alte hopf geige datierung??

  • Guten Tag,


    ich habe diese alte "Hopf"-gestempelte Geige übernommen. Dieses Instrument wäre ein Sanierungsfall. Die Schäden sind auf den Bildern gut erkennbar und sind mir bewusst. Mich würde das Alter der Geige interessieren. Wenn mir hier jemand helfen könnte, wäre das sehr hilfreich.


    Eine genuine Hopf? Rot-braune geflammte Zargen, die decke wurde farblich verändert, wohl um Risse zu kaschieren. Das Griffbrett fehlt.


    Das Instrument ist leicht, hat noch eine barocke Mensur. Der Hals bzw. die Schnecke sind nicht angeschäftet.


    Im Inneren der Geige sind, ausser dem äusseren Brandstempel keinerlei Inschriften oder Zettel zu finden. Die Bodenstimmrisse sind belegt, die Deckenrisse teilweise auch. Der Oberklotz ist eckig und sehr massiv. Der Hals ist gestiftet. Im Inneren sind kleine Eckklötzchen vorhanden, aber alles sorgfältig erstellt.


    Für weitere Auskünfte wären wir dankbar.


    Grüsse Erna

  • Bei der Geige ist alles möglich Original oder aber auch Kopie.

    Das kann man Anhand von Bildern nicht bestimmen.

    In den Hopfwerkstätten wurde vom einfachsten bis zum Meister Instrument alles gebaut.

    Stempel trugen alle den selben. Ich habe gesehen das du auf ebay jemanden suchst der

    die Geige restaurien würde. Hier im Forum gibt es auch einige Hobbybastler die Unterstützen könnten.

    Die Bilder dort sind besser und läst erahnen das die Geige sehr viel Arbeit braucht.

    Finanziel Lohnen wird es sich mit sehr Großer sicherheit nicht. Da eine Geige mit der hohen Anzahl von Beschädigung selten ein Käufer haben möchte. Insbesonder die Stimmbrüche auf Boden und Decke sind extrem Wert Mindernd. Ich würde zunächst einen Geigenbauer aufsuchen um zu Klären ob die Geige es würdig ist die Hohe Anzahl der Reperaturen durch zu führen. Hinzu kommt noch das der Klang der Geige erst nach der Hohen Investition ermittelt werden kann. Ist er nicht Hervorragend so ist die Geige so gut wie unverkäuflich.

    Wenn es keine Emotionalen Bindung zur Geige gibt würde ich die Geige nicht Restaurien lassen.

  • Vielen Dank für die antwort. Ich würde, falls lohnend, die Geige selber nutzen wollen. Es gab eine vorsichtige Einschätzung Caspar Hopf, erste Hälfte des 18. Jahrhunderts. Also um 1700.


    Die Geige ist, soweit bekannt, eine genuine Hopf.


    Wenn jemand bei der Restaurierung der Geige behilflich sein könnte, oder sie vornehmen würde, würde ich mich über eine Rückmeldung freuen. ich habe eine Mängeliste erstellt, die ich gerne bei Interesse versenden würde.

    Danke!

  • weitere Hopf


    Ich habe noch ein recht ähnliches Instrument. Es hat einen Schaden am Halsansatz, der aber ersteinmal hält. Die Decke weist diverse Reparaturen auf, ist aber stabil. Boden und Zargen sind rissfrei. Die Geige hat einen neuen Steg und spielt sich gut, könnte aber auch überholt werden. Vielleicht jemand hier Interesse daran, dann gene melden. Die Grundlage dieser Hopf ist deutlich besser, klanglich sehr gut.


    Wie würden Sie/Ihr das Alter dieser Hopf einschätzen? Auch barocke Mensur, aber Schnecke angeschäftet, insgesamt so gut spielbar.


    Ich freue mich auf Antworten. Vielen Dank!

  • Hier auch wie bei der ersten Hopf, es wurden zuviele gefälscht oder in den Verschiedensten Qualitäten hergestellt. Ohne Geigenbauer geht gar nichts. Zum Zustand deutlich besser und Spielbereit halte ich für die bessere Geldinvestition zum selber Spielen. Verkauf und Wert der Geige geht nur über ein Gutachten.

    Datieren ist schwierig da solche Geigen bis 1900 mit Stempel und sogenannten Barockhals nachgeahmt wurden.

    Zwei Optionen bleiben ein Dendro Gutachten so kann zumindest das Alter von der Decke bestimmt und Eingegrenzt werden. Aber mit Vorsicht manch ein Geigenbauer hatte durch die Vorfahren noch 200 Jahre alte Fichte liegen und gebaut wurde die Geige 1950.

  • Ich weiss nicht, was Du Dir davon versprichst, hier oder über Ebay nach (Hobby?)Restaurateuren zu suchen. Es mag natürlich erstmal nach einem grossen finanziellen Vorteil aussehen, da irgendjemanden "mal ranzulassen" (=Schwarzarbeit), aber bezüglich des Risikos, ein völlig verhunztes Instrument (die wenigsten hier haben eine Geigenbauer-Ausbildung...) zurückzubekommen ist das ausgesprochen naiv.


    Ich will unsere Community hier überhaupt nicht schlechtreden. Hier gibt es Leute, die mit Liebe und Herzblut dabeisind. Und es gibt auch Leute, die sich besser auskennen als so mancher Geigenbauer, und sich nebenberuflich -als Hobby- auch "hoffnungsloser" Fälle annehmen. Das tun sie aber (meist) für sich oder für Freunde/Leute deren Erwartungshaltungen sie einschätzen können (und normalerweise nicht als bezahlte Auftragsarbeiten, was Schwarzarbeit wäre), und sind sich auch sehr bewusst, dass sowas auch so richtig schiefgehen kann. In so einem alten Instrument "steckt man nicht drin", und am Ende ist es schwer nachzuweisen, was "Kunstfehler" ist (wer haftet dann?) oder was unvermeidbar aufgrund des Zustandes des Instrumentes war... Die typische "Bastelgeige" ist entweder ein Instrument, was eine zeitaufwendige aber technisch (relativ) einfache Reparatur erfordert oder -wenn es sich um einen "schweren Fall" handelt, eine eher wertlose Geige, an der "man sich ausprobiert" und deren Verlust man verschmerzen kann.


    Jetzt nehmen wir mal an, Deine erste Geige wandert zu einem enthusiastischen Bastler. "Irgendwie" kriegt er die Geige vielleicht hin, aber vielleicht eben auch nicht, und vielleicht ist am Ende mehr zerstört als gewonnen (beispielsweise wenn am Ende zwar eine halbwegs spielbare, aber wenig klangvolle Geige herauskommt und es "sich nicht gelohnt hat", dafür aber die historische Substanz endgültig zerstört ist, nicht mehr wiederhergestellt werden kann und die Geige vom Historischen her keinen Wert mehr hat)- wie reagierst Du dann? Oder wenn Deine Spielgeige nach irgendwelchen Reparaturen nicht mehr so klingt wie Du es gewohnt warst? Wer "haftet" dann, oder übernimmst Du das volle Risiko?


    Ich will hier wie gesagt niemandem die Kompetenz absprechen, aber es gibt einen Grund, warum Geigenbauer ein Ausbildungsberuf ist, und warum sich manche Geigenbauer auf die Restaurierung von Instrumenten aus bestimmten Epochen spezialisieren. Es gibt einen Grund, warum man gerade für solche "schweren Fälle" eine ganze Menge Erfahrung braucht, um solche historischen Instrumente nicht endgültig unumkehrbar zu zerstören. Es geht hier ja nicht nur um ein paar neue Wirbel, oder einen neuen Steg, ich denke, Du erwartest da sicher mehr. Und es gibt auch einen Grund, warum Geigenbauer auch versichert sind gegen die Beschädigung von Instrumenten.... Gerade wenn wir hier von wirklich historischen Instrumenten reden, die auch im umrestaurierten Zustand einen gewissen Wert haben.


    Kurz: Ich will Dich warnen, deine Instrumente Privatleuten zur "Mal mal heile!-Reparatur" in die Hand zu drücken. Es ist nicht klar, was Du zurückbekommst, und Du weisst nicht, wie gut die Leute wirklich sind (oder ob sie sich nicht überschätzen). Und ich glaube -hoffe!- jeder aus dem Forum überlegt sich genau, ob er sich auf "Aufträge" einlassen will, Stichworte Schwarzarbeit, aber mehr noch Stichwort Erwartungen und Haftung.