Instrument oder Sperrholz / Erbstück

  • ein Geigenbauer muss recht viel Geld verlangen und damit ist keine Klanggarantie verbunden. 300€ sind da schnell weg. Und davon sind 60 € Mehrwertsteuer.



    Eine seriöse Klang-Optimierung kostet allein 300-400 €. (Wobei Klang- Optimierung heißt: optimaler Klang für eben dieses Instrument). Dazu gehören 2-3 Stimmen, 2Stege, 2Saitenhalter, 2-3Saitenwechsel. Das wird selten gemacht.


    Meiner Meinung nach steigt der Wert nur an, wenn man einen klaren Geigenbauer zuordnen kann, eine ältere Datierung machen kann.


    Auch das Klang-Erlebnis von professionellen Geigespielern ist sehr individuell und unterschiedlich. Nein, liebe Charlotte, nach meiner Erfahrung klappt sowas nicht.

  • Wenn ich mit einer Geige zu meinem Geigenbauer gehe und ihn bitte, sie einzurichten, bin ich eigentlich immer mit dem Ergebnis zufrieden. Nur einmal klang die Geige für mich nachher nicht mehr so gut wie vorher mit dem alten, verschlissenen Setup. Wenn der Geigenbauer genug Erfahrung hat, braucht er nicht 2 Stimmen und 2 Stege, sondern wählt einen Steg mit passendem Holz aus und richtet die Geige mit Stimme, Steg und den Saiten, die ich mitgebracht habe oder die er mir empfiehlt, so ein, dass sie gut klingt. Ob mir der Klangcharakter dann gefällt, ist eine andere Sache.

    Für kleine Veränderungen (mehr Höhen/Tiefen oder ausgeglichener) kann man im Nachhinein die Stimme noch ein bißchen verschieben.


    Ich bin aber kein professioneller Geigenspieler und habe auch nicht einen bestimmten Klang für eine Geige im Ohr.

  • Wenn ich mit einer Geige zu meinem Geigenbauer gehe und ihn bitte, sie einzurichten, bin ich eigentlich immer mit dem Ergebnis zufrieden. Nur einmal klang die Geige für mich nachher nicht mehr so gut wie vorher mit dem alten, verschlissenen Setup. Wenn der Geigenbauer genug Erfahrung hat, braucht er nicht 2 Stimmen und 2 Stege, sondern wählt einen Steg mit passendem Holz aus und richtet die Geige mit Stimme, Steg und den Saiten, die ich mitgebracht habe oder die er mir empfiehlt, so ein, dass sie gut klingt. Ob mir der Klangcharakter dann gefällt, ist eine andere Sache.

    Für kleine Veränderungen (mehr Höhen/Tiefen oder ausgeglichener) kann man im Nachhinein die Stimme noch ein bißchen verschieben.


    Ich bin aber kein professioneller Geigenspieler und habe auch nicht einen bestimmten Klang für eine Geige im Ohr.

  • ....vielleicht fehlt mir halt die Erfahrung und ich habe auch noch die Zeit und die Lust am Probieren.


    Bei einem sehr alten Steinermodell ist das mit dem hin- und herschieben der Stimme manchmal schwierig da sich die Spannung wegen der stärkeren Wölbung stark ändert. (Risiko Stimmriss).

    Außerdem hat mir ein Geigenbauer gesagt, dass er deshalb immer zwei Stege macht, weil die sichere Konsequenz eines harten bzw. weichen Steges eben nicht zuverlässig vorhersehbar ist. 🤷‍♂️.

    Aber das macht die Sache ja so spannend!

  • Zumindest würde ich dann von den Stegfüßen des Steges, der nicht so gut passt, noch so viel übrig lassen, dass er sich für eine andere Geige noch verwenden lässt. Sonst ist das ja Verschwendung. Gutes Stegholz ist nicht so häufig, oder?


    Bzw. wenn das klanglich wirklich so viel ausmacht, könnte man auch je nach Laune oder wo man spielt mal den einen, mal den anderen Steg nehmen. Das hätte auch was ^^

  • ....oder Dir ein oder andere Geige.😂😂😂.


    Spaß beiseite: Das mit dem Fuß dicker lassen geht nicht, Weil du ja eine bestimmte Menge Fleisch über dem Herz haben willst, und es gibt auch nur ein Optimum für den jeweiligen Spieler Abstand Saite/Griffbrett.


    Anmerkung: du hast schon recht, man sollte sich vielleicht überlegen, ob Hobby-Geigenbau zu Materialschlacht ausarten soll. In Norsingen bei Freiburg gibt es einen Geigenbauer der für jedes Cello erst mal 3000.-€ in Holz investiert und generell alle Instrumente mit einer Anima Nova ausrüstet.


    Das Ergebnis ist aber gelegentlich sehr beindruckend......

  • Die Idee, von Privat den „ungefähren Geigenbauerverkaufspreis“ zu verlangen zu können, ist leider auch reichlich naiv.


    Ein Geigenbauer führt schon mal grob 20% des Preises nur an Steuern ab, und muss Ladenmiete/Unterhalt, Versicherungen und evtl. Angestellte bezahlen. Und von etwas leben muss er auch.


    Daher: Der MUSS mehr verlangen als ein Privatmensch.


    Und warum kann man sich als Privatmensch nicht an den Preisen orientieren und sich über das Geld freuen? Ist es dem Käufer nicht egal, wo er die Summe lässt?

  • ...nein, ist es nicht.


    Der Geigenbauer bietet nämlich Garantie und Service, und muss auch für gebrauchte Instrumente „geradestehen“. Er muss daher jedes Instrument durchchecken, und „auf Herz und Nieren“ prüfen. Die Angaben zu Herkunft und Alter müssen stimmen, und er „haftet“ dafür.

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