Testgeige vom Geigenbauer unbekannter Herkunft mit Reparaturen

  • Die F-Löcher sind recht eigenwillig, auch wenn man die starke Wölbung "herausrechnet". Die Geige sieht mir eher wie eine individuelle Arbeit aus, keine Massenfertigung. Vielleicht wurde sie sogar von einem Amateur-Geigenbauer gebaut. Dann könnte sie auch jünger als von 1820 sein, wenn der Hals durch Unwissenheit zu kurz geraten ist und später auf das korrekte Maß gebracht wurde. Geigen mit Anschäfter sind oft vor 1820 gebaut worden.


    Zum Bau wurde gutes Holz verwendet, und der Lack sieht auch sehr schön aus. Vielleicht stammt sie auch aus England/Schottland. Die Geigenbauer dort haben zum Teil extravagante Instrumente gebaut (die meisten Geigen dort wurden aber aus dem sächsisch-böhmischen Musikwinkel importiert).

  • Hallo,


    meine Geschichte ist deiner ähnlich, ich habe auf meiner super billigen rumänischen Geige vor zwei Jahren wieder angefangen (hab als Jugendliche schonmal ein Jahr gespielt) und nach etwa einem Jahr auch gesagt, ich brauche etwas anderes. Ich habe damals eine Geige für 2.500 Euro gekauft und sie ist auf diesen Preis auch versichert... Allein schon, weil ich nicht die geschickteste Kerze auf der Torte bin. Sie ist von 1930 und hat ebenfalls zwei Risse (mit Futter repariert). Wenn dir die Geige so richtig gut gefällt, würde ich sie nehmen und sie entsprechend versichern, damit - sollte ein Unglück geschehen und es geht z. B. ein Riss auf - die Kosten dafür zunächst gedeckt sind. Natürlich kann man dann nicht ausschließen, dass weitere Reparaturen sich klangmindernd auswirken, aber es scheint mir doch oft gutzugehen, denn auch bei extrem hochwertigen alten Instrumenten sind Risse ja nichts Ungewöhnliches. Was ich ebenfalls tun würde: Einen guten Humidifier kaufen, der in den Kasten kommt und eine Austrocknung des Holzes verhindert.

    Eine Garantie hat man halt nie, aber wenn man sich in ein Instrument verliebt, dann wird man dem wahrscheinlich auch noch lange nachtrauern, wenn man es nicht nimmt... :)


    VG