Wertermittlung einer kompletten Geigensammlung.

  • Bitte die Geigen bei Tageslicht (=authentische Lackfarbe) und "im 90 Grad Winkel" fotografieren. Also direkt von oben/unten/im Profil, auch die Schnecke im Profil. Künstlerisch wertvolle Schrägansichten taugen nicht zur Beurteilung, weil die Proportionen verzerrt werden, und gerade details in den Proportionen/Umrissen viel über die Herkunft verraten können.


    Bei dieser Geige sieht man es aber auch so: Manufakturinstrument aus Sachen/Böhmen, um 1900/1. Drittel 20. Jahrhundert. Guter Erhaltungszustand, Qualität mittel, brauchbares Schülerinstrument, aber nix "Besonderes". Wert je nach Klang, Im jetzigen Zustand ohne Klangprobe bei Ebay eingestellt ca. 150-250 Euro, bei gutem Klang über privat verkauft ist vielleicht auch mehr drin.

  • Vielen Dank für die vielen Tipps. Die nächsten Fotos werden besser.

    Bitte die Geigen bei Tageslicht (=authentische Lackfarbe) und "im 90 Grad Winkel" fotografieren. Also direkt von oben/unten/im Profil, auch die Schnecke im Profil. Künstlerisch wertvolle Schrägansichten taugen nicht zur Beurteilung, weil die Proportionen verzerrt werden, und gerade details in den Proportionen/Umrissen viel über die Herkunft verraten können.


    Bei dieser Geige sieht man es aber auch so: Manufakturinstrument aus Sachen/Böhmen, um 1900/1. Drittel 20. Jahrhundert. Guter Erhaltungszustand, Qualität mittel, brauchbares Schülerinstrument, aber nix "Besonderes". Wert je nach Klang, Im jetzigen Zustand ohne Klangprobe bei Ebay eingestellt ca. 150-250 Euro, bei gutem Klang über privat verkauft ist vielleicht auch mehr drin.

    Vielen Dank für die vielen Tipps. Die nächsten Fotos werden besser.

  • Auch hier klappt die Beurteilung so: Böhmische "Schnurrandgeige", um 1900, in den Katalogen der Manufakturen auch oft als "Zigeunergeige" bezeichnet. Basieren oft auf Stainer-Modellen, in Anlehnung daran der "Löwenkopf". Wert und Einschätzung siehe oben. Manchmal sind Folk-/Mittelalterfans wegen des speziellen Looks bereit, geringfügig was draufzulegen. "Klassische" Musiker meiden solche "Zirkusgeigen" eher.

  • Hallo BR-Braaatsch, vielen Dank für die vielen guten Informationen. Hier eine weitere Geige 600mm x 195mm. mit einem Zettel im Korpurs " Josef Klotz Im Mittenwalde anno 1785".

    Die Bilder sind im Tageslicht bis auf die Zettelfotos die sind mit einer Taschenlampe unterstützt. Für eine Beschreibung und Bewertung bin ich dankbar.

  • Deine Vorfahren scheinen einen Hang zu sächsisch-böhmischen Manufakturinstrumenten gehabt zu haben... ;)

    Verständlich, denn auf Flohmärkten/bei Trödlern/in "Antiquitätengeschäften" findet man nur selten etwas anderes, und die Sachsen/Böhmen haben Millionen dieser Geigen auf den Markt geworfen. Das war damals quasi das "China" des Instrumentenbaus, wobei es unterschiedliche Qualitätsstufen gab, und auch sehr viele gute Instrumente. Aber gute Instrumente sind teuer, und wären in der gezeigten Masse für "Normalsterbliche" nicht zu finanzieren gewesen.


    Ich kann da also "Copy-Paste" machen, was Alter und Herkunft angeht. Das Modell ist ein anderes, aber werttechnisch ist das egal. Hier kommt allerdings dazu, dass die Geige einen Stimmriss und einen Bassbalkenriss hat- eine Reparatur übersteigt den Wert des Instrumentes. Für Hobby-Restauratoren ist das ein nettes Übungsobjekt, der Wert allerdings ist im Keller.

  • Die Geige ist gut erhalten und aus schönem Holz gebaut. Herkunft wie bei den vorherigen Geigen, allerdings würde ich sie jünger schätzen, vielleicht aus den 1950er Jahren. Sie scheint rissfrei zu sein und könnte deshalb einen etwas höheren Preis erzielen, aber manche Käufer lassen sich von Stainer-Stempeln abschrecken. Als Schülerinstrument sollte sie gut geeignet sein.


    Prüf mal, ob die Wirbel ordentlich halten und die Stimme steht. Wenn ja, kannst Du sie als spielbereit inserieren. Das ist immer gut, weil sie dann angespielt werden kann und die Interessenten sich ein Bild von Klang und Spielbarkeit machen können.