Und wieder einmal eine Hopf Geige

  • Ich kann mir durchaus vorstellen das Hopf Geigen schon sehr früh auch von anderen Geigenbauern entdeckt wurden da Sie sehr Prominent waren.

    Aber das Alter ist für eine Geige in der Heutigen Zeit doch recht attracktiv und sagt ja nichts darüber aus ob es Gute oder schlechte Geigenbauer waren, auch ein original ist nicht ausgeschlossen. Ich freue mich immer wenn eine Geige wirklich Alt ist also vor 1800.

    Und Natürlich bin ich realist und gehe nicht von einen hohen Wert aus. Mit Hoch meine ich über 4000€ sondern eher Tiefer egal ob der Klang super Gut ist. Hopf Geigen werden zwar geschätzt von einer kleinen Personen Gruppe, aber richtig Wertvoll sind Sie bis Heute nicht. ;)

  • Ich habe mit der Interpretation der Dendro immer so meine Probleme, das weisst Du ja schon, Abalon…. 😁 Beispielsweise gehe ich immer davon aus, dass es für den Bau einer gewölbten Geigendecke eine Mindestdicke auch am Rand des gespaltenen Holzes geben muss, und somit der jüngste Jahresring des Baumes gar nicht mit „drauf sein“ kann, wenn der Baum so gespalten wurde, dass die Mitte der „Tortenstücke“ auch die Mitte des Baumes sind (was ja nicht der Fall sein muss!) . Dazu kommt natürlich, dass der Baum (theoretisch) nahezu beliebig dick gewesen sein kann, und ein guter Geigenbauer das Holz so wählt, dass der Schnitt mit dem Jahresringprofil zur Belastung der Decke passt, und sich nicht am jüngsten Jahresring orientiert. Dazu kommt Verschnitt… Die angenommenen 1cm halte ich aus diesen Gründen für unrealistisch.


    Für mich passt die Geige gut ins 19. Jahrhundert, und die Dendro widerspricht dem nicht.

  • Na dann nehmen wir doch einfach 2 cm das sind 20 Jahresringe damit könnte die Geige immer noch um 1791 erbaut sein und ich habe noch 8 Jahresringe Reserve befor das 18Jahrhundert beginnt. Da die Jahresringe zum Teil sehr Breit sind dürften es dann 3 oder sogar 4 cm sein. Und was hier nicht berücksichtigt wird ob das Holz am Jüngsten Jahresring oder am Ältesten Rahresring mehr bearbeitet wurde. Hier ist einfach alles möglich. Wobei die Jahresringe am Kernbereich eher unwichtichtig sind für die Altersbestimmung dort können von mir aus auch 40 Jahresringe fehlen. Ich möchte ja nicht das tatsächliche Alter vom Baum Wissen.

  • Dendrochronologie kann ein Hilfsmittel zur Altersbestimmung neben der Stilanalyse und der Überlieferungsgeschichte einer Geige sein.

    Mehr nicht, weniger auch nicht..

    Und wenn die Kirchenbank 300 Jahre alt ist, kann die Geige trotzdem gestern gebaut worden sein!

  • Ja das hatte wir früher im Forum ausreichend diskutiert, natürlich kann es die 300Jahre alte Kirchenbank sein. Es gab ein Geigenbauer der nach genau solchen Holz aus Kirchen gesucht hat um damit Instrumente zu Bauen. Da aber bei jedem Dendro das Thema wieder auflebt und diese These in den Vordergrund gestellt wird müsste es ja unzählige Geigenbauer gegeben habe die es so Praktiziert haben und das noch in einer Zeit wo es keine Dendrodaten gab das heißt altes Holz konnte der Käufer vom Jungenholz garnicht unterscheiden. Und weil die Geigenclans wie zum Beispiel Hopf sehr viele Geigen gebaut haben mussten Sie kontinuierlich Ihren Holz vorrat auffüllen. Damit gehe ich eher davon aus das die damaligen Geigenbauer Ihr Holz zu Ihrer Zeit auch verwendet haben. Das einzige was immer kritisch zu sehen ist, wieviel Jahresring wurden bei der Bearbeitung entfernt das können schnell ein paar Jahrzehnte werden. Und auch hier wird schnell mal gesagt das es ein Stück Holz für ein Cello sein könnte dann könnten schnell mal 100 Jahre dazu kommen. Aber auch das Halte ich für unwahrscheinlich da früher wie Heute das Holz wirtschaftlich verwendet wird um Kosten zu sparen.