Alte Geige Mit Nummer

  • Hallo liebe Geigenfreunde,


    hier stelle ich euch heute ein Flohmarktfund von gestern vor. Die Geige hat auf der Rückseite unterm Blättchen die Nummer 2360 eingebrand. Der Hals hat eine interessante Verbindungskonstruktion mit dem Griffbrett. Ich habe diese Manufakturarbeit des öfteren gesehen, leider habe ich absolut keine Ahnung welche hier in Frage kommt. Könnt Ihr mir genaueres zu dieser Geige erzählen? Scheint auf jeden Fall eine ordentliche Arbeit zu sein. Die erstren 3 Bilder sind vom, Licht etwas heller geworden, als Sie in Wirklichkeit ist. Für jeden Hinweis bin ich dankbar!


    Schöne Grüße






  • leider kann ich nichts zu der Herkunft der Geige sagen,auch wenn die Geige mich auf den ersten Blick .an Goffriller und eberle denken lässt


    eine solche Verbindungskonstruktion sehe ich zum ersten Mal...


    aber ich möchte zu diesem tollen Flohmarktfund gratulieren!
    Schon lange habe ich keine Geige meht gesehen, die mir so gut gefallen hat!!
    Allein schon die Randeinlagen sprechen für sich und das Können des Geigenbauers, der die Geige gemacht hat.
    Ein wunderschönes Instrument! Der
    Rand ist es breiter als üblich..;Vielleicht find ich noch was in meinen Büchern...
    Darf ich wissen, was Sie bezahlt haben??


    freundliche Grüsse

  • hey vanille, danke für deine zusprechenden Worte:-)
    ich habe die Geige von 80 auf 75,- Euro runter handeln können (hätte auch 70 glatt werden können, aber das ist ja Wurst bei der Geige) Ich tendiere persönlich stark auf ein sächsiches Instrument. Die Tage stelle ich eine Geige mit der gleichen Machart hier rein. Beide Instrumente stammen vom Flohmarkt muss ich dazu sagen. Für weitere Hinweise bin ich sehr dankbar

  • ich hätte es Dir auch gegönnt, wennDu eine echte "Venezianerin" gefunden hätten ;)
    Sachsen wäre gut möglich, ich bin sicher, dass pharus mehr weiß, als ich...
    der hat nämlich auch eine Geige mit eingebrannter Nummer...


    Auf jeden Fall wäre mir bei dem Preis die Herkunft egal ;)
    leider ist bei uns heute der Flohmarkt "in den Schnee gefallen"


    dieser honiggelbe Lack ist echt schön...
    Bin gespannt, wie die klingt, wenn sie gerichtet ist...


    freundliche Grüße

  • beim Googlen habe ich eine Hinweis auf eine Geige mit der Nummer 2472 von Franz Xaver Kerschensteiner, regensburg um 1900 gefunden..
    Ist mir nur aufgefallen, weil die Nummer Deiner Geige nicht weit davon weg ist, und das Alter hinkommen könnte...
    Habe aber leider noch nie eine Kerschensteiner-Geige gesehen...
    Und es wurden ja auch andere Geigen mit Nummern versehen...
    vielleicht finden wir noch bessere Hinweise...


    Gruß

  • Ich tippe auch auf den sächsisch-boehmischen Raum, Stainer-Modell (bzw. an ein solches angelehnt...). Diese "Halskonstruktion" habe ich noch nicht gesehen, aber der Lack und die Machart sprechen fuer den Musikwinkel, ca. 1910-20. Die Schnecke ist sehr einfach und nicht unbedingt liebevoll, und steht m.E. in deutlichem Kontrast zu den wesentlich besseren Einlagen und der doch recht guten Holzauswahl.


    Auf die Nummer wuerde ich persoenlich nicht viel geben- das kann auch irgendeine Inventarnummer einer Schule, eines Musikvereines oder Haendlers sein.


    Oft klingen die saechsischen "Stainer-Modelle" recht gut- oftmals sind es wirklich solide Instrumente für Schüler und Amateure. Herzlichen Glückwunsch!

  • Guten Abend,


    erstmals Gratulation, die Geige ist sicher mehr als die 75 Euronen wert und kann wahrscheinlich recht gut klingen! Ich vermute ebenso ein Fabrikat der deutschen Schule, vermutlich eher östliches Bundesgebiet (Vogtland?)


    Zitat

    Original von Vanille123
    beim Googlen habe ich eine Hinweis auf eine Geige mit der Nummer 2472 von Franz Xaver Kerschensteiner, regensburg um 1900 gefunden..


    Also Kerschensteiner ist das mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sicher keine, die schauen ganz anders aus (gute, genaue Arbeit, ganz anderes Modell (die die ich kenne), mächtige schön gestochene Schnecken etc.)


    Wie ebenso schon gesagt wurde, die Nummer kann alles mögliche sein, von einer Inventarnummer, über eine Nummer eines Besitzers, Sammlers, Händlers bis hin zu einer Musikverleih, die ihre Instrumente mit Brandstempel gebrandmarkt haben... da gibts viele Möglichkeiten.
    Ist ein recht unbeforschtes Gebiet meines Wissens, aber auch ein rechtes Fass ohne Boden, die unterschiedlichen Brandstempel (kleines Verzeichnis dazu, aber sehr unvollständig) gibts im Lütgendorff.


    Interessant sind die sehr eng angebrachten Einlagen... Böhmen kann sein, da vermisse ich aber die nachgedunkelten Ecken (aber haben ja auch lange nicht alle gemacht). Wobei, von Klingenthal nach Böhmen ist es jetzt ja auch kein langer Fußmarsch ;)


    Liebe Grüße,
    pharus