Guseto geige

  • Also ich erkläre es mir so, wenn man so wie ich irgendwie infiziert wurde und von Geigen und Ihren Formen genauso angetan ist wie die tolle Figur einer Nakten schönheit. Fängt man das Mausern an und kann sich der begeisterung nicht entziehen.
    Bei Geigen ist es nun leicht man kauft seine begierde natürlich in der Hoffnung es ist etwas besonders. Ich habe eure forum jetzt dreimal aufgesucht und Geigen vorgestellt und Ihr werdet es nicht glauben, trotz der Fach gerechten Beratung aus der man eigentlich lernen sollte. Wie Stainer gibt es wie Reissäcke in China oder ein Zettel sagt nur aus wer Sie nicht gebaut hat oder
    das sind kratzen aus dem Böhmich Sächsischen Bereich usw. Sind geigen trotzdem schön und vielleicht fällt ja mal ein Sack Reis um und darunter ist eine cing jun die aber Klingt als wäre es eine amati und aussieht wie eine Stainer.
    Ich danke euch und drohe das wir uns bald wieder schreiben die nächste Geige kommt bestimmt. Bis dahin herzliche Grüße an das team

  • Jeder glaubt gerne, dass er den grossen Wurf gemacht hat- und wenn man keine Ahnung hat ist es leicht, sich blenden zu lassen. Es kommt auch die Zufallskomponente dazu- es scheint ein Schnäppchen zu sein, und man kann nicht lange überlegen, sondern muss gleich zugreifen. Nicht, dass man sich hinterher ärgert…


    Ich hab auch schon genug "Schrott" gekauft, und ordentlich Lehrgeld bezahlt. Ich denke, das gehört dazu. Ich habe aber auch schon wirklich gute Schnäppchen gemacht, bei denen ich auch nicht lange überlegen konnte, und wo die "Risikostrategie" aufgegangen ist.


    Und wenn man so eine alte Geige findet, so hat man immer die Hoffnung, dass SIE ganz besonders ist. Optimismus, Hoffnung, und das Kribbeln ob man nicht diesmal so einen richtigen Schatz gehoben hat….Ich kann das schon verstehen.


    Desweiteren schätzen viele Leute aufgrund ihrer Familiengeschichte und dem generationenübergreifenden ideellen Wert ihre Instrumente falsch ein. In ihrer Familie haben die Instrumente immer eine grosse Rolle gespielt, keines der Kinder durfte sich dran vergreifen, das waren quasi Heiligtümer. Und dann ist es natürlich schwer bis unmöglich zu begreifen, dass die alte Geige keine 50 Euro mehr wert ist- und bevor man das eigene Urteil infrage stellt vermutet man dass der Andere einen nur über den Tisch ziehen will.


    Klar ist den meisten Leuten bewusst, dass es gefälschte Geigen gibt. Aber ihre, IHRE muss doch echt sein, wenn der Grossvater sie so in Ehren hielt, und warum eigentlich nicht, Opa war doch "Berufsmusiker"? Da wird aus jedem Geiger, der sich nach dem Krieg die Kasse mit ein bisschen Tanzmusik aufbesserte ein Philharmoniker- und diese Legenden ziehen sich dann durch die Familie….

  • hmm ja da stimm Ich Braatsch zu, und hab auch schon viel Lehrgeld bezahlt über die Jahre, hab mich aber Stueck fuer Stueck in die Materie eingearbeitet, Und da gab's ein paar alte Fuechse, Meister der Geigenbaukunst, die haben etwas in verschiedene Richtungen gedeutet. (eben da wo man hinschauen soll)
    Was hab Ich gelernt?
    Zuerst mir eine Geige ganz genau anzuschauen, wie ist Sie gebaut, wie sind die Proportionen, wie sind die Hölzer die verwendet wurden. Wie sauber ist gearbeitet worden? Was zeigt mir die Schnecke? das gibt einem schon eine gute Idee in welchem Bereich sich das Instrument bewegt, -- klar das ist 'ne Bandbreite, beim spielen zeigt sich dann schon wo sich das Instrument angesiedelt hat.
    Es ist einfach so, wenn's vom Bau her nicht drin ist, dann kann auch hohes Alter, stimme verstellen neuer Steg es auch nicht ändern. Wenn Essig alt wird, dann wird's eben besserer Essig, -- Wein wird's nicht.
    Auf Geigenzettel geb Ich nix, -- dienen zur Unterhaltung.
    Preisgestaltung ist ja so, dass die Preise im unteren und mittleren Segment (bis 30 tsd) drastisch gefallen sind in den letzten paar Jahren. Tausende ordentlicher Schülergeigen die noch vor 10 Jahren für 1500 bis 3500 gehandelt wurden werden heute vielleicht für 500, oft sogar weniger verkauft. Natürlich sieht man Sie noch für 1500 bei EBAY aber sie stehen das lange zum Verkauf.
    Meine eigene Geige waere vor 10 Jahren noch gut fuer mehrals 10 000 zu verkaufen gewesen, Ich habe Sie für 3100 erstanden.
    Ich denke das Preissteigerungen wirklich nur noch bei Spitzeninstrumenten zu erwarten ist solche namhafter Meister in sehr gutem Erhaltungszustand. Da ist die Nachfrage hoch. Alles Andere wird preislich weg kippen.
    Habe fuer ne Chanot Geige (Paris 1850) in mehrfach repariertem spielbaren Zustand gerade mal 500 Euro bekommen.