Was für ein Holz ist das

  • Vor allem wenn die Maserung recht schwach ausgeprägt ist, kann das sehr ähnlich aussehen. Ich fotografiere dir heut noch mal mein Cello zum Vergleich.


    Du brauchst da keine Dellen reinmachen... ;) Pappelböden müsden aufgrznd des weicjeren Holzes etwas dicker sein. Di kannst auch mal an der Deckenseite mit dem Gingernagel drücken (also seitlich/Querschnitt der Decke) und im Vergleich dazu bei einer Ahornbidengeige. MANCHMAL merkt man da einen Unterschied.

  • Danke Braaatsch, ein Bild wäre hilfreich. Das mit dem Drücken geht erst wenn die Geige wieder zurück ist.
    Aber, es würde vielleicht die Abnutzung vom Rand des Bodens erklären der auf der Schulter auflag, aber nicht die Seite zur Schulter sondern die zur Brust und die Delle im Boden. Ahorn könnte da schon Reißen und ein Bodenstimmriss könnte die folge sein. Weiches Holz ist da vielleicht etwas geschmeidiger.

  • Kurzer Bericht : Das Griffbrett ist ab und der Nagel ging nicht in den Hals hinnein, auch ist der Hals erfolgreich gelöst worden.
    Der Lack ist tatsächlich ein Öllack was mich am meisten freut, ich mag Öllack lieber. Beim Holz geht nun auch der Geigenbauer von Pappel aus, bremst aber meine Euphorie ein wenig da er eine Geige aus Pappel hat, die aber eher Dumpf klingt. Muß ja bei meiner nicht so sein. Bei der Garnitur habe ich mich, wie bei der Wutzlhofer, für Tempel entschieden. Das Griffbrett wird nicht wieder verwendet da es ein Monster schweres Griffbrett war. Bin gespannt auf die nächste Rückmeldung vom Geigenbauer.

  • Sorry, ich hab die Fotos nicht hochgeladen bekommen, da zu gross. Vielleicht schaffe ich es in den nächsten Tagen noch.


    Typisch für Pappel sind die Jahresringe, die an den Übergängen so aussehen wie „übereinandergelegt“, mich erinnert das an ein paar Spielkarten, die man in der Hand hat. Desweiteren kommt gelegentlich eine Flammung vor, die aber „verwimmert“ aussieht.


    Beide Merkmale sehe ich bei Deiner Geige.


    Klang: Pappel als Weichholz reflektiert den Schall anders, und die weiche dicke Decke „schluckt“ etwas. Je nachdem, wie gut das Instrument gebaut ist, wie es eingestellt ist, ob man die richtigen Saiten hat etc. kann das dann in „dumpf“ ausarten, oder auch wunderbar weich dahinschmelzen...


    Du kannst selber mal mit einem Carbonstimmstock (Hamberger) probieren, wie das Instrument auf verschiedene Stimmstockspannungen und -positionen reagiert.


    Mein Pappel-Cello klingt prima, aber es ist auch eher dunkel und weich im Klang, und sehr „bassig“. Ich bin ein ganz grosser Fan dieses Instrumentes, da es auch bei suboptimaler Bogenführung nie kratzig oder scharf wird. Allerdings klingt es auch gerne mal etwas „verwaschen“, aber damit kann ich leben.


    Pappel ist meiner Meinung nach ein tolles Material, verlangt aber meiner Meinung nach eine sehr gute Feinabstimmeng der Komponenten. Da ist es oft mit der „Standard-Ahorn-Einstellung“ nicht getan, man muss sich etwas auf die Eigenheiten einlassen.

  • Ich lass mich da Überraschen, in erster linie ist es wichtig das die Geige gut und Fachgerecht gebaut wurde.
    Was ich mich nur frage, wenn wir ein Ahornboden verwenden und auch ein Ahornsteg verwenden.
    Ob es nicht sinn macht bei einem Pappelboden auch einen Pappelsteg zu verwenden. Es geht ja auch ein wenig um Frequenzen damit der Boden auch anspricht. Die frage ist nur gibt es einen Steg aus Pappel und wäre er nicht zu weich für den Saitendruck.
    Oder müßte ein anderer Stimmstock zu Einsatz kommen, da die Härte abstände zwischen Ahorn und Fichte eine größen unterschied haben und der bei Pappel ja geringer ist.
    Aber das ist jetzt zu viel Theorie, ich warte ab bis Sie wieder da ist und dann werde ich ja hören wie Sie klingt.

  • Pappel wäre als Steg VIEL zu weich. Der Ahornsteg soll ja möglichst wenige Schwingungen schlucken, und zuerst mal werden diese auf die Decke übertragen. Es käme ja auch keiner auf die Idee, einen Fichtensteg zu nehmen, nur weil die Decke aus Fichte ist...


    Das Schwingungsverhalten des Bodens ist ein Zusammenspiel zwischen Holzart, Holzbeschaffenheit, Ausarbeitung/Geometrie und Stärke/Dicke. Der Lack kommt on top. Dazu die Position des Stimmstocks etc. Das Meterial des Stegs dann mit dem Material des Bodens synchronisieren zu wollen ist Quatsch, da die anderen Faktoren viel mehr Einfluss haben.


    Papoel ist ein weiches Holz, insofern kann -und muss- der Boden dicker sein. Er ist also massiver und dennoch nicht steif. Das führt oft zu dem weichern Klang, kann aber am Ohr „dumpf“ sein. Die Instrumente können aber für den Zuhörer ganz anders klingen, da die Tragfähigkeit des Tones auch anders ist als bei Ahorn bzw. dünnen Böden.

  • Ich habe wieder mal ein Grund zur freude, die Geige ist fertig wird wahrscheinlich morgen hier eintreffen.
    Braaatsch deine Vermutung was den Klang angeht hat sich voll bestätigt.
    Der Geigenbauer hat die Geige nur nach dem Klang bewertet, da er davon ausgeht genauso wie ich das hier sehr wenig Amati an der Geige zu sehen ist. Ich war echt überrasch als er mir einen sehr hohen 4 stelleigen Betrag nannte. Somit ist die Geige erst mal nix für einen einfachen Schüler. Ich bin jetzt wirklich am Überlegen unter das Schild zu schauen oder Sie nochmal zu einem Fachmann zu schicken. :thumbup:

  • Fiddler das ist der Wert den der Geigenbauer aufgrund des Klanges ermittelt hat nach dem er Sie komplett überarbeitet hat.
    Für den Preis liegt es nahe zu verkaufen. Aber wie wird der Klang in Euro gemüntzt.
    Ist es dann Orchster oder Solo oder einfach nur schön. Ich glaube nicht das ich auch nur annährend
    an den Betrag bei einem Verkauf heran komme. Vielleicht die hälfte oder sogar noch weniger.
    Aber das Geld ist erstmal nicht so wichtig, sondern das ich mir anhören kann wie eine Geige klingen sollte.


    Wieder mal eine kleine Ankündigung. Morgen soll eine Geige im Briekasten liegen die auch sehr intressant ist.
    Es wird dann wohl mein letztes Projekt in diesem jahr sein. Ich hoffe das ich nicht übers Ohr gehauen werde da ich schon über eine Woche darauf warte. Wenn doch erzähl ich es euch trotzdem.