Geige von 1786. Was sagt der Zettel drinnen?

  • Blick auf Unterzarge/Knopf fehlt noch. Woher hast du das Teil? Ist ja wohl kein Dachbodenfund? Hat jemand vor kurzem sauber gemacht und poliert. War wahrscheinlich mal ziemlich schwarz. Ich glaube, der Zettel ist rein gemacht um das Instrument interessant zu machen. Innen dunkel geölt, spricht nicht für Italien sondern für Aufarbeitung aus Rumänien. Schau mal, ob du irgendwo auf Boden oder Decke Schleifspuren siehst.

  • Das war eine sehr interessante Geige, aber durch die neue Lackierung wohl leider fast wertlos. Die Lackierung ist auch höchstwahrscheinlich durch einen Laien erfolgt. Schade.

    Aber du solltest trotzdem noch einen Geigenbauer aufsuchen. Vielleicht sieht er noch etwas, was wir auf den Fotos nicht erkennen können. Ein Blick in die Geige wäre noch interessant.

  • Na, da hat einer versucht, den Straub-Zettel zu kopieren.... Die Schrift ist unterschiedlich, und während „Simon Straub“ noch herauslesbar ist, zumindest wenn man „Auf-und Abstriche“ und Schleifen nach unten ignoriert, sind bei Friedenweiler dann doch ein paar Buchstaben und Schnörkel zuviel. Die Erklärung könnte sein, dass das irgendwo im Ostblock kalligraphiert wurde, wo die Leute normalerweise kyrillisch schreiben.


    Und nein, das ist nicht der Original-Lack. Auch wenn Du es nicht warst, irgendwer hat da in den letzten 150 Jahren dran herumgefummelt.


    Der tief eingezogene Untersattel sieht nach Böhmen/Vogtland 19. Jahrhundert aus, aber das gab es vielleicht auch noch woanders.

  • Also ob die Geige lackiert wurde oder nicht kann nur ein Geigenbauer feststellen. Der Wert der Geige richtet sich nach dem Klang. Es kann viel sein aber auch sehr wenig. Nach meiner Ansicht ist der Lack nicht Original. Auch das Alter auf dem Zettel spiegelt nicht das tatsächliche Alter wieder. Ein Besuch beim Geigenbauer wird mein Verdacht bestätigen. Der Wert ist daher eher gering einzuschätzen.