unterricht mit 3,5 jahren

  • hallo,
    ich hätte eine frage an andere eltern kleiner spieler.
    mein sohn wird im mai 4 jahre, und da er das geigespielen von mir ja von klein auf kennt hat er nun auch anfangen wollen und nun die fünfte unterrichtsstunde hinter sich.
    im unterricht macht er sehr gut mit, und die lehrerin macht einen sehr kindgerechten unterricht, und meint auch er hätte die motorischen fähigkeiten um jetzt schon anzufangen.
    zu hause aber hat er keine lust zum richtigen üben, fiddelt einfach nur sinnlos rum.
    ich möchte ihn nicht unnötig stressen um ihm nicht den spaß zu rauben.
    was denkt ihr?
    soll ich ihn jetzt einfach einmal die woche in den unterricht schicken und zu hause ihn einfach nicht zum üben drängen.
    wird er dann auch von den 30 min frühkindlichen unterricht in denen er wirklich toll mitmacht und auch genau dieselben übungen wie seine 5 jährige freundin macht, später profitieren? (wenn er zu hause nichts macht)
    ich denke spätestens in einem jahr, wenn er seine kindliche autonomität etwas eingeschränkt hat und man vernünftig mit ihm reden kann wird er auch zu hause gut üben.
    die frage ist nur ob ich ihn bis dahin nochmal aufhören lassen soll, oder ob ich ihn einfach weiter 1mal die woche hinschicken soll und ihm noch etwas zeit geben bis er dann auch zu hause ernsthaft übt.
    was denkt ihr denn?

  • Ich denke, man muss ihm schon etwas Druck machen (regelmäßige sanfte Appelle bis zu Drohungen, wie Abmeldung vom Unterricht, Verkauf oder Verschenken der Geige ....). Ohne regelmäßiges Üben (täglich mindestens 1/4 Stunde) geht es einfach nicht. Und wenn er keine Fortschritte macht, wird es ihm bald auch selbst keinen Spass mehr machen.
    MfG
    Ra iner

  • Hallo Mely,
    ich habe erst heute dieses Thema entdeckt. Also mein ältester Sohn hatte sich mit 3 Jahren eine Geige zu Weihnachten gewünscht und auch bekommen. Mit 4 bekam er dann Unterricht bei einem sehr guten Geigenlehrer, der gerade mit kleinen Kindern gut die Grundlagen legen konnte. Samuel musste natürlich auch regelmäßig üben, täglich ca. 30 Minuten. Das ging aber alles spielerisch, am Anfang nur mit Zupfen, die Bogenhand übte mit einem Bleistift die richtige Haltung, z.B. als Flugzeug usw. Samuel musste also den Stift wie den Bogen halten und dann damit wie ein Flugzeug durchs Zimmer fliegen. Dann wurde kontrolliert. Und so weiter.
    Das tägliche Üben finde ich auch sehr wichtig, es muss aber Spaß machen. Vielleicht kannst Du ja ein Punktesystem entwerfen, bei dem es für jede Viertelstunde üben einen Punkt gibt. Bei x Punkten machst Du irgendwas schönes mit deinem Sohn. Das ist ein toller Anreiz.
    Wenn er dabei immer noch nicht mitmacht, würde ich lieber noch etwas warten. Sonst vergeht ihm die Freude am Geigespielen.


    Also, viel Spaß Dir und Deinem Sohn beim Geigespielen!
    Gruß Kuli71

  • hallo,
    vielen dank für Euere Tips.
    das lustige ist, das problem hat sich jetzt fast von selber übernacht gelöst.
    wir haben es jetzt so gemacht das oma opa und alles was eben gerade da ist einfach mitmacht beim üben. die machen alles falsch und der kleine zeigt dann wie es richtig geht.
    so kommen wir mit viel spass sogar auf fast ne stunde und am ende kriegt dann natürlich nur der kleine einen aufkleber ins geigenheft weil alle anderen schlecht waren.
    das klappt hervorragend!
    viele liebe grüße und danke!

  • Echt klasse, das werde ich weiterempfehlen! Eine tolle Idee mit viel Zuwendung, und zwar auf intelligente Weise!


    Bei meinem Kind (ist aber schon älter) ist das gemeinsame Musizieren sehr motivierend. Im Kindergartenalter würde ich auf keinen Fall mit Drohungen und so weiter arbeiten. Ab der Grundschule dann sind Leistungsanforderungen eher vertraut. Insgesamt finde ich es extrem früh, unter 4 mit dem Geigespielen anzufangen, aber wenn im Einzelfall die Lust da ist, warum nicht.