohnt sich also sowohl sie zu fälschen wie sie als echte Geige zu besitzen.
Wenn du auf Nummer sicher gehen willst geh zu Hieronymus Köstler, Stuttgart, und bezahle ihm 30 € für eine mündliche Auskunft. Roland Baumgartner in Basel kennt ihr Alemannischen Geigen auch. Aber ich meine, dass Schwarzbraun ist typisch für einfache Manufakturgeigen. Und am Boden wurde das Schwarze doch durch wischen entfernt. Siehe Bilder zwei Beispiele:
Die linke Geige ist für Linkshänder eingerichtet. Die rechte Geige ist auf dem letzten Bild in meinem vorigen Beitrag deutlich roter, wahrscheinlich durch den anderen Lichteinfall der Kunstlichtquelle.
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Die Schnecke passt nicht zu „einfacher Manufaktur“.
Trotzdem: Hat die Geige Ecken? Wie sieht der Halsansatz von der Seite aus? Wie liegt der Untersattel in der Unterzarge? Da gibt es noch viele Details, die man betrachten sollte.
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Der Lack sieht für mich immer noch neu aus. Die dunklen Stellen unter dem Lack sind dafür einfach zu typisch. Da ist der alte Lack entfernt worden und irgendwann hört man auf, bis aufs blanke Holz weiter zu arbeiten weil sonst einfach zu viel Holz verloren geht.