Walter Materne!?

  • Prinzipiell eine schöne Geige. :)
    Ginge auch ein Foto von der Schnecke?


    Arbeit ist prinzipiell sauber gemacht, auch wenn die Einlagen etwas ungenau in den Ecken scheinen, kann aber auch das Foto sein.
    2 Beobachtungen: Die Feinstimmer scheinen schon an der Decke anzustehen, bitte unbedingt raufdrehen und mit den Wirbeln nachstimmen, sonst kann es leicht sein dass die Decke beschädigt wird. Außerdem steht der Steg ziemlich schief (er verbeugt sich), das ist schell geregelt und erspart Schäden am Instrument!
    Wert ist bei solchen Instrumenten oft schwierig zu beurteilen, wenn das Instrument in einem sehr guten Zustand ist (Deckenriss hab ich jetzt nicht gesehen, aber das kann an den Fotos liegen oder an meinem Handy...!) ist ein niedriger vierstelliger Eurobereich durchaus ok (mit einem 1 vorne).
    Kenne Instrumente von diesem Meister allerdings nicht, und das ist natürlich klangabhängig - als Sammlerinstrument wird es eher nicht taugen ;)


    Aber das ist meine ganz persönliche Einschätzung. Materialauswahl des Bodens gefällt mir gut, die Decke schaut eher matt aus...


    lg
    pharus

  • Qualitativ sicher kein schlechtes Instrument, auch wenn sie meinen Geschmack nicht ganz trifft. Die Schnecke ist recht huebsch, und auch die Gesamtarbeit sauber gelungen. Die stilistischen "Eigenheiten" (Einlagen bis in die Ecken hineinzuziehen und diese quasi "abzuschneiden" und der auf den Bildern etwas fleckig wirkende Lack) machen das Instrument individuell, sind aber nicht so ganz mein Fall ;-).


    Ich denke diese Geige sollte nach klanglichen Gesichtspunkten beurteilt werden- "schöne" Violinen bauen inzwischen auch die Chinesen. Genau darin liegt das Problem: die haben optisch maechtig aufgeholt, und auch klanglich sind sie dabei den Markt von unten her "aufzurollen". Es gibt einfach extrem viel guenstige Konkurrenz, insofern ist es schwierig, gute Mittelklasseinstrumente zu verkaufen. Sofern eine Geige nicht ein Adelspraedikat hat, welches sie zum Kunstwerk erhebt oder zumindest weit ueberdurchschnittich gut klingt, sind die Preise im Keller.

  • inzwischen ist mir die Geige schon etwas ans Herz gewachsen- warum?
    einfach, weil ich ihren Vorbesitzer kennengelernt habe, der auch den Erbauer der Geige noch gekannt hat-
    so erfährt man Interessantes aus eine Zeit als man selbst noch kaum grösser war als eine Geige...und das wirkt sich ganz unbewusst auf den Wert aus, den man der Geige zuordnet...
    So hat der Vorbesitzer dieser Geige seine Musikerkarriere aufgegeben, weil er sein "Lampenfieber" einfach nie in den Griff bekommen hat.
    Was ich sehr gut nachvollziehen kann, denn auch ich würde vor Lampenfieber vergehen, wenn ich allein vor Publkum spielen müsste...


    Heute ist er übrigens ein anerkannter Kunstmaler unserer Region...


    hinzu kommt natürlich auch, dass der Geigenbauer selbst "in der "Nachbarschaft" gewohnt hat...




    freundliche Grüsse und Dankeschön für Deine Beiträge, Braaatsch
    (ich weiss wohl, dass du enen anderen Geschmack hast ;)


    ;)
    Vanille123