Bogenhaltung?

  • Guten Abend,


    wenn es tatsächlich an meinen Kerben liegt...ist der Gang ins Musikhaus dann sinnvoll?
    Und wieviel würde denn so eine Reperatur beim Geigenbauer kosten?
    Und: Wie lange würde diese Bearbeitung dann dauern?


    Grüße, Olivia.

  • Also, wenn die Umwicklung wirklich kaputt ist würde ich das im Musikgeschäft reklamieren. Denn entweder sind da minderwertige Saiten durch die Qualitätskontrolle gerutscht, oder der Typ der sie aufgezogen hat, hat nicht wirklich viel Ahnung. Dass die Wirbel so festgebloggert sind, dass Du die Geige nicht mehr stimmen kannst, ist ein Indiz in diese Richtung (und auf jeden Fall ein Reklamationsgrund! Denn Stimmen ist ja irgendwie schon ab und an mal angesagt...). Jedenfalls: Egal ob die Saiten nicht gut waren, oder ob sie unsachgemäß aufgezogen wurden und deshalb hinüber sind, in beiden Fällen sollte ein neuer Satz Saiten für Dich drin sein.
    ABER: Dass die Umspinnung sich ein bisschen auseinander zieht, ist nicht ungewöhnlich; deswegen ist sie nicht gleich kaputt. Das hat einfach damit zu tun, dass das Kernmaterial von Synthetik länger wird, wenn es Zug steht, auch die Tatsache, dass die Saite an Wirbel und Oberkasten ein wenig abgeknickt wird, spielt da mit rein.
    Kannst Du hier Bilder von den Stellen einstellen? Dann konnte man beurteilen, ob das die normale Streckung oder tatsächlich ein Defekt ist und dafür sorgen, dass Du da nicht reinstürmst und Dich über kaputte Saiten beklagst, obwohl sie völlig in Ordnung sind.


    Scheppern kann viele Ursachen haben. Mein erster Gedanke wäre, den/die Feinstimmer zu überprüfen. Wenn die ganz rausgedreht sind, kann die Schraube in ihrer "Hülse", oder wie immer man die Halterung nennen will, "tanzen". Bei nachgerüsteten Feinstimmern kann auch die der Befestigung dienende Schraube locker sein und scheppern.
    Das zweite, was ich prüfen würde, wäre ob Kinn- und Saitenhalter irgendwie miteinander in Konflikt geraten. Wenn der Saitenhalter beim Schwingen gegen den Kinnhalter schlägt, scheppert es auch. Das kann nicht bei allen Kinnhaltern passieren; eigentlich nur bei mittig befestigten Modellen. Beim Stimmen sollte sich da eigentlich nichts ändern, aber wenn da jemand zu Gange war, der es nicht richtig gelernt und alle vier Saiten auf einmal runtergenommen hat, anstatt sie einzeln zu tauschen, könnte sich da was verschoben haben.
    Du beschreibst die Tonicas als "dumpf" und "tonlos". Das deckt sich nicht mit meinen Erfahrungen, was die Frage aufwirft, ob das Setup der Geige noch stimmt; ich denke da vor allem an die Stegposition.
    Ich gehe jetzt mal davon aus, dass Du die Saiten da gekauft hast, wo Du sie hast aufziehen lassen. In dem Fall würde ich noch mal hingehen, und das Ganze reklamieren. Dass der Klang nicht mehr stimmt und die Wirbel zu fest sitzen, sind handfeste Gründe, eine Nachbesserung zu verlangen. Und wenn das Musikgeschäft es nicht schafft, nachzubessern, würde ich verlangen, dass sie einen Geigenbauer für ein ordnungsgemäßen Aufziehen der Saiten und ggf. das Beseitigen angerichteter Schäden zu bezahlen. Wenn man die Wirbel zu fest eindrückt, kann das den Wirbelkasten beschädigen. Sag' das den Leuten im Musikgeschäft und sag' ihnen, dass und warum Du nicht zufrieden bist und bitte ausdrücklich darum, dass jemand anderes als der Mitarbeiter, der Dir die Saiten ursprünglich aufgezogen hat, den zweiten Versuch unternehmen soll.


    Wenn tatsächlich der Obersattel nachgearbeitet werden muss, würde ich mich damit an einen Geigenbauer wenden und nicht an ein Musikgeschäft (schon gar nicht das, mit dem Du bisher zu tun hattest). Allerdings habe ich keine Ahnung, wie viel so etwas kostet; ich habe so etwas noch nie machen lassen müssen; aber der verringerte Saitenverschleiß sollte diese Kosten mehr als aufwiegen. Und wie lang es dauert, hängt davon ab, wie voll das Auftragsbuch des Geigenbauers ist.

  • Die Ratschläge von Violaine, Admin und MrAranton sind sehr gut. Eigentlich sollte das Musikhaus oder jeder Bastler imstande sein, die Kerben in wenigen Minuten zu richten. Wie du schon weisst, müssen die Kerben mit Grafit behandelt werden. Evt. kannst du ein ganz wenig Lippenpomade verwenden.

  • Vielen Dank, ihr Lieben,


    dass ihr Euch auch noch zu später Stunde für mich Zeit nehmt.
    Ich habe versucht die defekte Umspinnung zu fotografieren, aber es scheitert an
    einem geeigneten Fotoappart...
    Ich will es nochmal versuchen zu beschreiben:
    Drei bis vier Millimeter unterhalb der Stelle, wo die Saiten am Obersattel aufliegen, zeigen sich
    besonders bei der A-Saite Mängel. Die eigentlich silberfarbene Umspinnung ist relativ großen, schwarzen
    Flächen gewichen. Sie sind mit bloßem Auge zu erkennen. Es reihen sich dabei, ich nenn es mal "Risse", von ca.
    einem Millimeter Länge mit wenig Abstand aneinander. Einige sind noch gröber. Dieses Muster wiederholt sich am Steg.
    Beschwören kann ich es nicht, aber von der Position her, ist der Steg ungefähr genauso ausgerichtet, wie vor dem
    Saitenwechsel. Er neigt sich weder zum Griffbrett noch tendiert er auffällig zu einer Seite.


    Theorien bezüglich Feinstimmer, Kinnhalter, Schulterstütze, Knöpfen an der Kleidung et cetera et cetera...
    ...habe ich bereits zu Anfang überprüft, aber die Feinstimmer sind vergleichsweise weit reingedreht ohne dass sie
    aber den Geigenkorpus berühren würden. Auch sonst konnte ich nichts feststellen, was die Violine in irgendeiner Form
    zum Scheppern bringen könnte - außer der gelösten Umspinnung.


    In jedem Fall werde ich Morgen noch einmal das Musikgeschäft aufsuchen.
    Meine Geige, die mich vorher so klaglos ertragen und das Beste aus meinem Spiel hervorgeholt hat,
    soll sich nicht so gequält anhören müssen.
    Inzwischen habe ich auch meine Geigenlehrerin angerufen vor lauter Besorgnis und nach meinen Schilderungen
    hat sie mir ebenfalls zur Reklamation geraten. Außerdem hat sie mir eine Geigenbauerin empfohlen -
    eine Freundin von ihr, die sich mein Instrument umsonst ansehen könnte und ihren Rat aussprechen würde.
    Ich fürchte alleine, dass ich Morgen nicht den Schneid haben werde an meiner Theorie festzuhalten, wenn sie mich als
    unwissende Anfängerin darstellen und vielleicht noch mir selbst die Schuld an dem Schlamassel geben...


    Wünscht mir Glück und liebe Grüße an euch, Olivia.

  • Die Probleme mit der Metall-Umspinnung bei den Pirastro-Tonica-Saiten kenne ich, da ich sie selber gerne verwende, vor allem bei der Aluminium-Umspinnung der A-Saite.
    Die Saiten sind sehr empfindlich und für Anfänger sowie für an den Auflagestellen (Obersattel und Stege) nicht optimal vorbereitete Instrumente daher weniger geeignet.
    Für das Scheppern sind sie wahrscheinlich aber nicht verantwortlich, das kann viele Ursachen haben, wie Mr. Aranton schon richtig schrieb: Häufig berühren sich z. B. Saitenhalter und Kinnstütze, wass man einstellen kann. Weiterhin müssen die Schrauben der Feinstimmer zumindest leicht angezogen sein
    U.U. hat sich aber auch eine Rand-Leimstelle gelöst, was zumindest bei bestimmten (Resonanz-)Tönen dann furchtbar klingt.
    Die Geigenbauererin wird es bestimmt schnell herausbekommen.
    Ich drücke Dir die Daumen, das bald alles wieder gut sein wird!


    MfG
    Rainer

  • Wie meistens bestätigt sich auch hier: Wer billig kauft, kauft zweimal.


    Oder anders ausgedrückt: Warum geht man mit einer Geige in ein "Musikgeschäft" und nicht zu einem Geigenbauer (der verkauft meistens auch Saiten)? Warum lässt man sich nicht in ruhiger Werkstattatmosphäre von einem netten Fachmann/frau zeigen, wie man die Saiten aufzieht und lernt es selber, so schwierig ist das nun wirklich nicht (und gehört meiner Meinung nach zu den Grundfähigkeiten eines Geigenspielers)? Warum stellt man das Instrument wenn es scheppert oder irgendwelche Problemen hat nicht gleich einem Geigenbauer vor? Jetzt wird gejammert "Hilfe" und "Ogottogott" und "meine geliebte Geige". ;)


    Ich meine die Antwort aus "eine Geigenbauerin, die sich das Instrument sogar kostenlos ansieht" herauszuhören, und die Frage "was kostet das" etc. taucht doch recht oft auf.


    Es soll sich bitte keiner von meinen recht deutlichen Worten angegriffen fühlen, aber: Geigenunterricht kostet auch Geld. Ebenso wie Kinobesuche, Handyguthaben etc. Geigenbauer sind nicht unbegründet auf dieser Welt. Geigenbauer liefern (zumindest sollen sie) Qualität, und sollten in der Lage sein, solche kleinen Probleme am Obersattel, Steg etc. schnell beheben zu können. Ein guter Geigenbauer kann klanglich auch aus einer einfachen Geige (sofern da ein Mindestmaß an Qualität ist) noch einiges "herauszaubern".


    Man kann -sorry- von einem Mitarbeiter eines Musikgeschäftes nicht unbedingt erwarten, dass er sich mit Geigenbau auskennt. Das ist nicht umsonst eine dreijährige Ausbildung. Dass das Musikgeschäft ehrlicherweise darauf hinweisen sollte anstatt solchen Murks abzuliefern steht auf einem anderen Blatt.


    Also: Geige nehmen, zum Geigenbauer gehen, Meinung und Kostenvoranschlag einholen und dann entscheiden, ob die Investition in dieses Instrument lohnt (oder aus emotionalen Gründen erfolgen soll). Dann wird (hoffentlich) alles gut. ;-)))))

  • Einen schönen Tag euch allen,


    vorab: Noch hat sich an meiner Geige bzw. meinen Saiten bzw. meiner Situation nichts geändert,
    denn der Mitarbeiter des Musikhauses ist krank und die Geigenbauerin treffe ich erst
    in ein paar Wochen.


    Eigentlich hatte ich vor, euch erst wieder zu belästigen, wenn ich euch etwas zu berichten hätte,
    aber jetzt fühle ich mich doch ein wenig zu einer Antwort auf Braaatschs Beitrag verpflichtet.
    Ich fühle mich dadurch nicht gekränkt, oder verletzt - es ist ja auch alles in bester Absicht geschrieben
    und sehr gutwillig formuliert - doch ich wollte ich mich erklären.
    Es ist mir durchaus bewusst, dass man für wenig Geld nicht die Welt erwarten kann - und diese hatte ich ja
    auch nicht erwartet. Aber Saiten, die zumindest nicht defekt sind, denke ich, könnte man schon erwarten.
    Warum ich nicht bei einem Geigenbauer war?
    Nun, ich bin noch eine Schülerin und lebe in einem winzigen Dorf. Es ist beinahe ein Wunder, dass wir hier
    überhaupt ein Musikgeschäft haben. Um zum nächsten Geigenbauer zu kommen, müsste ich einige Stunden
    fahren - dazu würde es aber eines Autos sowie eines willigen Fahrers bedürfen. Das ist nicht immer gegeben,
    besonders da meine Eltern von meiner Idee Violine zu lernen nicht sonderlich angetan sind.
    Außerdem spielt das Geld hier tatsächlich eine Rolle.
    Ich finanziere mir diesen Wunsch Geige zu spielen selbst, d.h. allzu viel ist für mich nicht drin.
    Nicht einmal der Geigenunterricht kostet mich etwas, denn diesen gibt mir eine nette Dame aus meinem Dorf
    umsonst. Es ist nicht etwa so, dass ich kein Geld für meine Violine ausgeben will, es ist vieleher so, dass ich es nicht kann.
    Und selbstverständlich mache ich mir nun Sorgen um meine Geige...
    Nachdem ich für diese schlechten Saiten bereits (für meine Verhältnisse) viel ausgegeben habe, kann ich mir einen neuen Satz
    oder gar eine Reperatur der Violine nie und nimmer mehr leisten. Vielleicht ist es meine Schuld, weil ich das von einem Musikhaus
    kaum verlangen durfte? Doch diese Menschen haben mir versichert, sich mit Streichinstrumenten auszukennen, sie haben den
    Dienst angeboten, mir die Saiten aufzuziehen und...womöglich war es naiv...aber warum hätte ich ihnen keinen Glauben schenken
    sollen? Das Fiasko ist jetzt natürlich bereits perfekt. Und alles Klagen zu spät.


    Aber warum sollte ich keine Saiten erhalten, die zumindest spielbar sind?
    Warum sollte ich nicht die Gelegenheit erlangen, die Violine zu erlernen?
    Nur weil ich nicht das Vermögen für die hochwertigeren Varianten habe?
    Dass gerade die Geige ein kostspieliges Instrument ist, war mir stets bewusst. Oft genug hat man mir gesagt, dass allein
    die Kinder der Reichen so ein Instrument erlernen könnten. Doch ist das nicht ungerecht?
    Ich dürfte die Violine nicht lernen, weil ich nicht genug Geld besitze?
    Leider werden meine Fragen durch solche Vorfälle häufig mit "Nein, darfst du nicht" beantwortet.
    Schließlich wie kann ich erwarten eine bespielbare Geige, intakte Saiten und eine ehrliche Beratung für wenig Geld zu erhalten?


    Dieser letzte Satz sollte nicht urteilend oder scharfrichterlich sein.
    Das mitnichten. Ich höre solche Vorwürfe nur so häufig, solche Fragen...
    ...und es will niemand begreifen, dass sich nicht jeder einen Geigenbauer leisten kann.
    Im Endeffekt ist es doch das, was man mir damit sagt:
    Solange du kein Vermögen besitzt, solange du nicht wohlhabend bist, ist dir das Musizieren verwehrt.


    Was aber, wenn es meine Leidenschaft ist, mein Wunsch und Traum?
    Bedeutet das denn nichts?

  • Braatsch,


    wenn ich Olivia richtig verstanden habe, ist sie ins Musikgeschäft gegangen, um neue Saiten zu kaufen. Dass es dabei Probleme geben würde, konnte sie vorher nicht wissen. Um neue Saiten aufzuziehen, muss man nichts von Geigenbau verstehen. Sonst dürfte ich es wahrscheinlich auch nicht tun. Ich ziehe ein bis zwei Mal im Jahr einen neuen Satz Saiten auf. Mitarbeiter von Musikgeschäften, die das mehrfach in der Woche tun, machen das sicher schneller und besser als ich. Ich mache es trotzdem selber, weil ich im Falle eines Falles nicht jedes Mal irgendwo hin pilgern will. Aber ich kann nachvollziehen, wenn Anfänger Angst haben, beim Saitenwechsel Fehler zu machen und ihr Instrument dadurch zu zerschusseln. Als ich ein Teenager war, habe ich neue Saiten eigentlich immer im Laden aufziehen lassen, weil ich damit ziemliche Probleme hatte. Ich hatte zu wenig Kraft in den Fingern und dass ich wegen meiner - damals noch nicht diagnostizierte - rot-grün Sehschwäche ab und an Saiten verwechselt habe, hat die Sache auch nicht gerade vereinfacht. Jedenfalls: Im Laden ging das immer schnell und komplikationslos.
    Olivia hat meiner Einschätzung nach einfach Pech gehabt. Die Annahme, dass ein Musikgeschäft, das anbietet, Saiten für einen aufzuziehen, das auch kann, ist keineswegs abwegig.
    Abgesehen davon: Dass es mit der Geige ein Problem gibt, ist nicht gesagt: Dass ein Pirastro Tonica a nach kürzester Zeit den Geist aufgibt, habe ich auch schon erlebt, und bei mir liegt es weder am Instrument noch an fehlender Saitenwechselkompetenz.

  • Musikhaus ist auch nicht gleich Musikhaus


    Man kann nicht pauschal sagen, dass die im Musikhaus keine Ahnung haben. Manche Musikhäuser haben tatsächlich auch einen Geigenbauer vor Ort. OK, für die Reparatur oder Klangeinstellung eines teureren Instrumentes wären die nicht meine erste Wahl, aber Saitenaufziehen ist eigentlich wirklich nicht sooo kompliziert. Olivia, vielleicht kann deine Geigenlehrerin mit dir zusammen dahin gehen, um dich bei der Reklamation "moralisch" zu unterstützen? Der befreundeten Geigenbauerin würde ich die Geige dann auch noch zeigen, aber du willst ja nicht wochenlang auf eine Lösung warten.

  • Olivia, ich kann deine Situation sehr gut verstehen. Ich habe damals gerne Saxophon spielen gewollt, und konnte mir einfach keines leisten. Das Ergebnis war, dass ich gerade genug Geld hatte, um ein Schrottsaxophon zu kaufen. Und mit "Schrott" meine ich wirklich Schrott. Das habe ich dann über 2 Jahre lang(!!!) selber restauriert, inkl. neue Schrauben an der Drehbank drehen, Gewinde aufbohren und neu schneiden, Abstandscheiben in die ausgeleierte Mechanik einpassen, Federn austauschen etc. etc. Und das alles, bevor ich auch nur einen einzigen Ton spielen durfte/konnte. Der Welt war schlichtweg egal, ob das mein (damaliger) Lebenstraum war oder nicht ;) Ich musste erstmal das Ding wieder zum Laufen bekommen. Ja, ich hatte Hilfe. Ich habe mir jemanden gesucht, der mir helfen konnte (Drehbank etc.). Aber ich bin z.B. auch 4 Stunden (EINE Strecke) Zug gefahren, um das Perlmutt zu kaufen, das auf die Klappen geklebt wurde. Und auch wenn ich Hilfe hatte: MACHEN musste ich es selber. Oder besser gesagt: Improvisieren.


    Kurz: Ich kenne deine Situation. Das mit den Saiten war/ist Pech. Inzwischen gibt es Internet, da kann man ohne Weiteres Saiten bestellen (auch einzelne). Es gibt Foren, Youtube-Videos und andere Tausende Quellen, um sich zu informieren. Auch hier im Forum findest Du Hilfe. Aber Saiten aufzuziehen ist wirklich leicht zu lernen, das sollte dir jeder Geigenspieler (und auch deine Lehrerin) zeigen können. Auf Youtube findest Du Dutzende Unterrichtsvideos zum Geigenspiel.


    Die Welt ist leider nicht immer gerecht ;) , und manche Menschen haben das Glück, dass ihre Eltern (oder sie selber) das Geld haben, Musikunterricht und Instrumente bezahlen zu können. Andere haben das Glück, so wie Du wenigstens Unterricht kostenlos organisieren zu können. Wieder andere müssen 2 Jahre warten und basteln, bevor sich der Traum auch nur ansatzweise erfüllen lässt. Andere schaffe es nie. Geld ist oft ein Problem- Babysitten, Gartenarbeiten, Autopflege, Putzen gehen etc. etc. -50 Euro für neue Saiten sollten sich irgendwo auftreiben lassen. Und auch dann kann man wieder Pech haben, und man erwischt fehlerhafte Saiten- aber so ist das eben. Man kann auch das Pech haben, in einem inkompetenten Musikladen zu landen und sich mit frechen Verkäufern auseinandersetzen zu müssen. ;) Ärgern bringt da nix.


    Sondern einfach "weiterkämpfen", und die Sachen selber lernen. Ich wusste damals auch nicht, ob mein Saxophon JEMALS funktionieren wird. ;)