Beiträge von pharus

    Der Bogen schaut sehr gut und interessant aus.
    Ich schätze dass französische Schule um 1850 durchaus hinkommen kann, v.a. der Kopf gefällt mir sehr gut. Ob die Schraube dazugehört wage ich zu bezweifeln, ist aber nicht primär von Belang (sekundär durchaus..).
    Gute deutsche Kopie nach französischem Modell halte ich für möglich aber nicht zwingend. Pajeot könnte durchaus auch sein (vielleicht der Vater, er machte ähnliche Köpfe vom Schwung; toll ausgeglichene Bögen..).
    Falls Sie den Bogen verkaufen wollen melden Sie sich bei mir mit pm :)


    Beste Grüße,
    pharus

    Das ist sicher keine Balistrieri.. sorry ;)
    Lack? Arbeitsweise? Form? Einlagen? etcetc.
    Tut mir sehr Leid..


    Dennoch kann die Geige ja ihre Qualitäten haben. Deswegen würde ich sie nicht sofort verheizen nur weil ihr Namensschild ein bisschen flunkert!

    Die Decke erinnert mich sehr an die Mittenwälder Schule (Klotz?), der Boden sehr an Böhmen. Vielleicht sind die beiden auch nicht unbedingt zugehörig, oder die Fotos täuschen, aber das wäre mein Tipp.
    Massenware ist die Decke keineswegs. Bogen ist durchaus ok, aber die Geige normalerweise mehr wert. Kann durchaus akzeptabel klingen, hängt ein bisschen von der Dicke des Lackes am Boden ab...


    Beste Grüße,
    pharus

    Interessant, dass die Stadlmann so eine dünne Decke hat. Bringt aber nicht nur Vorteile klanglich...
    Danke für die Mühe mit dem Abmessen... :)


    So extrem feinjährige Decken findet man gerne bei kalten Sommern über mehrere Jahre ("kleine Eiszeit"), so zB bei Strads um 1700-10 gibt es derart feinjähriges Holz. Eine dendrochronologische Untersuchung beschäftigt sich mit genau dieser Problematik...


    Wünsche einen schönen Abend... :)
    pharus

    Ist eigentlich die Dicke (oder Dünne?) der Decke bei der Stadlmann verlaufend auslaufend zum Ende hin oder abrupt? Und wie verhält sich dies mit der hier vorgestellten anonymen Violine?


    Wäre eine interessante Frage... Die Stadlmann soll ja insgesamt eine eher dünne Decke haben - ob er das generell gemacht hat bei Geigen weiß ich nicht. Ist das bei der hier gezeigten Geige ebenso der Fall oder ist sie nur bei den Rändern extrem dünn, die Deckendicke aber normal?


    pharus

    Hallo retour,


    ja, ich meinte eigentlich das Einhängseil, nicht den Saitenhalter, hab ich ein bisschen unklar formuliert. Diese Einhängseile wurden um die Zeit der Jahrhundertwende meines Wissens gerne genommen, bei neueren Instrumenten nach dem 2. WK wär mir sowas nicht mehr untergekommen...


    Die f-Löcher schauen für mich auf den Fotos recht schön und schwungvoll und auch groß aus, ja. Viellleicht fallen sie durch ihre Größe einfach auch mehr ins Auge ;)


    Das mit der Decke, das hab ich dann glaub ich missverstanden. Ich habe gedacht du hast die Deckendicken nachgemessen und festgestellt dass es eine sehr dünne Decke ist. Wenn nur die Ränder dünn auslaufen kann das auch vielleicht von mehrmaligem Auf- und Zumachen der Decke und deren Trennung von der Zarge herrühren..? D.h. dass ja da jedes Mal doch Material verloren geht, evtl. abgetragen wird und deswegen dann die Decke dünner aussieht. Bei manchen Violinen muss ja dann auch bei der Zarge aufgedoppelt werden... nur so eine Idee. Vielleicht hat der Geigenbauer auch nur etwas viel bei der Decke weggehobelt und dann alles dünner gemacht, und das dann als seine Eigenkreation verkauft... ;)


    Schönes Wochenende,
    pharus

    Hallo,


    ja ist durchaus ein interessantes Instrument. Boden gefällt mir gut. Das mit den Staubkügelchen geht gar nicht mal so langsam. Findet man in durchaus auch jüngeren Instrumenten, das würde ich nicht als Kriterium definieren...
    Diese Kügelchen bewegen sich ja durchaus auch wenn man das Instrument spielt, bzw wenn man es transportiert/trägt etc. Wenn es nur im Koffer liegt wirds natürlich schwer mit dem Kügelchen - insofern kann man es als Indiz nehmen dass das Instrument gespielt oder zumindest bewegt wurde ;)


    Das mit den dünnen Decken schiebe ich jetzt fast weniger auf eine Schule als auf eine Eigenart oder auch Experimentierfreude eines Geigenbauers. Die dünne Decke bringt in der Qualität der Höhen durchaus Vorteile, es kann aber auf Kosten anderer klanglicher Eigenschaften gehen, v.a. wird der Farbton dadurch oft heller (aber das ist jetzt ein bisschen sehr generalisierend ausgedrückt - hängt selbstverständlich auch von anderen Faktoren ab wie Holz, Lack, etc.).


    Ich hätte die Geige in den süddeutschen bzw. evtl Salzbuger/Tiroler, eher weniger in den Wiener Raum zugeordnet, es ist aber eher ein spezielles Modell... Interessant sorgfältig ausgeschnittene f-Löcher.
    Uralt schaut ein Kasten nach 100 Jahren auch schon mal aus, die Saitenhalter kenne ich auch von so ca. 100-120j Geigen, das war so um die Jahrhundertwende sehr modern (speziell mit dieser Schlaufe, die um den Knopf kommt).


    Liebe Grüße,
    pharus

    Es ist definitiv eine deutsche Schule, vom Modell und der Ausarbeitung. Klotz denke ich aber eher nicht, ich würde eher Klotz-Schule (Nachfahren) sagen. Lackbild ist nicht klotztypisch, auch die Schnecke schaut mir eher ungeübter aus...
    Das ist aber nur meine Meinung, und eine fachmännische Meinung mit Instrument in natura ist sicher eine gute Idee.


    Beste Grüße,
    pharus