Meistergeige, ja aber was genau?

  • Also, am Besten sind die Fotos "frontal", also nicht "künstlerisch wertvoll". Also die Geige auf einen hellen Untergrund legen und von oben fotografieren. Die Menge der Bilder ist weniger entscheidend als das unverzerrte/"perspektivische" Projektionen. Was "gut aussieht" auf dem Bild hilft nicht unbedingt weiter, weil die Proportionen eines Instrumentes ganz entschridend für dessen Beurteilung sind- und diese durch "spannende", schöne Bilder verzerrt sein können.


    Kurz: Am Besten sind Fotos wie Fahndungsbilder bei der Polizei, nicht die guten Künstlerbilder des Portraitfotografen. ;) Und die Fahndungsbilder auf neutralem, möglichst hellem Untergrund im Tageslicht, von allen Seiten, Schnecke extra.

  • In den 80gier 8000DM und heute 1500 Euro scheint mir nicht seltsam zu sein.
    8000DM für eine alte italienische Geige und der Wert wäre heute wahrscheinlich höher.
    8000DM für eine alte deutsche Geige und der Wert von 1500 könnte schon zu viel sein.
    (zumindest in diesem Zustand)
    In den 80ger war das Wissen nicht so breit gefächert über alte Geigen wie heute.
    Heute "dank" dem extremen Überangebot an Geigen sind die Preise enorm gefallen.
    Nach meinem Empfinden war da jemand sogar noch fast etwas zu grosszügig 1500 zu bieten
    bei so vielen Schäden. Ich würde die Hände davon lassen zu diesem Preis.

  • Da wiederum wäre ich mir nicht sicher. Die Decke sieht man eher selten mit solchem Holz.
    Ein Stetoskop wäre gut, von innen könnte man an der Decke eine Notiz suchen. Zu der Zeit waren oft dort die Namen der Erbauer zu finden.

  • Die Decke finde ich nicht sehr selten. Erinnert sogar ein bisschen an die Schachtelmacher Zeit. Ich habe eine ähnliche Geige im weit besseren Zustand.


    Das wirklich schöne ist der Wirbelkasten mit der Schnecke. Dafür gibt aber selten jemand 1500 Euro aus. Solche Geigen mit ähnlichen Schäden gibt es sicher schon weit unter 1000 Euro.

  • Finden Sie das Deckenholz nicht eine großartige Wahl?
    Die Ausarbeitung scheint eher von schneller Hand gewesen zu sein und der Boden ist nicht gerade spannend bei der Holzwahl.
    Wenn man allerdings zu denen gehört, die bedenkenlos an solch einem Instrument nacharbeiten, fände ich sie eine gute Wahl.

  • Ich finde die ganze Geige ist ordentlich gemacht. Klar, es gibt immer etwas Besseres, aber in meinen Augen ist das schon ein brauchbares Instrument. Das Deckenholz ist gut, und auch wenn das Bodenholz nicht spektakulär ist, so denke ich da immer an die Meinung des seligen Möckel, dass weniger Flammung oft mehr Klang hat(bei gleich guter Ausarbeitung!), da die Fasern homogener liegen. Insofern kann ich mir bei einem gut ausgearbeiteten, ganzen Boden ohne Schäden -wie bei dieser Geige- einen guten Klang durchaus vorstellen.


    Und letztendlich geht es ja um den Klang- wieviele böhmische Fiedeln mit wunderschönen Böden gibt es, und die klingen wie Grütze?? Oder die neuen chinesen: Böden aus Holz, was man hierzulande zu Furnier verarbeiten würde, weil es so schön ist...aber klanglich????


    Insofern: Bevor ich an der Geige an der Substanz (Restaurationsarbeiten ausgenommen) was machen würde, würde ich erstmal sehen, ob nicht der Erhalt das jetzigen Zustandes besser ist. Schöner Boden hin oder her- das ist ein authentisches altes Instrument, und wagrscheinlich klanglich durchsus interessant.


    Ich brauche sber augenblicks auch keine weitere Geige... ;)