diese Informationen sind durchaus interessant, da in dieser Geige auch Gestaltungselemente aus diesem Raum (Ungarn-Böhmen/Mähren) aufweist (v.a. der Lack). Das ist hier alles sehr spekulativ, aber ich sehe diese Violine im Zusammenhang mit seiner Studientätigkeit in Ostrava und Prag. Möglicherweise war es ein hochwertigeres Schüler/Conservatoriums-Instrument (deswegen auch die eher gröbere Decke) aus dem böhmisch-ungarischen Raum, welches etwas vor dieser Zeit Ende des 19.Jh. gebaut wurde. Es ist jedenfalls kein einfaches Manufakturinstrument.
Geige von Karner / Mittenwald an der Isar von 1784
- eOnkel
- Erledigt
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Für mich sieht der Anschäfter an der Schnecke auch irgendwie rein gekratzt aus.
Tatsächlich war ich mir nach Ihrem Hinweis auch nicht mehr ganz sicher, bei starker Vergrößerung und genauer Nachverfolgung der Jahresringe/Flammung ist er aber offensichtilich echt und wirklich gut gemacht.
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könnte man das gesamte Instrument in voller Länge nochmal in Seitenansicht sehen?
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Bilder kommen sofort, fotografiere ich eben nochmal. Einen Moment bitte.
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Hier nochmal von der Seite, ich hoffe die Bilder sind ok, hatte Probleme mit dem Focus.
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rein vom Erscheinungsbild könnte sie aber schon aus dem 18. Jh. stammen, wenn man berücksichtigt, dass die möglicherweise doch originale Schnecke deswegen so gut erhalten ist, da Ihr Großvater die Geige nach dem Conservatorium kaum noch gespielt hat. Es ist aber wirklich sehr ungewöhnlich, dass eine Schnecke aus dem 18.Jh derart gut erhalten ist. Die Farbe des Lacks passt nach den neuen Fotos auch besser ins 18.Jh. Der Hals ist allerdings nicht nur modern angepasst, sondern ausgetauscht worden. Diese Annahme hatte mich vorhin verwirrt, warum man eine Schnecke an einen originalen Barockhals anschäftet. Das macht ja keinen Sinn.
Es bleibt spannend....
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noch eine Bemerkung, bevor sich die alten Hasen hier äußern:
außer der Form der F-Löcher würde auch die Form der Schnecke evtl. gegen eine Bartholomäus Karner Violine sprechen. Die Einrollung ist zu breit und das Maul deutlich zu schmal. Das sollen aber richtige Experten, wie Köstler in Stuttgart entscheiden.
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Die Schnecke kann unmöglich original sein, wäre sie aus dieser Zeit. Da müsste man irgendwelche Ausbuchser oder extreme Löcher sehen. Die Schnecke sieht viel zu neu aus.
Ob der Anschäfter ocht oder fake kann man nicht erkennen. Zumindest ich gerade am Mobile nicht. Ich tippe jedoch, dass die Geige auf alt gemacht wurde. Trotzdem diverse Schäden altersbedingt oder wegen falscher Lagerung. -
der Anschäfter ist echt.
Marc....wir brauchen noch sehr gut aufgelöste und scharfe Detailbilder von der Seite der Schnecke am Halsübergang und vom oberen Rand des Wirbelkastens.
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Das ist ja extrem spannend, fast schon ein Krimi, ich bin begeistert.
Wunderbar zu erfahren, was man alles aus diesem Instrument "herauslesen" kann.
Hier die gewünschten Bilder, ich hoffe sie reichen so aus, ansonsten mache ich noch gerne welche.