Stainer -Kopie xy :)

  • Hallo liebe Geigenfreunde und Experten:)


    Ich habe für mich persönlich zum Geige lernen eine günstige Stainer -Kopie von privat erstanden.
    Ich weiß aus eigener Recherche dass es sich um eine der unzähligen, massenhaft produzierten vogtländischen "Böhmen-Stainer" handelt und um die 100 Jahre alt ist. Und dass es bei diesen Instrumenten verschiedene Qualitäts-Stufen gab. Dem Vorbesitzer war sie immerhin so viel wert dass er sie für knapp 1000 Euro hat herrichten lassen (Griffbrett neu, Wirbel neu, Saitenhalter neu, Kinnhalter neu, Steg neu, Reparaturen, Stimmstock neu usw.)


    In welchem Preissegment bzw. welcher Qualitätsstufe würdet ihr die Geige ansiedeln und weiß evtl jemand etwas genaueres über die Herkunft?


    Danke im Voraus und viele Grüße
    Johanna

  • Ich schließe mich Braaatsch an. Ich sehe hier keine 1000€ die in das Insrument geflossen sind.
    Der lack das Holz einfach alles ist sehr einfach gehalten und nicht wirklich überarbeitet.
    Was neu sein Könnte ist der Saitenhalter für 20€( Mit fragwürdigen metall Feinstimmer) und die Saiten für 40€ sowie der Steg und Stimmstock für 80€ Griffbrett 200€. Wo sind die anderen Euros in die Geige geflossen. Wie Braaatsch schon sagt die Geige kann gut klingen, dann hat man auch freude daran, wieder Verkauf keine 200€. Also spielen so lange man freude daran hat.

  • Danke erst mal für eure Einschätzung! Hab eben nach der alten Rechnung vom Vorbesitzer gesucht. Es waren doch nur 900 € :)
    Die fragwürdigen Feinstimmer sind auf meinem Mist gewachsen, da es als Anfänger so einfacher für mich ist.
    Die Saiten sind auch neu, es sind Pirastro Obligato Saiten und eine Pirastro Gold (E-Saite). Die Darmsaiten von der alten Rechnung waren nicht mehr brauchbar.
    Ich selbst hab 200 Euro für die Geige bezahlt und wie gesagt, sie soll nur ihren Dienst als Anfängerinstrument tun.
    Fände es einfach interessant, etwas mehr über ihre Herkunft zu erfahren da ich vom Vorbesitzer leider gar nichts in Erfahrung bringen konnte

  • Es ist nur ein Kratzer, es gibt nur die beiden etwas unschön reparierten alten F-Klappenrisse.
    Hab die Geige nach dem Kauf durchchecken lassen. Ich war sogar bei zwei verschiedenen Geigenbauern, und die waren sich total uneins über den Wert...der eine war total abschätzig und pampig und meinte "nicht mehr als 200 Euro", der andere meinte "locker 1500Euro "
    Da das ja schon ein Unterschied ist hab ich hier noch mal nachgefragt um noch mehr Einschätzungen zu hören.

  • Also aus meiner Sicht hat der erste eher recht was den Wert angeht. Aber für den Einstieg ist es ein guter Preis gewesen wenn der Klang stimmt. Nur mehr Wert wird sie eben nicht haben.

  • Das kann man so nicht beantworten. Wie ich schon sagte: Entscheidend sind KLANG und SPIELBARKEIT. Beides kann man vom Foto nicht beurteilen. Und beides kann sowohl bei der Chinageige als auch bei der alten Böhmenstainer top oder eben miserabel sein.


    Da gibt es kein „theoretisch besser“ oder „theoretisch schlechter“. Die Geige ist gut oder nicht, entsprechend ist sie mehr wert oder weniger. Egal wo es gebaut wurde, kann ein Instrument gut oder schlecht sein.


    Einen zusätzlichen Wert gibt es bei Raritäten, Meisterarbeiten gesuchter Meister etc., besonders schönen oder ganz besonders alten (200+ Jahre) Instrumenten, also Liebhaber- und Sammlerstücken. Und das trifft weder auf die Böhmenstainer noch auf eine moderne chinesische Schulgeige zu.