Wittner Stahlflex Anhängeseite

  • Ich habe mir bei Amazon für 20 Euro 10m Kevlarschnur gekauft, reissfest bis 520kg, das Zeug ist kaum mit einer Schere zu schneiden. Funktioniert super! Ähnliche Hängesaiten werden in passender Länge einzeln für 8-10 Euro verkauft. Die 10m reichen für die restlichen Celli meines Lebens ;)


    Eines meiner Celli hat ein Stück DDR-Wäscheleine als Hängesaite- hält seit mehr als 30 Jahren und klingt auch nicht schlecht.


    Ich sag mal so: Keine dieser Hängesaiten, die vom Handel als Klangzauber verkauft werden, kann Wunder vollbringen. Man kann sich viel einbilden... Aber wesentliche Klangverbesserungen bringen Klangeinstellung, Saitenoptimierung, passender Bogen und gute Bogentechnik. Alles Andere sind Werbeversprechen- die Effekte sind meiner Erfahrung nach durchaus da, sind aber die letzten 5% wenn die anderen 95% stimmen.

  • Die Saite hat auf den paar Millimetern keinen Platz zum Schwingen. Der Schall wird also einfach

    direkt übertragen, der Werkstoff dürfte dabei keine Rolle spielen, einzig die Dämpfung, und hier

    kommt es auf die Masse an. Eine besonders leichte Einhängesaite kann man sich sparen, wenn

    der Saitenhalter schwer ist. Stahlflex ist sicher nicht schlecht, haltbarer als Darm (mir sind schon

    alte Darm-Einhängesaiten gerissen).

  • Doch, der Werkstoff kann prinzipiell schon eine Rolle spielen, sonst könnte man ja auch Stimmstöcke oder Stege aus anderen Materialien nehmen.


    Trotzdem ist, und da sind wir uns einig, der Einfluss der Hängesaite eher homöopathischer Natur.

  • Doch, der Werkstoff kann prinzipiell schon eine Rolle spielen, sonst könnte man ja auch Stimmstöcke oder Stege aus anderen Materialien nehmen.


    Trotzdem ist, und da sind wir uns einig, der Einfluss der Hängesaite eher homöopathischer Natur.

    Ja, klar, prinzipiell schon. Aber es gibt Stimmstöcke aus anderen Materialien. Verstellbare aus Carbon-Kunststoff.


    Man nimmt eben das leichteste Material. Wie gesagt, Masse/Gewicht dämpft. Daher das leichte und dennoch

    harte Fichtenholz. (Vielleicht wäre Balsa geeigneter. Hatte man früher halt nicht.)

  • Das ist richtig, es gibt Stimmstöcke aus Carbon. Aber beim Stegholz wird auch eine Religion daraus gemacht, wie der Ahorn beschaffen ist.


    Letztendlich sind die paar Gramm Hängesaite im Vergleich zum Gewicht des Saitenhalters und den Zugkräften der Saiten (die sich im kg-Bereich bewegt...) absolut vernachlässigbar.


    Die Hängesaite soll halten, sich nicht dehnen, und idealerweise ein paar Schwingungen durchlassen. Mehr nicht.


    Es gibt bei den Gamben/Fideln genug Instrumente, bei denen der Saitenhalter nicht vertäut, sondern verkeilt ist. Die klingen auch.

  • Man nimmt eben das leichteste Material. Wie gesagt, Masse/Gewicht dämpft. Daher das leichte und dennoch

    harte Fichtenholz. (Vielleicht wäre Balsa geeigneter. Hatte man früher halt nicht.)

    Also Balsa geht wohl nicht. Ich verarbeite das im Modellbau und es ist einfach zu weich. Da muss man schon aufpassen, dass man nicht mit den Fingern Dellen reingedrückt. Ausserdem dämpft es durch Weichheit Schwingungen sehr stark.

    Deshalb ist man wohl auf Cfk gekommen. Das ist sehr steif und leitet die Schwingungen gut.