Fichtl 1763 Erbstück was ist sie wert?

  • Untere Zarge ist nicht durchgehend, also keine Mittenwalder Bauweise. Ansonsten: siehe vor reden, im übrigen nette Geige je nach Klang.,

    Wirbel könnte man neu machen, ausbuchsen .

    Wohl böhmischer sächsischer Nachbau.

  • Ich sehe da keine (zwingenden) Anhaltspunkte, dass der Urahn die Geige selber gebaut hat. Warum sollte er einen solchen -für Manufakturgeigen typischen- Zettel reinkleben, wenn er die behalten will? Er weiss doch, dass das keine Mittenwalder ist. Natürlich KANN es sein, dass er die Geige gebaut hat, aber ich sehe nix, was wirklich darauf hinweist. Vielleicht stammte er aus Sachsen/Böhmen, und hat mit der Herstellung dieser Geige irgendwas zutun. Vielleicht hat er das Instrument selber gekauft, weil es ihm gut gefiel und es gut klingt. Vielleicht haben ihm seine Eltern damals ein gebrauchtes Instrument gekauft, damit er das Geigenspiel erlernt. Vielleicht hat er es geschenkt bekommen, und konnte/wollte es nicht verkaufen. Vielleicht hat er eine emotionale Bindung zu demjenigen gehabt, der ihm dieses Instrument geschenkt hat. Vielleicht hat er (oder andere Familienmitglieder) es -wie es damals sehr häufig vorkam- in den (Nach)Kriegswirren eingetauscht, in Zahlung genommen,....


    Vielleicht aber stimmt diese Familiengeschichte auch nicht so ganz, und diese Geige kam erst später als gebrauchtes Instrument in die Familie, oder früher (Geige des Ururgrossvaters?) und wird dem Besitz des Urahns zugeschrieben, weil der Geigenbauer war... es gibt da viel Möglichkeiten. Und es wäre nicht die erste Familiengeschichte, die eher eine Legende ist- das ist völlig normal und eher die Regel als die Ausnahme.


    Wenn man sich an die Fakten hält und beurteilt was man sieht -und das ist meiner Meinung nach ein schönes Manufakturinstrument vernünftiger Qualität aus Sachsen/Böhmen, dessen Bauzeitraum ungefähr eingegrenzt werden kann- dann muss der Urahn aus dieser Region stammen/dort gelebt haben, und ein passendes Alter gehabt haben. Wenn man von einem Bauzeitpunkt von 1920 ausgeht (ich schätze die Geige eher älter, aber 1920 würde ich vielleicht grad noch so glauben), müsste er spätestens um 1900 geboren worden sein. Das sind mir ehrlich gesagt sehr viele "Wenns" und "Vielleichts".

  • Das ist korrekt, alles kann- nichts muss stimmen :)

    Wir hatten bis gestern auch noch angenommen dass der Aufkleber stimmen würde.


    Ich halte mir im Hinterkopf dass es sich um keinem sonderlich Schatz handelt. Werde aber die Familie nicht bezüglich der Vorgeschichte desillosionieren. Wieso auch, ist doch schön and die Geschichte zu glauben. Ausgeschlossen ist es ja auch nicht :)


    Allen zusammen nochmal lieben Dank für die interessante Forschungsarbeit.