Framus Geige

  • Ich muss zugeben, dass ich nicht so viel Geige spiele (mehr Bratsche...). Insofern halten bei mir die mehrere Jahre, und klingen -zumindest auf meiner Geige- für mein Ohr immer noch besser als (neue) Tonica. Ich war auch der Meinung "Lieber günstig und öfters mal neu", aber das hat sich geändert. Es ist -für mich!- wichtig geworden, dass der Klang so gut wie möglich ist, denn spiele ja, weil ich den Klang mag.


    Andere wechseln wöchentlich die Saiten, nur damit der Klang so gut wie möglich ist.
    Nach einer gewissen Zeit sind die Saiten „tot“.


    Ich selbst empfinde das auch nicht so extrem, habe das aber von versch. Profi-Geigern gehört
    und gelesen.

  • Ja, da gebe ich Dir völlig recht! Gerade bei jemandem, bei dem es "beruflich" drauf ankommt ist das noch mal 'ne ganz andere Geschichte. Die spielen über mehrere Stunden am Tag mit einer Intensität, an die nur wenige Amateure herankommen dürften, und es muss klanglich perfekt sein, weil die Existenz dranhängt.


    Ein befreundeter Oboist (Berufsmusiker) hat daheim 'ne halbe Werkstatt, weil er sich seine Blättchen selber "zubereitet" und wickelt und schleift und blablabla, die müssen dann auch genau "eingeblasen" werden, und da muss er mehrere dabei haben falls im Dienst sich dann eines verabschiedet… Da kann man froh sein, wenn man "nur" neue Saiten aufziehen muss :)

  • Ja, ich spiele auch zusammen mit einem Oboisten. (So privat für uns, Duette..)


    Er fertigt seine Röhrchen selbst für sich und für seine Schüler. Für jedes Konzert hat er spezielle Rohre,
    je nach Anforderung.


    Ja, da haben wir Geiger es schon einfacher. :)

  • Ich bin immer noch auf der suche nach einer Original Klier Geige leider bislang ohne erfolg. Auf ebay wird eine Geige verkauft mit dem selben Label nur finde ich das Sie bei weitem nicht so gut aussieht.
    Wer lust hat kann sie ja mit meiner vergleichen und eine Rückmeldung geben.Art Nr 331753621599
    Von Framus habe ich noch immer nichts gehört. Dafür hat Herr Hoyer sich gemeldet und hat auf sein Buch
    "Framus - Die Geschichte eines deutschen Musikinstrumentenherstellers. Built in the Heart of Bavaria"
    verwiesen. Auch ist der Klang deutlich besser geworden ich muß Sie zwar täglich nachstimmen es wird aber immer weniger.

  • Ihre Geige sieht da schon deutlich besser aus als das dort angebotene Instrument.


    Dennoch: Framus hat -fabrikmässig/Manufaktur- verschiedene Qualitäten gebaut, Ihre ist eben eine der Besseren. Bei Gitarren ist das bei Framus noch deutlicher zu sehen- von der netten, einfachen aber soliden Schülergitarre (auch sauber gebaut, aber eben nicht mit Top-Hölzern, und weniger gut ausgestattet) bis hin zu Profiinstrumenten (ich glaube, Lennon hat zeitweilig eine Framus gespielt, aber ich kenne mich da zuwenig aus, um mir da wirklich sicher zu sein!!!) lief da alles "vom Band".


    Es ist ja auch prinzipiell nix gegen Manufakturinstrumente zu sagen. Denn eigentlich kann jemand, der den ganzen Tag nur Stimmstöcke stellt und Klangeinstellungen macht diesbezüglich viel mehr Erfahrung vorweisen, als jemand, der das nur alle 2-3 Wochen mal tut. Gleiches gilt für das Lackieren, das Schneckenschnitzen, etc., etc. Das Problem bei den alten Böhmengeigen war nicht nur, dass sie "arbeitsteilig" hergestellt wurden, und manchmal der Schachtelmacher den Schneckenschnitzer niemals kennengelernt hat. Sondern vor allem, dass es eine wirklich immense, billige Massenfertigung war, und die Passung daher einfach vernachlässigt wurde. Es blieb nix anderes übrig, als die Instrumente NACH dem Anfertigen in eine bestimmte "Qualitätsklasse" einzuteilen, und man findet "hässliche" Geigen, die toll klingen und schöne, die gar nicht klingen.


    In einer Fabrik, wo letztendlich -zumindest idealerweise- alle Arbeitsabläufe "Hand in Hand' gehen, und wo von Anfang an verschiedene Modelle gefertigt werden, kann von Anfang an auf eine gewisse Passung geachtet werden. Und dann ist das -idealerweise!!!!- nicht viel anders, als wenn der Meister seinem Gesellen/Lehrling/... die Aufgabe gibt, ihm zuzuarbeiten und Teile der Arbeit zu übernehmen und er -der meister- am Ende zu sieht, dass "es passt". Und ja, dann kann das Stimmstockstellen eben vom "Spezi" übernommen werden, und ich sehe keinen Grund, warum eine solcherart sorgfältig gefertigte Geige qualitativ einem "Meisterinstrument" unterlegen sein sollte. Wie gesagt, ich spreche vom "Idealfall".


    Thema "Originalgeige vom Klier". Das wird wahrscheinlich eine jahrelange "Jagd". Die Instrumente wären ja nicht so wertvoll, wenn sie nicht so selten wären :) Und letztendlich bin ich mir gar nicht so sicher, ob es überhaupt viele "original-Meisterinstrumente" von Klier aus Framuszeiten gibt. Ob das, womit die Werbung machen mit unserer Vorstellung von "Meisterinstrument" übereinstimmt, wage ich zu bezweifeln. Wenn der Meister die ganze Endkontrolle überwachen soll, Abläufe optimieren, Qualitätskontrolle organisieren, Personalführung blablabla- dann ist er eher "Chef" und "künstlerischer Leiter", und wird sicher kaum in seiner Werkstatt gesessen und liebevoll wochenlang Geigen zusammengepuzzelt haben. :)


    Letztendlich ist es heute bei preiswerten "Meisterinstrumenten" sehr oft ähnlich: Da kommt der Rohling "sonstwoher", und wird hier zuende gebaut und optimiert. Ab einem bestimmten Prozentsatz "hiesiger Arbeit" darf man das dann auch ohne schlechtes Gewissen "Made in Germany" nennen.

  • Danke Braaatsch ich werde die suche nach einer Klier Geige Einstellen und mich darüber freuen das ich eines der besseren Geigen von Framus besitze. Der Klang hat sich deutlich verbessert ich muß zwar jeden Tag nachstimmen es wird aber von Tag zu Tag weniger und klanglich schöner.

  • Hier ein nachtrag zur Framus Geige. Nachdem nun fast 8 Wochen nach meinen mailanfragen vergangen sind habe ich dort mal angerufen. Das Ergebnis ist wieder mal erschreckend das versprechen auf jede mail zu antworten wird nicht ernst genommen. Und die haben im Ganzen Museum eine Vitrine mit 3 Geigen und keiner hat dort Ahnung von Geigen oder von der Geschicht der Geigen bei Framus und Archiv wird auf Homepage genannt gibt es nicht oder keiner weiß wo es das gibt. Ich hoffe wenigstens das sie die Gitarren Liebhaber anständig Informieren können. Ich schließe damit den Blog.

  • Bei den Gitarren gab es eine Nummerierungscode, aus dem man den Herstellungszeitpunkt ableiten kann (Jahr und Monat!). Desweiteren sind die Modellreihen bei den Gitarren viel klarer, und man kann online sich auch sie ganzen Gitarrenmodelle ansehen. Also, da gibt es schon eine gute Dokumentation.


    Vermutlich war die Geigensparte bei Framus sehr klein, und während "Framus" im Gitarrenbereich ein bekannter Name ist, sind sie als "Geigenbauer" doch nicht wirklich bekannt. Ich bin mir auch nicht sicher, bis wann der Geigenbau bei Framus überhaupt betrieben wurde.


    Jedenfalls hat die Geige keine Nummer, sondern eben nur den Standardzettel. Da wird es eben mit der Modellbestimmung und dem Baujahr schwierig. Die Gitarren wurden einheitlich lackiert, und da kann man eben auch heute noch sagen: Roter Lack = Modell a, schwarzer Lack = Modell B. Welche Anhaltspunkte hat man denn nach 50 Jahrn noch bei einer Geige, die für einen Laien ausieht wie alle mderen Geigen auch...? Und wenn bei Framus keine Geigen mehr gebutbwerden, muss man die dortigen Mitarbeiter vielleicht als Laien (auf dem Gebiet des Geigenbaues) betrachten....