Stradivari von 1737

  • Hallo,


    könntet ihr mir bitte weiterhelfen und sagen was diese Geige wert ist?


    Die Geige soll eine Stradivari sein aus dem Jahr 1737. Sie hatte zwei Vorbesitzer die auch aktiv in einem New Yorker Orchester spielten. Könntet ihr mir außerdem Vorschläge unterbreiten wo ich diese Geige am Besten verkaufen könnte?


    Vielen Dank vorab

  • 1737 war das Todesjahr von Stradivari. Aus diesem sind nur drei Geigen bekannt. Die vorliegende sieht zwar auch gut aus, dürfte aber nachgemacht und nur den Bruchteil einer echten (x Millionen Euro) wert sein, wie viel etwa, könnte am Besten ein Geigenbauer
    feststellen.
    MfG
    Rainer

  • Hallo monaminaj.


    Die Geige sieht schon einmal sehr schön aus.
    Sollte es sich um eine echte Stradivarius handeln, was bedeutet, dass die Vorgeschichte bekannt ist,
    sicher ein bis zwei Gutachten anerkannter Experten vorliegen, so ist der richtige Ort wahrscheinlich Tarisio
    um eine solche Geige zu einem guten Preis zu verkaufen. (Es gibt natürlich auch http://www.bongartz-auktionen.de/home.html , die eher im Deutschen Raum bekannt sind oder andere Auktionshäuser, die sich über eine echte Stradivari freuen würden :) )
    Zurück zu Tarisio (die erst gerade eine Auktion mit alten teuren Instrumenten hatten, darunter eine Stradivari, die ich auch in den Händen halten durfte :) )
    http://tarisio.com/valuations/
    Hier kann man gleich die Daten und Fotos hochladen und auf ein Angebot warten.
    Natürlich wird bei einer Geige mit dem Echtheitsverdacht, sicher ein oder mehrere Spezialisten von Tarisio vorbeikommen. Danach wird die Geige bei Echtheit auch ein Preisschild mit x-Millionen bekommen.


    Handelt es sich um eine nicht echte Stradivari, so ist in diesem Fall ein seriöses Geigenhaus, dass die Geige offiziell als sehr gute Kopie verkauft das richtige oder ehrlichste.


    Auf eB.. kann man natürlich auch alles verkaufen...Dort würde ich persönlich keine echte Stradivari anbieten (wenn ich denn eine hätte :-)). Um es vorwegzunehmen: Ich habe keine Stradivari...
    Das einmal eine echte in den Händen zu halten und zu begutachten war bereits das Glück :)


    Habe noch kurz die Bilder der begutachteten Strad mit der oben gezeigten verglichen.
    Back und Scroll sehen in etwa ähnlich aus.
    Das Top sieht jedoch anders aus (Form und Farbe).
    Wenn es denn eine echte ist, ist sicher nicht mehr alles original.


    Gruss Violix

  • Ach ja...da gab es ja noch die Frage:
    könntet ihr mir bitte weiterhelfen und sagen was diese Geige wert ist?


    Wenn die Echtheit bestätigt ist, so ist bei einer echten Stradivari ab 1 Million aufwärts alles möglich.
    Diejenige, welche ich gesehen habe war sehr gut im Schuss und hat wohl keine Wünsche offen gelassen auch für einen Star-Geiger.
    Das Aussehen war zudem tadellos. Andersgesagt, einfach unglaublich schön.
    Sie hat einen geschätzten Wert von 6-7 Mio.
    Frage ist, ob jemand das bezahlt hat.
    Die oben gezeigte Stradivari (sofern echt) würde ich auf 2 Mio schätzen, da das Top einige Zweifel offen lässt.
    Wie gesagt, genau können dies die Profis von Tarisio oder Bongartz sagen.

  • Also ich würde ausschließen, dass diese Geige eine echte Stradivari ist. Schön ja. Alt auch, aber nicht so alt.


    Begründung:
    Die jetzt moderne Mensur kam erst so um 1800 auf. Stradivari war da schon tot, er hat noch mit der barocken Mensur gearbeitet. Seine Geigen wurden deshalb nach 1800 auf die neue Mensur umgebaut. Das schließt das einsetzen eines neuen Halses ein. Die "Anschäfter" genannte Maßnahme hinterlässt deutlich sichtbare Spuren am Übergang vom Hals zum Wirbelkasten und zum Korpus, die hier nicht zu erkennen sind. Das heißt: Diese Geige wurde nach 1800 gebaut und kann somit nicht von Stradivari sein.


    Aber es ist definitiv keine billige Böhmenkratze; das Instrument könnte durchaus profitauglich sein. Aber in dem Fall spielt der Klang eine derart große Rolle, dass ich Wertschätzungen nur anhand von Bildern für unseriös halte. Ich schließe mich Rainer an, und empfehle den Gang zu einem Geigenbauer. Der wird - wenn er sich dazu nicht in der Lage sieht - Adressen für seriöse Bewertungen und Verkäufe nennen können.

  • Die Geige ist angeschäftet. D.h., es kann sich ursprünglich durchaus um ein Instrument alter Mensur gehandelt haben. Ich halte es für sehr schwer, bei diesem Instrument eine Schätzung nach Fotos abzugeben, halte sie aber auch nicht für ein Original. Ich würde dazu raten, unbedingt mehrere Geigenbauer aufzusuchen, welche sich auf ältere Instrumente spezialisiert haben, und gerne auch die Meinungen der Instrumenten-Auktionshäuser einzubeziehen. Ich würde bei diesem Instrument von einem überstürzten Verkauf abraten, und erstmal verschiedene Schätzungen abwarten.

  • Es wäre schön, wenn sich monaminaj noch zurückmelden würde, was aus seiner angeblichen Stradivari 1737 geworden ist.
    Ist es evtl. eine Machold Stradivari?
    Wie gesagt, wenn es eine echte ist, erkennen dies die Spezialisten von Tarisio oder Bongartz.
    Schnecke und Rücken sehen aus wie die Stradivari Fotos, die ich habe (aufgenommen in Zürich und Cremona).
    Die Decke mit den f-Löchern hingegen nicht.
    Aber Fotos sagen wenig aus, wenn es um die Echtheit einer Stradivari geht.
    Ich habe schon alte Geigen für 100-300 Euro gesehen, die anhand der Fotos wie Stradivaris aussahen :)
    Wobei die Geige oben hat schon wesentlich mehr Wert und sieht sehr schön aus.
    Was meint monaminaj?