Diese Geige hat eine seltsam flache Form an Decke und Boden. Hat jemand eine Idee, woher sie stammen könnte?
Herkunft dieser alten Geige
- Hraban
- Erledigt
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Was wissen sie von der Geige? Woher haben Sie diese? Gibt es Dokumente? (Rechnung, Zertifikat etc.)
Hat die eine Signatur (Zettel, Brandmarke, Notiz etc.)?
Sie besass früher mal eine dunklere Lackierung. Die wurde mal abgebeizt und abgeschliffen und neulackiert.
Das wird allerdings heutzutage relativ oft von Händlern aus Osteuropa so praktiziert. -
Die Geige ist vom Flohmarkt, sie hat einen Ruggeri Zettel drin; was ja wahrscheinlich nicht viel sagt. Sie wurde aber viel gespielt, das Griffbrett ist abgegriffen, und es hat Spielspuren im Lack neben dem Griffbrett. Sie hat einen direkten Klang. Ich habe das A tiefer gestimmt, so klingt sie ganz ok.
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das ist so eine "refinished" Vogtlandgeige, wie vermutet vom Flohmarkt. Da ist eregelrecht eine Industrie entstanden, alte Manufakturgeigen derartig wieder aufzufrischen.
Am Naschmakrt zu Wien und daher wohl bei den größeren in D noch eher findet man jeden MArkttag mindestens einen Händler, der so etwas anbietet. -
Die Schnecke und der Charakter des Instrumentes sprechen für mich stark gegen Sachsen/Böhmen. Auch mit dem Abbeizen bin ich vorsichtig- es gibt auch Instrumente, die werden von Anfang an auf "used" gefinished.
Ich vermute, dass die Geige viel jünger ist als sie aussieht, ich schätze sie nicht älter als 20-30 Jahre. Herkunft? Da bin ich mit unsicher. Osteuropa, evtl. auch eine gute Fernostfiedel…? Einen "alten Sachsen" würde ich ausschliessen.
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Die Typographie des Zettels und die Handschrift mit dieser Tinte scheint mir eher für 20er oder 30er Jahre zu sprechen und europäisch. Aber die Schnecke ist speziell. Ich habe noch die eine so schmal geschnitzte Schnecke gesehen.
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Der Zettel könnte Otto Windisch, Schöneck in Sachsen, andeuten ("Grösste Streichinstrumenten-Fabrik Deutschlands").
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Ah, vielen Dank, das ist interessant, ich habe das Label gegoogelt und Instrumente ganz ähnlicher Machart gefunden. Weiss jemand etwas zur Geschichte dieser Firma?
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Ja, das ist das Label von Otto Windisch. Der Zettel muss aber nicht echt sein. Bei Ebay kann jedermann Zettel jeglicher Art erwerben, die sehr echt aussehen.
Also, ich will damit nicht sagen, dass die Geige keine echte Windisch-Geige ist, nur, dass man inzwischen leider auch keinem Manufakturzettel mehr trauen kann.
Die Schnecke ist untypisch, aber Windisch war eine gute Firma, und hat vielleicht auch mal ein paar "echte Meister" beschäftigt.
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Geschichte der Firma Windisch: http://www.schlaggitarren.de/h…p?text=hersteller&kenn=19